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  • 03.05.2013 22:33

  • von Roman Wittemeier

Audi bejubelt perfektes Qualifying in Spa

Audi hatte am ersten Tag des WEC-Wochenendes in Spa-Francorchamps einen perfekten Lauf: Bestzeiten im Training, Pole-Position für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Audi setzte sich im Zeittraining beim zweiten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) durch: In Spa sicherten sich die drei Audi R18 e-tron quattro die drei vordersten Startplätze und haben damit gute Voraussetzungen für das Rennen, das am Samstag um 14:30 Uhr beginnt. Im Qualifying in Spa-Francorchamps gelang Audi das Maximum - der Vorjahres-Weltmeister steht mit allen drei Hybrid-Sportwagen vorn.

Titel-Bild zur News: Lotterer Fässler Treluyer

Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer starten von der Pole Zoom

Marcel Fässler und Andre Lotterer erreichten im Schnitt ihrer vier besten Runden eine Zeit von 1.59.961 Minuten. Sie treten im Audi R18 e-tron quattro mit der Nummer 1 gemeinsam mit Benoit Treluyer an und blieben als einziges Fahreraufgebot unterhalb der Zwei-Minuten-Marke. Eine eindrucksvolle Leistung gelang Lucas di Grassi und Marc Gene. Sie teilen sich mit Oliver Jarvis den Hybrid-Sportwagen mit der Nummer 3, der aerodynamisch bereits auf den bevorstehenden Einsatz in Le Mans optimiert ist.

Doch auch auf dem für diese Karosserieversion weniger geeigneten Kurs in den Ardennen qualifizierten sie sich mit einer Zeit von 2.00.236 Minuten für die erste Startreihe. Ihnen fehlten nur 0,274 Sekunden auf die Bestzeit. Dabei erreichte Lucas di Grassi mit seiner ersten Runde von 1.58.934 Minuten die Tagesbestzeit. Den dritten Rang teilen sich die drei Tabellenführer. Tom Kristensen und Allan McNish erreichten im Schnitt eine Rundenzeit von 2.00.610 Minuten. Sie bestreiten das Rennen gemeinsam mit Loic Duval. Dem Toyota mit der Nummer 7 fehlten als bestem Verfolger von Audi auf Platz vier 0,986 Sekunden auf die Bestzeit.

Stimmen nach dem Qualifying

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Es ist schön, dass wir die drei Autos an der Spitze haben. Es ist auch gut zu sehen, dass das Auto mit der Nummer 3, das in Le-Mans-Spezifikation startet, dennoch mit der Strecke in Spa gut zurechtkommt. Toyota war im Qualifying nicht so stark, wie wir dachten, aber das bedeutet nichts im Hinblick auf das Rennen, denn die Zeiten liegen eng beisammen. Das ist eine gute Motivation für die Mannschaft, die hart gearbeitet hat. Wir werden versuchen, auch am Samstag ein gutes Ergebnis zu holen."

Christopher Reinke (Gesamtprojektleiter LMP): "Wir freuen uns über die Plätze eins, zwei und drei für Audi. Damit war so nicht zu rechnen, denn wir wissen, dass sich unsere Wettbewerber gut aufgestellt haben und mit neuer Technik antreten. Für den Augenblick ist das ein schönes Ergebnis. Aber wir sind hier, um ein Rennen zu gewinnen. Und das wird erst am Samstag ausgetragen."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor): "Nachdem unsere Fahrer ihre erste Runde absolviert hatten, wurde das Zeittraining mit der roten Flagge unterbrochen. Deshalb haben wir jetzt einige Runden mehr auf den Reifen als geplant. Lucas di Grassi gelang eine besonders starke Runde. Wir haben drei Autos an der Spitze. Das ist eine gute Ausgangsposition."

