• 22.03.2014 17:39

  • von Maria Reyer & Roman Wittemeier

Jani: "Einfach Gas geben reicht nicht"

Porsche-Pilot Neel Jani exklusiv über Schwierigkeiten bei den Testfahrten, die Vibrationsprobleme am 919 Hybrid und die nächsten Schritte

(Motorsport-Total.com) - Neel Jani tritt in diesem Jahr für Porsche in der LMP1-Wertung der Langstrecken-WM (WEC) an und wähnt die Zuffenhausener auf einem guten Weg in Richtung Spitze. "Wir haben uns ständig weiterentwickelt", sagt der Schweizer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Am Anfang hatten wir mit dem Motor noch Vibrationsprobleme. Das war weniger angenehm zu fahren. Es gab auch andere Dinge zu lösen."

Titel-Bild zur News: Porsche 919 hybrid

Der neue Porsche 919 Hybrid wird das neue Arbeitsgerät von Neel Jani 2014 Zoom

Bei den Testfahrten in der Sachir-Wüste lief es laut Jani schon sehr gut für die Neueinsteiger: "Bahrain war ein erstklassiger Test für uns. Da haben wir wirklich 1000 Kilometer am Tag gemacht. Und das Auto fing an zu laufen."

Auch die Vibrationsprobleme habe man nun in den Griff bekommen, "sonst wären wir nicht so entspannt." Denn diese Schwierigkeiten können nicht nur unangenehm beim Fahren sein, sondern rauben dem Piloten mit der Zeit auch das Gefühl am Volant.

Zwiespalt: Energiesparen vs. hohes Tempo

"Wenn du sechs Stunden am Stück fährst, dann werden wahrscheinlich die Teile am Auto brechen oder nachlassen. Und dieses Risiko kann man nicht eingehen", betont Jani.

Nun sollen weitere Entwicklungsschritte in Richtung Zuverlässigkeit und Leistung unternommen werden, schildert der 30-Jährige. "Die nächste Baustelle ist jetzt einfach zu schauen, was kaputt geht, wenn man länger fährt und was hält. Schauen, wo es Probleme gibt. Einer der nächsten Schritte für uns ist sicher die Performance."

"Du musst dir schon was überlegen. Du kannst nicht einfach fahren." Neel Jani

Jani spricht auch die Grenze zwischen Energiesparen und hohem Tempo an: "Keiner weiß, wie sich die Rennen darstellen werden. Was passiert mit der Energie? Du musst dir schon was überlegen. Du kannst nicht einfach fahren."

Mit Kompromissen zum Triumph

Doch schon bei der Abstimmung müssen Kompromisse eingegangen werden, schließlich bedeutet weniger Luftwiderstand immer auch weniger Verbrauch. Das will berücksichtigt werden.

"Irgendwo gibt es die Grenze, wo die Frage ist, wo gibst du wie viel preis, damit du gerade in die Benzinmenge reinkommst für die Runde. Und diesen Schnittpunkt zu finden, ist nicht ganz einfach, weil er variiert - mit Verkehr, ohne Verkehr, auf Grund der Reifen", erklärt Jani.