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  • 04.05.2013 17:41

  • von Roman Wittemeier

Halbzeit in Spa: Es wird ein Duell!

Toyota präsentiert sich im Rennen verbessert: Neuer TS030 auf Audi-Jagd - Kaffer/Perez Companc/Minassian führen in LMP2, Ferrari bei den GTs

(Motorsport-Total.com) - Nach drei von sechs Stunden um WEC-Rennen von Spa-Francorchamps steigt die Spannung. Nach einer anfänglichen Dominanz von Audi hat sich Toyota mit guten Rundenzeiten, hoher Effizienz und guter Haltbarkeit der Reifen wieder in den Kampf um den Sieg gebracht. Zur Halbzeit führen die Audis von Tom Kristenden und Lucas di Grassi das Feld an. Die beiden Audianer werden allerdings von Kazuki Nakajima im 2013er-Toyota verfolgt.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen, Loic Duval, Allan McNish

Tom Kristensen, Loic Duval und Allan McNish führen das Rennen an Zoom

Im Zentrum des Kampfes um den Sieg stand nach zwei Stunden ein rundenlanges Duell um die Führung zwischen Nicolas Lapierre (Toyota) und Loic Duval (Audi). Die beiden Franzosen schenkten sich nichts. Duval war im zweiten Sektor in den Kurven deutlich schneller, kam aber nicht vorbei. "Unser Hybridsystem hat mir Zweikampf jeweils am Kurvenausgang geholfen", meint Lapierre nach seinem bärenstarken Auftritt. "Es sieht besser aus als erwartet. Wir sind näher dran."

"Die Balance war immer in Richtung Untersteuern. Wir haben es aber besser in den Griff bekommen. Die Vorderreifen funktionieren nun besser", so die Eindrücke von Kazuki Nakajima vor seinem Einsatz. Beim Audi mit der Startnummer 2 läuft bislang alles nach Plan. Bei den Schwesterautos nicht alles. "Ich hatte ein Problem mit dem ersten Reifensatz. Der zweite Satz hat zwei Stints lang gut gehalten. Das Tempo war richtig gut", berichtet Marc Gene, dessen Teampartner zur Halbzeit ordentlich aufs Gas drückt.

Reifenschaden bei den Weltmeistern

"Unser Start war nicht gut. Ich bin dann wieder nach vorne gekommen. Nach der Safety-Car-Phase hatte ich links einen Plattfuß, ich musste vorsichtig zur Box kommen und frühzeitig wechseln", erklärt Andre Lotterer die Sorgen mit dem anfangs führenden Audi mit der Startnummer 1. Der Weltmeister sieht die Lage (noch) entspannt: "Es ist noch genug Zeit, alles wieder aufzuholen." Allerdings sind Lotterer/Fässler/Treluyer nach dem frühen zweiten Stopp im taktischen Nachteil.

Der Vorjahres-Toyota von Sarrazin/Buemi/Davidson fährt auf Rang fünf derzeit als Puffer zu den privaten LMP1. Der Rebellion mit der Startnummer 12 wird von Nicolas Prost auf Rang sechs pilotiert. Sein Teamkollege Nick Heidfeld hatte nach dem Start recht schnell den Anschluss an die Werksautos verloren. "Das Auto fühlt sich nicht ganz so gut an wie gestern im Qualifying. Deswegen konnte ich nicht richtig an den Toyotas dranbleiben", berichtet der Ex-Formel-1-Pilot.

In der LMP2-Klasse gab es zunächst ein Aufatmen. Nach seinem brutalen Abflug in Eau Rouge erklärte Delta-ADR-Pilot Antonio Pizzonia: "Irgendetwas ist da gebrochen. Genau dort wünscht man sich so etwas natürlich überhaupt nicht. Zum Glück ist mir nichts passiert. Es war wahrscheinlich ein Folgeschaden aus dem Kontakt mit dem GTE-Am-Ferrari." Der Brasilianer war in der ersten halben Stunde mit dem GTE-Am-Ferrari von 8Star aneinander geraten.

Die Führung in der LMP2-Klasse haben nach wie vor Pierre Kaffer und seine Kollegen Nicolas Minassian inne. Das Trio von Pecom hat ein dickes Polster auf die Verfolger von G-Drive und Jota. Die beiden Lotus könne das Tempo bislang gut mitgehen. Phasenweise boten sich Dominik Kraihamer und James Rossiter ein nettes Duell auf der Strecke. Diese Jagd wurde jedoch durch ein kleines Problem mit der Lichtmaschine am Auto mit der Nummer 31 (Rossiter/Liuzzi/Weeda) unterbrochen.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Samstag


Die GTE-Klasse wird bislang von Ferrari bestimmt. Toni Vilander rollt mit seinem 458 an der Spitze, sein AF-Corse-Kollege Gianmaria Bruni folgt auf Rang zwei. Der Ferrari von Bruni/Fisichella fiel nicht einmal durch zwei Stop-and-Go-Strafen zurück. "Es ist gut, dass wir in Führung liegen, aber eigentlich bin ich mit dem Speed nicht ganz zufrieden. Wir müssen noch schauen, welchen Reifen wir besser verwenden sollten, weich oder medium", so Kamui Kobayashi. Bruno Senna (Aston Martin) und Timo Bernhard (Porsche) fahren auf den Rängen drei und vier.