• 13.04.2013 17:06

Audi in Silverstone in Startreihe zwei und drei

Schwierige Qualifying-Bedingungen im Wechselwetter: Tom Kristensen/Loic Duval im besten Audi R18 e-tron quattro Dritte

(Motorsport-Total.com) - Zum Auftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Silverstone erlebte Audi ein turbulentes Qualifying, bei dem Wechselwetter eine präzise Reifenwahl unmöglich machte. Am Ende ergaben sich für Audi die Startpositionen drei und fünf. Zum ersten Mal wurden zwei Fahrer für das Qualifying benannt, von denen jeder zwei gezeitete Runden absolvieren musste. Bei nur 20 Minuten Dauer und einem einsetzenden Schauer gelang Audi kein perfektes Timing.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler, Benoit Treluyer

Am Audi mit der Startnummer 1 gab es zu Beginn technische Probleme Zoom

Beide Audi R18 e-tron quattro begannen das Zeittraining auf profillosen Intermediate-Reifen, kehrten aber wegen eines Schauers in die Boxen zurück. Als sie mit Regenreifen erneut auf Zeitenjagd gingen, hörte der Regen auf und die Strecke trocknete rasch ab. Loic Duval erreichte auf Profilreifen zwei Mal die viertbeste Zeit. Er übergab seinen Audi mit der Startnummer 2 an Tom Kristensen, der dann auf Intermediate-Reifen antrat. Im Mittelwert aller Zeiten, der die Startposition bestimmt, erreichte das Duo mit 3,2 Sekunden Abstand den dritten Startplatz.

Weniger glücklich lief es für das Schwesterfahrzeug: Benoit Treluyer klagte in der Startnummer 1 über eine Fehlfunktion der Traktionskontrolle, die ihn deutlich Zeit im Vergleich mit Auto Nummer 2 kostete. Teamkollege Andre Lotterer erreichte in seinem ersten Anlauf die drittschnellste Zeit und zum Schluss die Bestzeit seiner Gruppe. Im Schnitt ergaben diese Leistungen Startposition fünf. Trotz der widrigen Bedingungen blickt Audi dem Rennen optimistisch entgegen, denn die Balance beider Audi R18 e-tron quattro lässt über die Distanz von sechs Stunden einen spannenden Wettbewerb erwarten.

Audi-Stimmen nach dem Qualifying

Wolfgang Ullrich: "Uns war klar, dass das Qualifying-Format nicht einfach sein würde. Zudem begann es heute in der ersten Runde zu regnen. Wir haben mit beiden Rennwagen auf Intermediate-Reifen begonnen, um die nur teilweise feuchte Piste zu nutzen. Der Regen war an zwei Streckenstellen sehr stark und wir haben nach den Rückmeldungen der Fahrer auf Regenreifen gewechselt. Dann hat der Regen allerdings abrupt aufgehört und unsere Fahrer mussten ihre beiden Runden auf ihren Profilreifen beenden. Unser Mitbewerber Toyota hat auf profillose Pneus gesetzt. Beim Qualifying unserer zweiten Fahrer konnten wir den großen Zeitunterschied nicht mehr aufholen. Tom Kristensen und Andre Lotterer sind dennoch gute Rundenzeiten gelungen. Unsere Startplätze sind nicht ideal, aber bei einem 6-Stunden-Rennen sind die Ausgangspositionen nicht das Allerwichtigste."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor): "Zum ersten Mal neue Spielregeln, dazu wechselndes Wetter. Das war etwas schwierig. Wir haben richtig begonnen auf Intermediates, aber beide Fahrer haben auf ihrer Aufwärmrunde gesagt, dass es zu nass ist. Es herrschten Grenzbedingungen, und wir haben sie nicht optimal genutzt. Heute war auch viel Glück im Spiel. Im Nachhinein waren wir bei der Reifenwahl etwas zu konservativ."

Loic Duval: "Zum neuen Qualifying-Modus kamen weitere unberechenbare Faktoren. Ich fuhr in relativ dichtem Verkehr und es setzte Regen ein. Nachdem wir auf Regenreifen gewechselt haben, trocknete die Strecke erstaunlich schnell ab. Bei nur 20 Minuten Zeit für zwei Fahrer hatten wir keine Chance, noch einmal eine andere Reifenwahl zu treffen. Tom Kristensen hatte dann auf profillosen Reifen bessere Chancen und hat sie gut genutzt."

Tom Kristensen: "Ein sehr intensives Qualifying! Nur 20 Minuten Zeit für zwei Zeitrunden von jeweils zwei Fahrern. Ich fand auf Intermediate-Reifen eine relativ trockene Strecke vor. Mein Auto war sehr gut, als ich in meiner zweiten Runde auf einen Toyota auflief und Zeit verlor. Ich fuhr sogar noch eine weitere Runde, doch die Reifen hatten ihren besten Punkt schon hinter sich. Ich freue mich auf einen schönen, harten Wettbewerb im Rennen."

Allan McNish: "Zwei Tage lang herrscht bis ins Qualifying unstetiges Wetter und es ist sehr kalt. Die Reifen waren nicht einfach auf Temperatur zu bringen, weshalb wir sie nicht von Anfang an optimal nutzen konnten. Die Balance unseres Autos ist allerdings sehr gut. Ich erwarte am Sonntag einen harten Gegner und glaube, dass wir noch nicht das ganze Potenzial gesehen haben - weder bei Toyota noch bei uns."


Fotos: WEC in Silverstone


Marcel Fässler: "Die Umstände waren für meine Teamkollegen relativ schwierig, nachdem starker Regen eingesetzt hat. Zudem konnte Benoit Treluyer nicht das volle Potenzial unseres Autos nutzen. Andre Lotterer sind dann zwei gute Runden gelungen."

Andre Lotterer: "Ich fuhr auf profillosen Intermediate-Reifen auf relativ trockener Strecke. Die Zeiten waren gut und wir konnten unseren Rückstand verringern. Benoit Treluyer hatte ein Problem mit der Einstellung der Traktionskontrolle. Deshalb hatte er keine Chance auf gute Zeiten. Aber uns steht ein langes Rennen bevor und wir wissen, wie schnell unser Auto ist."

Benoit Treluyer: "Leider ergab sich ein kleines Software-Problem mit der Traktionskontrolle, sodass ich nicht perfekt beschleunigen konnte. Im Detail werden wir den Fehler noch analysieren. Dazu kam die anspruchsvolle Reifenwahl. Schön ist, dass Andre Lotterer mit exzellenten Zeiten noch einmal aufgeholt hat."