Yamaha im Aufwärtstrend: Dosoli lobt reiferen Lowes

Yamaha kristallisiert sich in der Superbike-WM als erster Verfolger von Kawasaki und Ducati heraus - Teammanager lobt die neue Einstellung von Alex Lowes

(Motorsport-Total.com) - Das Crescent-Yamaha-Team machte über den Winter einen deutlichen Fortschritt. Alex Lowes mischte in Australien in beiden Rennen in der Spitzengruppe mit und wurde jeweils Vierter. Auch in Thailand begann der Brite gut. Als Fünfter war er am ersten Trainingstag der erste Verfolger von Kawasaki und Ducati. "Obwohl es heute etwas schwieriger war", meint er angesichts von vier Zehntelsekunden Rückstand. "Die Strecke ist in besserem Zustand als im Vorjahr, als es am Freitag nicht großartig war."

Titel-Bild zur News: Alex Lowes

Teammanager Dosoli lobt die neue Herangehensweise von Alex Lowes Zoom

Im zweiten Training fuhr Lowes einen Longrun über 23 Runden. Seine Runden schwankten zwischen hohen 1:34er und vielen 1:35er-Zeiten. Damit fehlte einiges auf Jonathan Rea, der konstant 1:34 fahren konnte. "Meine Rennsimulation war am Nachmittag recht gut, aber ich bin mit dem Gefühl für den Vorderreifen noch nicht zufrieden", nennt Lowes eine Schwachstelle, an der er am Samstag arbeiten will. "Abgesehen davon fühle ich mich recht gut."

Der Chang International Circuit in Buriram passte im Vorjahr nicht zur Charakteristik der R1. Vor allem für Europa hofft Yamaha, dass man regelmäßig um Podestplätze kämpfen kann. Teammanager Andrea Dosoli lobt bei 'GPOne.com' den "neuen" Lowes: "Die Stürze und Verletzungen haben ihn reifer gemacht, aber er hat vor allem mehr Selbstvertrauen gefunden. Er arbeitet hart, um für das Rennen so gut wie möglich vorbereitet zu sein, ohne sich am Freitag oder Samstag auf eine schnelle Runde zu konzentrieren."

Michael van der Mark

Michael van der Mark war mit seinem Training in Thailand zufrieden Zoom

Lowes hat seine Herangehensweise geändert, wie auch die Rennsimulation am Freitag zeigte. Michael van der Mark tat sich beim Umstieg von der Honda auf die Yamaha etwas schwerer. In Australien war seine Ausbeute ein neunter und ein siebter Platz. In Thailand startete der Niederländer mit der achtschnellsten Zeit. Damit fehlten ihm nur noch drei Zehntelsekunden auf seinen Teamkollegen.

Dosoli sieht die Situation deshalb entspannt: "Ich finde, seine Herangehensweise an die R1 ist richtig. Er arbeitet sehr konzentriert. Wenn man von der Honda auf die Yamaha wechselt, dann ist das ein großer Schritt, der auch mental viel bedeutet. Ich bin mir sicher, dass wir bald seine Qualitäten sehen werden." Insgesamt ist Yamaha noch nicht ganz auf dem Niveau von Kawasaki und Ducati. Im Laufe des Jahres will man die noch vorhandene kleine Lücke schließen.

Wo fehlt es der R1 noch? "Etwas mehr Beschleunigung am Kurvenausgang", so Dosoli bei 'GPOne.com'. "Ich denke, das Motorrad hat sich beim Chassis, der Elektronik und dem Motor deutlich verbessert." Außerdem hat Crescent die Mannschaft mit zwei Ingenieuren verstärkt. Ab Aragon will man dann konstant die Spitze angreifen: "Abgesehen vom Podest müssen wir Ducati und Kawasaki näherkommen, sie sind die Referenz."