Marcel Fässler: "Meine Runden sind ganz gut aufgegangen. Im Schnitt waren wir das schnellste Trio. Ein großes Dankeschön an das Audi Sport Team Joest, das sich mit langen Arbeitszeiten so stark für uns einsetzt. Die Bestzeit ist unser kleines Dankeschön für die tolle Arbeit und eine gute Ausgangsbasis für den Samstag."

Andre Lotterer: "Ein Super-Ergebnis! Das Qualifying mit Marcel Fässler als Mitstreiter hat viel Spaß gemacht. Er war top, ich habe mich angestrengt, das Auto war super. Benoit Treluyer ist ebenfalls gut drauf. Ich hoffe, dass es für Audi so weitergeht."

Benoit Treluyer: "Das war ein gutes Qualifying und die ganze Mannschaft hat gründlich gearbeitet - die Ingenieure, die Mechaniker und wir Fahrer. Unser Audi R18 e-tron quattro war in allen Trainings harmonisch ausbalanciert. Mit zwei Freien Trainings und dem Qualifying an einem Tag mussten wir unsere Arbeit gut organisieren. Das Ergebnis ist für uns alle schön."

Marc Gene: "Die erste Startreihe ist ein gutes Ergebnis. Aber wenn ich etwas länger darüber nachdenke, hätte es auch für die Bestzeit ausreichen können. Ich war den ganzen Tag auf alten Reifen unterwegs und wusste nicht, was ich auf neuen Reifen erwarten durfte. Deshalb war meine erste Runde relativ langsam. Ich hätte noch eine dritte Runde fahren sollen, aber wir haben darauf verzichtet. Das war mein Fehler. Aber Lucas di Grassi hat heute eine perfekte Leistung abgeliefert."


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Freitag


Lucas di Grassi: "Glückwunsch an Audi zu Platz eins bis drei. Für uns ist die erste Startreihe ein gutes Ergebnis. Zu dritt haben wir im Freien Training viel gearbeitet. Deshalb habe ich ein gutes Gefühl vor diesem 6-Stunden-Rennen."

Oliver Jarvis: "Unsere Leistungsfähigkeit ist viel höher als erwartet. Vor allem auf neuen Reifen fühlt sich das Auto gut an. Ich will aber keine zu hohen Erwartungen wecken, denn wir fahren weniger Abtrieb. Wenn sich dann die Reifen über die Distanz abnutzen, wird es schwieriger für uns. Das Rennen wird also viel härter für uns als das Zeittraining. Startplatz zwei ist ein schönes Ergebnis."

Loic Duval: "Unser Qualifying war nicht einfach, denn wir fuhren im Verkehr. Aber wir müssen auch grundsätzlich unser Tempo noch etwas verbessern, denn uns fehlen ein paar Zehntel. Aber in einem 6-Stunden-Rennen ist alles möglich. Auf die Distanz waren wir heute in den Trainings sehr konstant. Wir müssen die Abstimmung noch ein bisschen verfeinern."

Tom Kristensen: "Auf meiner ersten schnellen Runde bin ich leider in den Verkehr geraten. Dann gab es eine Rote Flagge. Anschließend konnte ich mich nur noch um zwei Zehntelsekunden verbessern. Leider erwischte auch Allan McNish keine freie Runde. Jetzt freue ich mich auf ein langes Rennen. Wir haben eine gute Mannschaft und ein starkes Auto."

Allan McNish: "Der Tag ist trocken geblieben, obwohl wir zum Qualifying mit etwas Regen gerechnet hatten. Uns war klar, dass der Verkehr eine Rolle spielen würde. Tatsächlich musste ich in jeder gezeiteten Runde andere Autos überholen. Aber so sind die Bedingungen, wenn insgesamt vier Runden gefahren werden müssen und dann gemittelt werden. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, die beste Balance für Samstag zu finden. Der Kurs ist hart zu den Reifen mit seinen vielen schnellen, langgezogenen Kurven. Auf jeden Fall sind die Plätze eins, zwei und drei für Audi ein guter Anfang."