• 27.10.2014 14:41

Audi: Gelingt in Schanghai das Comeback?

Nach dem Rückschlag in Fuji will Audi in Schanghai zurückschlagen und beim Rennen im wichtigen Markt China die Tabellenführung zurückerobern

(Motorsport-Total.com) - Hochspannung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC): Innerhalb von drei Wochen begeisterten zwei Führungswechsel in der Markenwertung die Sportwagen-Fans. Audi hatte nach zwei Doppelerfolgen in Folge die Tabellenspitze zur Saisonhalbzeit übernommen. Beim Rennen in Japan musste die Marke ihre Führung zwar wieder abgeben, bleibt aber in Schlagdistanz zum Tabellenführer. Nun spitzt sich die WM-Entscheidung zu, denn in Schanghai steht am 2. November das sechste von acht WEC-Rennen auf dem Programm.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Audi möchte in Schanghai den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen Zoom

Die Marke mit den vier Ringen trennen lediglich acht Punkte in der Markenwertung von Tabellenführer Toyota, der Vorsprung auf die drittplatzierte Marke, Porsche, beträgt 66 Zähler. Insgesamt 132 Punkte werden bis zum Finale noch vergeben. Der WEC-Lauf in China hat für Audi aus mehreren Gründen eine besondere Bedeutung: Die Strecke gilt als sehr anspruchsvoll, im Vorjahr gelang dem Team dort der Sieg und das "Reich der Mitte" ist inzwischen der größte Absatzmarkt von Audi. In China hat das Unternehmen von Januar bis September 2014 bereits 415.704 Automobile ausgeliefert - 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Audi betreibt Produktionsstandorte in den Städten Changchun und Foshan.

Die Besonderheit der Rennstrecke stellt der extreme Streckenverlauf dar. Auf dem Shanghai International Circuit finden sich die längsten Kurven in der Rennsport-Welt in Form schneckenförmig verlaufender Biegungen. Durch die Abfolge mehrerer langer Geraden, unterbrochen von sehr engen Kurven, entsteht außerdem ein regelrechter Stop-and-Go-Rhythmus, der gute Überholmöglichkeiten erlaubt.

Vor einem Jahr gelang der Marke mit den Vier Ringen der erste Sieg auf dem chinesischen Festland: Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer entschieden in der WEC eine extrem spannende Ausgabe des 6-Stunden-Rennens mit 15,374 Sekunden Vorsprung für sich. Auch den vorzeitigen Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft durch Loic Duval/Tom Kristensen/Allan McNish konnte die Marke 2013 dort verzeichnen. In diesem Jahr ist die WEC so spannend wie noch nie. Denn eine vorzeitige Titelentscheidung in der Markenwertung ist in China mathematisch unmöglich, in der Fahrerwertung höchst unwahrscheinlich.


Fotos: WEC in Fuji


Die chinesischen Rennsport-Fans dürfen sich nicht nur auf die beiden WEC-Sportwagen aus Ingolstadt und Neckarsulm freuen. Am ersten November-Wochenende findet dort auch der Audi R8 LMS Cup statt. 2012 war die Serie in Asien der erste Markenpokal von Audi. Heiße Positionskämpfe der 570 PS starken GT-Rennwagen sind in Schanghai bei den Saisonläufen 9 und 10 garantiert, denn auch im Cup beginnt die entscheidende Phase des Titelkampfes.

Stimmen der Verantwortlichen

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Der chinesische Markt ist für uns einer der international wichtigsten Märkte. Unser Anspruch ist es deshalb, dort auch im Motorsport erfolgreich aufzutreten. Vor einem Jahr konnten wir den Lauf in Schanghai mit einem sehr guten Auftritt und einer starken Mannschaftsleistung für uns entscheiden. Und das, obwohl die Strecke unserem Rennwagenkonzept nicht sonderlich entgegenkommt. Auch in diesem Jahr werden wir nichts unversucht lassen, um ein gutes Resultat zu erzielen."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Das WEC-Rennen in Schanghai hat für uns einen besonderen Stellenwert. China ist als Markt längst eine Art zweite Heimat von Audi geworden. Weil wir stets offen empfangen werden, kommen wir mit viel Begeisterung dorthin. Auch wenn die Voraussetzungen alles andere als einfach sind, wollen wir, wie schon vor einem Jahr, um die Spitze kämpfen."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Joest): "Schon in der vergangenen Saison war Schanghai nicht einfach für uns, trotzdem haben wir gewonnen. Wir konnten in der zweiten Rennhälfte mit den sich ändernden Streckenbedingungen und cleverem Reifenmanagement das Blatt zu unseren Gunsten wenden. Das war ein sensationeller Erfolg, der für uns in diesem Jahr ein großer Ansporn ist."

Stimmen der Fahrer:

Lucas di Grassi: "Schanghai ist eine erstaunliche Strecke, die ich noch aus der Formel 1 kenne. In dieser Metropole ein Rennen zu fahren, ist ein echtes Highlight. Und jeder weiß, wie wichtig das Land für Audi ist. Ich kann es kaum erwarten, das erste Mal mit dem R18 e-tron quattro auf dieser Strecke zu fahren."

Loic Duval: "Auf China freue ich mich, denn vor einem Jahr haben Tom Kristensen, Allan McNish und ich dort die Fahrer-Weltmeisterschaft gewonnen. Auch für unser gesamtes Team war China ein Erfolg. Am Ende hat Audi ein sehr spannendes Rennen für sich entschieden."

Tom Kristensen: "Mit Audi trete ich nun schon seit vielen Jahren in China an. Die sehr begeisterungsfähigen chinesischen Fans kennen sich im Motorsport Jahr für Jahr immer besser aus. Und sie sind unserer Marke sehr verbunden. Die Strecke ist etwas ganz Besonderes. Da ist zum Beispiel nach Start und Ziel die längste Kurve der Welt. Sie ist so lang, dass wir sie unterteilen und mit den Ziffern 1 und 2 versehen. Diese Veranstaltung ist großartig und wir möchten ein gutes Ergebnis erreichen."


Die Highlights vom WEC-Rennen in Fuji

Die Langstrecken-WM (WEC) gastierte im Oktober in Japan für ein Sechs-Stunden-Rennen in Fuji. Lokalmatador Toyota gewann das Rennen.

Marcel Fässler: "Die Erinnerungen an das Vorjahr sind noch bestens präsent. Die Strategie von Audi war exzellent und die Aufholjagd von Benoit Treluyer sehenswert. Wir gehen mit großer Motivation nach Schanghai und wissen, dass es um jeden Punkt geht."

Andre Lotterer: "Vor einem Jahr in China zu gewinnen, war ein grandioses Erlebnis. Besonders toll war dies für Audi auch deshalb, weil der Markt so wichtig ist. Unser Teamkollege Benoit Treluyer war im Vorjahr unglaublich gut unterwegs. Jetzt werden wir wieder unser Bestes geben."

Benoit Treluyer: "In Schanghai haben wir 2013 eine gute Vorstellung gezeigt. Unser Tempo hat gepasst. Jetzt wollen wir gern daran anknüpfen, auch wenn wir wissen, dass das keine leichte Aufgabe ist, denn die Strecke kommt unserem aktuellen Auto nicht entgegen. Im Titelkampf steht nun die entscheidende Phase bevor. Natürlich geben wir alles, um mit Pokalen nach Hause zu kommen."

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