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LMP2-Prototypen 2017: Oreca und Ligier im Plan

Die beiden französischen Erzrivalen feilen an ihren neuen LMP2-Waffen: Der Oreca 07 und Ligier JS P217 liegen gut im Zeitplan - Teileproduktion hat bereits begonnen

(Motorsport-Total.com) - Die neue LMP2-Generation reift in hohem Tempo heran: Oreca und Onroak Automotive sind dabei, ihre ersten Chassis zu bauen. Der Kampf um die Vormachtstellung auf dem LMP2-Markt wird ab 2017 noch lukrativer werden, denn weniger Kandidaten streiten sich um einen größeren Kuchen. Nur vier Hersteller wurden vom ACO auserwählt, die künftige LMP2-Generation zu fertigen. Die Chassis werden in WEC, ELMS, asiatischer LMS und der IMSA SportsCar Championship zum Einsatz kommen.

Titel-Bild zur News: Ligier JS P217, Windkanal

Onroak Automotive zeigt den Ligier JS P217 im Windkanal Zoom

Oreca entwickelt weiterhin den 05 weiter. Dieser wurde bereits auf die Maße der neuen LMP2-Regularien zurechtgeschnitten, sodass das Monocoque nicht verändert werden muss. Schon der 05 hatte die Crashtest-Bestimmungen der LMP1-Klasse erfüllt, die ab 2017 auch in der "kleinen" Kategorie gelten werden. Diese wird dann gar nicht mehr so klein sein, schließlich bekommen die Boliden einen 600-PS-Motor eingepflanzt, der ersten Berechnungen zufolge die Le-Mans-Zeiten auf unter 3:30 Minuten drücken wird.

"Wir haben vor 90 Tagen mit der Fertigung begonnen", verkündet Oreca-Technikchef David Floury stolz. "Die Aero-Spezifikation wurde fertiggestellt und wir beginnen jetzt mit der Fertigung der Karosserieteile." Aufgrund der Vorarbeit beim Oreca 05 werden mehrere Komponenten in den 07 einfließen. Ob sich bestehende Oreca 05 auf 07-Stand umrüsten lassen, steht noch nicht fest, wobei Oreca das aber anstrebt. Für die DPi-Plattform in der IMSA-Serie habe man bislang Gespräche geführt, doch noch befinde sich nichts in Produktion, so Floury.

Erzrivale Onroak Automotive ist ebenfalls im Zeitplan: Der erste JS P217 wird bereits zusammengesetzt. Anders als der Oreca 07 wird der Ligier ein völlig neues Auto, da der JS P2 sich nicht ohne weiteres auf die Maße von 190 Zentimetern Breite verschmälern lässt. 21 Statik- und zwei Crashtests stehen für das Chassis auf dem Programm, bevor es in den Testbetrieb geht.

Oreca 05, CFD

Oreca setzt bei der Entwicklung des 07 auf viel CFD Zoom

"Wir haben das Ende der Designphase bei vielen Komponenten erreicht und sind sehr zufrieden mit unseren Resultaten und den Lösungen, die wir gefunden haben", verkündet Designchef Nicolas Clemencon. Zwar muss Onroak ein völlig neues Auto bauen, doch die Erfahrungen aus dem JS P2 laufen auch in den JS P217 ein. "Wir haben dessen Stärken beibehalten und seine Schwächen kompensiert, indem wir neue aerodynamische Konzepte haben einfließen lassen", sagt der Franzose.

Großes Lob gibt es von beiden Seiten für den neuen Vier-Liter-V8 von Gibson Technology (ehemals Zytek). "Wir stehen vor keinerlei Problemen mit dem Aggregat", grinst David Floury von Oreca. "Wir haben mit ihnen schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet und haben eine gute Geschäftsbeziehung. Es war sehr leicht, den Motor ins Chassis zu integrieren." Bislang ist dies aber nur virtuell geschehen; die ersten Motoren werden im August aus England eintrudeln. Kurz darauf werden die neuen Boliden getestet werden.