Kurioser Crash beim 1000-km-Rennen in Litauen: Porsche fliegt in Kamera-Turm

Ein Unfall beim 1000-km-Rennen im litauischen Palanga endete mit einem blauen Auge: Niemand wurde verletzt, den Sieg sicherte sich ein ehemaliger Formel-1-Pilot

(Motorsport-Total.com) - Schrecksekunde beim 1000-km-Rennen im litauischen Palanga: Lokalmatador Tautvydas Rudokas verlor auf feuchter Strecke die Kontrolle über seinen Porsche 911 GT3 Cup und rammte einen Kameraturm, der am Streckenrand stand.

Titel-Bild zur News: Porsche-Unfall beim 1000-km-Rennen in Lituaen (Palanga)

Der Porsche flog in den Kamera-Turm, der am Streckenrand stand Zoom

Während der Porsche auf dem Dach liegen blieb, stürzte der Kameraturm in sich zusammen. Glück im Unglück: Der Kameramann, der sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Gerüst befand, konnte sich an den Metallstangen festhalten und blieb von größeren Verletzungen verschont. Mehrere Zuschauer, darunter zwei Kinder, die ebenfalls in der Nähe standen und beinahe vom Porsche getroffen wurden, hatten großes Glück.

Rudokas hatte kurz vor dem Unfall von Regenreifen auf Slicks gewechselt, weil der Regen nachgelassen hatte und die Strecke langsam abtrocknete. Als der Litauer in Führung liegend die Boxengasse verließ und das Gaspedal durchtrat, rutschte der Porsche mit seinen kalten Reifen von der Strecke.

Ist der Straßenkurs zu gefährlich?

Auf die Sicherheit wird bei dem beliebten Langstreckenrennen in Litauen offenbar wenig Wert gelegt, denn Leitplanken oder gar Fangzäune sind an der Rennstrecke, bei der es sich um einen temporären Straßenkurs handelt, nicht zu finden.

Das 1000-km-Rennen von Palanga (offiziell Aurum 1006 km) wird seit 2000 jährlich auf dem 2,994 km langen Straßenkurs ausgetragen. Das Rennen findet auf den Fernstraßen A13 und A11 sowie den zugehörigen Auf- und Abfahrten statt, was Erinnerungen an die Berliner Avus weckt. Mithilfe von Reifenstapeln werden auf den langen Geraden zwei Schikanen errichtet.

Anfangs traten nur lokale Teams und Fahrer an, doch im Laufe der Jahre erfreute sich das Rennen einer wachsenden Beliebtheit. Die Teilnehmer tanken während des Rennens an einer normalen Tankstelle und es gibt kaum Sicherheitsvorkehrungen. Die Veranstalter sind in diesem Jahr mit einem blauen Auge davongekommen.

Prominenter Rennsieger mit F1-Vergangenheit

Der Sieg bei der diesjährigen Auflage des 1000-km-Rennens ging an das Team Stateta BRO, das mit einem Mercedes-Benz AMG GT3 EVO am Start war. Am Steuer saß unter anderem Jan Magnussen, Vater von Formel-1-Pilot Kevin Magnussen, der von 1995 bis 1998 ebenfalls in der Königsklasse unterwegs war.

Magnussen teilte sich das Cockpit des GT3-Mercedes mit Anders Fjordbach, der deutschen Fans vor allem aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) bekannt ist. Die beiden Litauer Eimantas Navikauskas und Edvinas Zadeikis komplettierten das Fahreraufgebot.

In der Vergangenheit konnten sich bekannte Namen in die Siegerlisten eintragen, darunter auch ein Deutscher: Ralf Kelleners triumphierte 2008 im Spyker C8 Spyder GT2R, unter anderem gemeinsam mit Ex-DTM-Pilot Peter Dumbreck. Sebastiaan Bleekemolen gewann 2016 mit einem Cup-Porsche. Ralf Aron, der 2023 im ADAC GT Masters fährt, krönte sich schon drei Mal (2019 bis 2021) zum Sieger.