Halbzeit in Silverstone: Audi macht Druck

(Motorsport-Total.com) - Zur Halbzeit des Sechs-Stunden-Rennens der WEC in Silverstone begegnen sich Toyota und Audi weiterhin auf Augenhöhe. Alexander Wurz hatte Toyota mit einer beeindruckenden Leistung in der Frühphase des Rennens in Führung gebracht und einen Abstand von über zehn Sekunden auf die Audis herausgefahren. Nach drei Stunden liegt der TS030 zwar immer noch in Front, aber Kazuki Nakajima steht unter erheblichem Druck.

© DPPI/FIA WEC

Tolles Duell: Benoit Treluyer (Audi) gegen Kazuki Nakajima (Toyota) Zoom

Benoit Treluyer sitzt dem Japaner dicht im Nacken. Nicht zuletzt eine Safety-Car-Phase brachte den Audi mit der Startnummer eins wieder näher heran. Der Abstand pendelt derzeit - je nach Verkehrslage - zwischen 0,5 und drei Sekunden. In Runde 88 boten die beiden eine große Show. Treluyer kämpfte sich kurz vorbei, Nakajima konterte umgehend - Spannung pur, großer Sport. Auf die Distanz ist Toyota allerdings taktisch im Nachteil.

Die Audis kommen mit ihrer Treibstoff-Ladung jeweils vier bis fünf Runden weiter. Konsequenz: Toyota wird bis zum Rennende mindestens einmal mehr stoppen müssen. Die dafür nötige Zeit von etwa 45 Sekunden muss erst einmal herausgefahren werden. Der Audi mit der Startnummer zwei ist unterdessen aus dem Kampf um den Sieg offenbar heraus. Wegen eines schleichenden Plattfußes musste Tom Kristensen einen zusätzlichen Halt einlegen. Sein Kollege Allan McNish fährt derzeit mit einer Runde Rückstand auf Platz drei.

Als bestes Privatteam der LMP1 ist Rebellion wohl auch in Silverstone nicht zu schnappen. Zur Halbzeit steuern Nicolas Prost und Harold Primat die beiden Lola-Toyotas souverän auf den Rängen vier und fünf, die beiden HPDs von JRM und Strakka liegen etwas zurück. In der LMP2-Klasse hat die Führung mehrfach gewechselt. Anfangs gab Stephane Sarrazin (Starworks) das Tempo vor, dann sein Ex-Peugeot-Kollege Nicolas Minassian (Jota) und nun liegt Olivier Pla (OAK) in Front.

Das französische Team erfährt Freude und Leid zugleich. Während das Auto mit der Startnummer 24 bestens unterwegs ist, liegt das Schwesterauto aussichtslos im Rennen. Der Morgan-Nissan von Kraihamer/Baguette/Heinemeier-Hansson verlor wegen eines Schadens an der Starterbatterie viel Zeit an der Box. Derzeit arbeitet sich das Trio durch das Feld der GT-Autos wieder nach vorne.

Auch für Lotus gab es wieder einmal eine Enttäuschung. Das Auto von Rossiter/Liuzzi/Weeda ist endgültig aus dem Rennen - ohne das der Ex-Formel-1-Pilot aus Italien beim Debütwochenende eine Rennrunde fahren konnte. Zunächst kam Rossiter mit brennendem Heck an die Box. Ein Krümmer war gebrochen und hatte einen Teil der Verkleidung und - noch viel schlimmer - der Elektrik in Brand gesetzt. Nach langer Reparatur fuhr Kevin Weeda noch einmal heraus, aber strandete schließlich auf der Strecke. Albers/Holzer/Schultis fahren derzeit auf Klassenrang elf.

In der GTE-Pro-Klasse hatte Porsche viel Pech. Richard Lietz konnte sich zu Anfang gut an der Spitze behaupten und das Auto in Führung an Marc Lieb übergeben. Der Werkspilot bot sich anschließend einen tollen Zweikampf mit Stefan Mücke im Aston Martin. Dieses Duell ist leider vorbei, weil am 911er eine Aufhängung brach und Lieb an die Box kommen musste. Das Auto fährt zwar wieder, liegt aber weit zurück. Hinter Mücke machen die beiden Ferraris von Gianmaria Bruni und James Walker Dampf.