• 15.09.2012 18:11

  • von Roman Wittemeier

Interlagos-Startphase: Toyota vor Audi

Die Startphase des WEC-Rennens in Brasilien deutet ein spannendes Duell an: Toyota-Speed gegen Audi-Effizienz - Harte Kämpfe in der LMP2-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Beim fünften Saisonlauf der WEC kommt es erneut zum Kampf zwischen dem hohen Tempo von Toyota und dem günstigen Treibstoffverbrauch von Audi. Nicolas Lapierre konnte sich direkt nach dem Start von der Pole-Position an die Spitze setzen und seinen Vorsprung konstant mit etwas schnelleren Runden ausbauen. Hinter dem Franzosen lag zunächst Allan McNish im Audi R18 ultra, der musste seinen Markenkollegen Benoit Treluyer im Hybridauto jedoch nach neun Runden ziehen lassen.

Titel-Bild zur News: Kazuki Nakajima, Alexander Wurz

Nicolas Lapierre brachte den Toyota in der ersten Stunde nach vorne Zoom

Aber auch der Le-Mans-Sieger konnte das Tempo von Lapierre nicht mitgehen. Innerhalb der ersten Dreiviertstunde baute der Toyota-Pilot einen Vorsprung von zehn Sekunden auf, musste dann aber zur Zapfsäule. Toyota schaffte mit einer Tankfüllung 33 Runden. Das ist mehr als nach den Trainings zu erwarten war. Der Audi R18 e-tron ultra schaffte nur fünf Runden mehr. Hochgerechnet auf ein Rennen über sechs Stunden dürfte es eng werden zwischen den beiden Herstellern.

Hinter den schnellen Werksautos haben die beiden Lola-Toyota von Rebellion ihre Positionen als beste LMP1-Privatautos bezogen. Neel Jani setzte sich allerdings schon sehr deutlich von Andrea Belicchi im Schwesterauto ab. Die beiden HPDs von Strakka fliegen gemeinsam um die Piste, haben aber bereits einen erheblichen Rückstand auf Rebellion. In der LMP2-Klasse erlebte man in der ersten Rennstunde reichlich Action.

Zum Start gerieten sich Pierre Kaffer (Pecom) und Matthieu Lahaye (Oak) in die Quere. Nach einem Dreher konnten beide jedoch weiterfahren. Als Folge dieser Pirouetten brach jedoch der Gulf-Lola von Fabien Giroix aus. Enrique Bernoldi konnte mit seinem GTE-Am-Ferrari nicht ausweichen und flog über dessen Heck. Beide Fahrzeuge nahmen erheblichen Schaden. Aus allem Schlamassel heraus halten konnte sich Stephane Sarrazin. Der Franzose setzte sich von der Pole in Front und flog auf und davon.


Fotos: WEC in Sao Paulo


"Das war lustig", sagt Sarrazin, der das Auto nach dem ersten Stopp an Enzo Potolicchio übergab. Hinter dem Starworks-HPD lieferten andere Teams einen harten Kampf um Platz zwei. Nachdem sich John Martin (ADR-Delta) von Platz zwei mit einem Reifenschaden verabschiedet hatte, rangelten Franck Mailleux (Signatech), Vitantonio Liuzzi (Lotus) und Bertrand Baguette (Oak) um den Verfolgerrang.

Mit einem bärenstarken Manöver konnte sich Baguette an beiden Konkurrenten vorbeischieben, auch Liuzzi kam um einen Rang nach vorn. Der Italiener kämpft jedoch mit etwas stumpfen Waffen, denn dem Lotus-LMP2 fehlt es sichtbar an Topspeed. In der GTE-Pro-Klasse schob sich Gianmaria Bruni sofort souverän in Führung, dahinter kämpften Marc Lieb (Porsche) und Stefan Mücke (Aston Martin) lange Zeit um Rang zwei. Mittlerweile hat der Berliner seinen Landsmann überholt.