• 27.09.2017 09:17

  • von Roman Wittemeier

LMP2-Klasse: Riley bekommt großen "Entwicklungsjoker"

ACO und FIA haben die Bedingungen für die Weiterentwicklung der LMP2-Autos genannt: Riley darf viel verbessern, Ligier und Dallara etwas, Oreca gar nichts

(Motorsport-Total.com) - In der aktuellen Saison 2017 führt in der LMP2-Klasse kaum ein Weg an den starken Orecas vorbei. Die französische Prototypenschmiede hat mit dem 07 ein Fahrzeug gebaut, das nicht nur in der Langstrecken-WM das Chassis der Wahl aller Teilnehmer ist, sondern das auch in Le Mans meilenweit vor der Konkurrenz fuhr. Bereits im Juni an der Sarthe wurde klar, dass die drei anderen LMP2-Hersteller Ligier, Dallara und Riley/Multimatic teils erheblich nachlegen müssen.

Titel-Bild zur News: James Winslow

Ligier, Dallara und Riley/Multimatic sollen die Jagd auf Oreca bald eröffnen können Zoom

Die LMP2-Fahrzeuge der Generation 2017 sind für einen Zeitraum von vier Jahren homologiert. Innerhalb dieser Phase darf jeder Hersteller nur einen "Joker" nutzen, um das Auto zu entwickeln. In welchem Umfang nachgebessert werden darf, obliegt der FIA und dem ACO. Die beiden Verbände haben in den zurückliegenden Monaten eine genaue Analyse angefertigt. Das Ergebnis liegt nun vor. Auf Basis dieser Daten werden die Entwicklungsspielräume freigestellt.

Weil Oreca bislang das stärkste Gesamtpaket hatte, wird dem Unternehmen aus Signes eine weitere Entwicklung des 07-Chassis erst einmal untersagt. Dallara darf das Le-Mans-Paket für weniger Abtrieb verbessern. Die Italiener hatten ihr Auto für den Langstreckenklassiker in Frankreich mit zu wenig Downforce versehen. So war man im Juni im Wettbewerb chancenlos. Auch Ligier war nicht bei der Musik. Das französische Unternehmen Onroak von Jacques Nicolet darf beide Aeropakete des JS P217 entwickeln.

Am meisten Freiheiten wird man Riley/Multimatic gewähren. Der Mk 30, auf dessen Basis das DPi-Auto von Mazda konzipiert wurde, war gegen die Konkurrenz aus Europa absolut chancenlos. "Die Technikkommission hat Anfragen von verschiedenen Herstellern erhalten und die Daten analysiert. Dabei wurde klar, dass einer der Hersteller einen großen Joker benötigt - und zwar Riley, die bisher weit weg waren von allen anderen", wird WEC-Boss Gerard Neveu von 'dailysportscar.com' zitiert.


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Riley/Multimatic darf nicht nur die beiden Aerodynamikpakete anfassen, sondern bei Bedarf sogar ein ganz neues Auto entwickeln. Inwiefern die drei Hersteller Onroak, Dallara und Riley von ihren Möglichkeiten Gebrauch machen werden, ist noch unklar. Die Teams müssten die Updatepakete teuer bezahlen. Zunächst gilt es abzuklopfen, ob am Markt überhaupt ein Interesse an veränderten Paketen besteht. Ziel der "Joker" soll es sein, die drei Konkurrenzprodukte annähernd auf Oreca-Niveau zu bringen.

Schneller sollen als der Oreca 07 sie nicht werden, heißt es von den Verantwortlichen. Sobald ein Hersteller sein LMP2-Auto weiterentwickelt, muss das Fahrzeug samt Update zu einem Windkanaltest in North Carolina (USA) antreten. "Wichtig ist, dass die Kosten nicht unnötig ansteigen", sagt Neveu. "In einem Punkt sind sich aber alle einig: Oreca hat das beste Auto, und wir müssen dafür sorgen, dass die anderen ungefähr auf das gleiche Niveau kommen, um auch Siege zu ermöglichen."

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