• 26.12.2013 08:41

  • von Roman Wittemeier

Fahrereinstufungen 2014: Viel Gold, wenig Silber

In der WEC müssen ab dem kommenden Jahr neue Gentleman-Fahrer her: Roman Rusinov, Rui Aguas, Matt Griffin und Co. werden zu Profis

(Motorsport-Total.com) - Wenn am heutigen Weihnachtstag viele Tannenbäume mit Gold geschmückt sind, bekommt manch ein Pilot der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) beim Anblick des schimmernden Edelmetalls Tränen in die Augen. Nicht vor Rührung, sondern aus Frust. Für ihre Leistungen in der Saison 2013 sind einige Fahrer mit Gold belohnt worden, ihr Status wurde von Silber auf Gold erhöht. Diese Piloten gelten somit nicht mehr als Gentleman-Fahrer, sondern als Profis - mit erheblichen Nachteilen, die damit verbunden sein können.

Titel-Bild zur News: Matt Griffin

Erfolg, Jubel und Gold: Matt Griffin wird zum Jahr 2014 hochgestuft Zoom

In der LMP2-Klasse und in der GTE-Am-Kategorie gibt es präzise Vorgaben, wie eine Cockpitbesetzung klassifiziert sein muss. In der kleinen Prototypenklasse muss beispielsweise mindestens einer von drei Piloten die Einstufung Silber oder Bronze haben. Auf diesem Weg war es möglich, dass sich beispielsweise Roman Rusinov als Geldgeber des G-Drive-Teams zwei namhafte Profis wie Mike Conway und John Martin an seine Seite holen konnte.

Damit ist nun Schluss. Rusinov - zweifellos einer der besten Paydriver 2013 - wurde für die kommende Saison vom Status Silber auf Gold hochgestuft. Der Russe müsste sich bei einem künftigen Engagement also mindestens einen Amateur mit ins Auto setzen. "Das ist ein wirklich erhebliches Problem für mich", gesteht Rusinov im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Das Problem ist dermaßen erheblich, dass der wortgewandte Russe 2014 wohl nicht mehr in der LMP2-Klasse weitermachen wird. Zumindest nicht mit einem eigenen Team.

Auch andere Piloten aus der WEC werden zum kommenden Jahr von Silber auf Gold hinaufgestuft: Rui Aguas, Stuart Hall, Matt Griffin, Richie Stanway oder Jann Mardenborough beispielsweise (komplette Liste der Einstufungen). In der GTE-Am-Klasse, wo neuerdings noch mehr Bronze-Piloten gefragt sind, wird das Leben für manche Fahrer hingegen etwas einfacher. So werden zum Beispiel Tracy Krohn, Keiko Ihara, Jacquet Nicolet, Enzo Potolicchio oder Proton-Teamchef Christian Ried von Silber auf Bronze herabgestuft.