FIA-GT-Weltcup Macau 2023: Marciello gewinnt auch das Hauptrennen

Raffaele Marciello gewinnt auch das Hauptrennen des FIA-GT-Weltcup 2023 in Macau: Der Italiener siegt vor Edoardo Mortara und Augusto Farfus - Pech für Maro Engel

(Motorsport-Total.com) - Raffaele Marciello ist der Mann der Stunde: Nach seiner Poleposition und dem Sieg im Qualifikationsrennen triumphierte der Mercedes-Pilot auch im Hauptrennen des FIA-GT-Weltcup 2023 in Macau. "Ich bin sehr glücklich mit dem heutigen Rennen", jubelt der Landgraf-Pilot, der sein letztes Rennen für Mercedes-AMG gefahren ist.

Titel-Bild zur News: Raffaele Marciello

Raffaele Marciello gewinnt den FIA-GT-Weltcup 2023 in Macau Zoom

In der Anfangsphase musste sich Marciello gegen seinen Markenkollegen Maro Engel verteidigen. Der Mercedes-Pilot fuhr lange Zeit auf dem zweiten Rang, musste sein Fahrzeug dann allerdings mit einem Schaltproblem abstellen. "Es ging schon in der vierten Runde los", sagt der Pechvogel zu Motorsport-Total.com. Er versuchte alle Kabel zu kontrollieren, allerdings wurden die Probleme immer schlimmer.

"Dann bin ich im zweiten Gang hängengeblieben", erklärt Engel die Probleme beim Restart nach der Safety-Car-Phase. "Maro war sehr schnell", musste Marciello als diesjähriger Macau-Sieger anerkennen. "Ich hatte etwas Glück als das passiert ist und konnte das Rennen anschließend kontrollieren."

Edoardo Mortara (Audi) folgt auf dem zweiten Platz, nachdem er ebenfalls von Engels Pech profitiert hatte. "Ich weiß nicht, ob mir das geholfen hat, denn ich konnte ihn vor der Ziellinie nicht überholen", sagt Mortara, der in Bedrängnis kam: "Es war ein sehr intensives Rennen, die BMW-Jungs haben enormen Druck gemacht. Aber ich habe es geschafft vorne zu bleiben, deswegen bin ich sehr glücklich."

Der Audi-Pilot konnte dem Spitzenreiter zu keiner Zeit gefährlich werden und musste sich stattdessen gegen die Attacken von Sheldon van der Linde (BMW) erwehren, der nach einem Reifenschaden an das Ende des Feldes zurückfiel. Davon profitierte Augusto Farfus (BMW), der auf den dritten Platz nach vorne rutschte und den letzten Podestplatz erbte.

Marciello mit ungefährdetem Start-Ziel-Sieg

Nach dem Start änderte sich an der Reihenfolge nichts: Marciello erwischte einen guten Start und konnte sich gegen Engel verteidigen, gefolgt von Mortara. Dahinter sortierte sich van der Linde ein, der sich mit einem guten Start an seinem BMW-Teamkollegen Farfus vorbeischob.

Der Brasilianer musste einen weiteren Platz gegen Daniel Serra (Ferrari) abgeben und sortierte sich zunächst auf dem sechsten Platz ein, unmittelbar vor Laurens Vanthoor (Porsche) und Daniel Jucadella (Mercedes). Van der Linde konnte Mortara in den folgenden Runden unter Druck setzen, allerdings keinen ernsthaften Angriff platzieren.

Raffaele Marciello

Nach dem Start führte Marciello vor Maro Engel Zoom

Auf der langen Gerade vor der Lisboa-Kurve konnte der Südafrikaner den Top-Speed seines BMW ausnutzen und sich im Windschatten an den Audi heranziehen, allerdings reichte es nicht, um sich neben den Italiener zu bremsen. Im kurvigen Teil der Strecke musste van der Linde dann wieder abreißen lassen.

Engel beim Restart mit Defekt

Erst in der siebten Runde des Rennens kam wieder Bewegung in die Spitze, nachdem Lokalmatador Weian Chen seinen Ferrari 488 GT3 Evo in die Reifenstapel gesteckt hatte. Das Safety-Car musste auf die Strecke und brachte das Feld dicht zusammen.

Beim Restart fiel die Vorentscheidung: Weil Engel wegen eines technischen Defekts nicht vom Fleck kam und ausrollte, konnte Marciello seinen Vorsprung auf mehr als drei Sekunden ausbauen. Mortara folgte auf dem zweiten Platz, allerdings ließ van der Linde nicht locker.

Der Südafrikaner musste alle Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis jedoch begraben, als er fünf Runden vor dem Ende mit einem Reifenschaden am rechten Hinterrad die Box ansteuerte. Farfus, der beim Restart an Ferrari-Pilot Serra vorbeigegangen war, rutschte damit auf den dritten Platz nach vorne.


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Bester Deutscher: Haase wird Siebter

Anschließend waren die Positionen an der Spitze bezogen: Marciello fuhr die verbliebenen Runden souverän und fehlerfrei zu Ende. Auch die Heckpartie des Porsche von Kevin Estre, die sich löste und in der letzten Runde für eine gelbe Flagge sorgte, konnte den Mercedes-Fahrer nicht bremsen.

Mortara fuhr sich am Ende eine Lücke heraus, um sich gegen die Attacken von Farfus zu schützen. Dahinter folgten Serra, Juncadella und Vanthoor. Christopher Haase (Audi) beendet den FIA-GT-Weltcup 2023 nach dem Ausfall von Engel als bester Deutscher auf dem siebten Platz. Alessio Picariello, Earl Bamber und Lokalmatador Hongli Ye (alle Porsche) komplettieren die Top-Zehn.

Matteo Cairoli (Porsche) wird Elfter, gefolgt von Estre, Congfu Cheng (Audi) und Jules Gounon (Mercedes), der an diesem Wochenende nicht überzeugen konnte. DTM-Champion Thomas Preining kam nach seinem Ausfall im Qualirennen nicht über die 15. Position hinaus. Adderly Fong konnte das Hauptrennen nach seinem heftigen Unfall am Vortag nicht starten.


Fotos: FIA-GT-Weltcup in Macau 2023