Erster Chevrolet-Sieg beim größten Supercars-Rennen in Australien

Van Gisbergen und Stanaway haben die legendären Bathurst 1000 der australischen Supercars-Serie gewonnen - Es war Chevrolets erster Sieg am Mount Panorama

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung des Chevrolet Camaro in die Gen3-Ära der australischen Supercars-Serie hat sich für GM als Glücksgriff erwiesen. Das Auto dominiert die Serie und hält den Ford Mustang auf Distanz. So war es auch beim größten Rennen in Down-Under, dem Bathurst 1000. Nach dem Sandown 500 war es bereits das zweite Langstrecken-Rennen der Saison 2023 und wieder stand ein Chevrolet an der Spitze, pilotiert von Shane van Gisbergen und Richie Stanaway.

Titel-Bild zur News: Danial Shahril, Richie Stanaway

Shane van Gisbergen und Richie Stanaway gewinnen in Bathurst Zoom

Van Gisbergen wird mit einem Sieg in Bathurst seine Supercar-Karriere am Ende des Jahres beenden, denn der Neuseeländer kehrt der Serie nach dem Finale 2023 den Rücken und wechselt zu Trackhouse in die amerikanische NASCAR-Serie. Im Triple-Eight-Chevrolet gewann der 34-Jährige das Langstrecken-Rennen am Mount Panorama und eröffnete damit einen heißen Titelkampf mit Erebus-Pilot Brodie Kostecki, der gemeinsam mit Michael Caruso Zweiter wurde.

Der Camaro mit der Startnummer 97 übernahm in Runde 27 die Führung, nachdem das Team das Fahrzeug zuvor wegen einer Gelbphase zum Service an die Box geholt hatte. Van Gisbergen und Stanaway überholten den Schwester-Chevrolet aus dem Hause Triple Eight von Broc Feeney und Jamie Whincup. Danach kontrollierte das Duo das Geschehen an der Spitze.

Der zweite Triple-Eight-Chevrolet fiel im Laufe des Rennens mit Getriebeproblemen aus, doch auch ohne Schützenhilfe fuhren van Gisbergen und Stanaway einen dominanten Sieg in Bathurst ein. 20 Sekunden trennten die Startnummer 97 vom Erebus-Chevrolet von Kostecki und David Russell, die den zweiten Platz belegten. Kostecki bleibt damit vier Rennen vor Saisonende mit 131 Punkten Vorsprung auf van Gisbergen klar an der Spitze der Gesamtwertung.

Für van Gisbergen war es der dritte Sieg in Bathurst, für Stanaway, der in der Saison 2024 mit Grove als Vollzeitfahrer in die Serie zurückkehren wird, der erste. Für Chevrolet war es der erste Sieg am Mount Panorama, für Triple Eight der zehnte, womit das Team um Supercar-Legende Whincup die Führung in der ewigen Bestenliste übernahm.

Aufgrund der technischen Probleme von Feeney überholte Will Brown im Erebus-Chevrolet, der Achter wurde, seinen Markenkollegen in der Gesamtwertung und übernahm den dritten Platz. Da in vier Rennen noch 600 Punkte zu vergeben sind, bleibt der Titelkampf verdammt eng und könnte noch für einige Überraschungen unter den dominierenden Chevrolet-Piloten sorgen.


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Ford sieht im ersten Gen3-Jahr der Supercars kein Land gegen Chevrolet, weshalb es aus dem Lager des blauen Ovals viel Kritik an der Gleichheit der Fahrzeuge gab. Im Camaro schlummert ein 5,7-Liter-V8-Motor, Ford setzt auf einen 5,4-Liter-V8. Die Motoren sind auf rund 600 Pferdestärken abgestimmt und sollten daher ähnlich ansprechen.

Hinzu kommt die unterschiedliche Aerodynamik, die den Unterschied zwischen den Autos ausmachen könnte. Doch die Supercars-Verantwortlichen haben sich bisher für massive Anpassungen an den Autos entschieden. Trotz der Kritik konnte Ford in Bathurst einen kleinen Erfolg verbuchen, denn Anton De Pasquale und Tony D'Alberto komplettierten im Dick-Johnson-Ford die Top 3 und holten die Bronzemedaille. Chaz Mostert und Lee Holdsworth (Walkinshaw-Andretti-Ford) sowie David Reynolds und Garth Tander (Grove-Ford) komplettierten die Top 5.