• 13.10.2007 18:25

  • von David Pergler

Toselands triumphale Rückkehr

Von Ducati verschmäht war Superbike-Weltmeister James Toseland glücklich über die Chance bei HANNspree Ten Kate Honda

(Motorsport-Total.com) - James Toseland geht als Superbike-Champion in die nächstjährige MotoGP-Saison. Dass er das als Weltmeister tun kann, verdankt der Brite vor allem Honda und den Jungs bei Ten Kate. Von Ducati gefeuert hatte der heute 27-Jährige wenige Perspektiven, noch irgendwo unterzuschlüpfen, trotz seines WM-Titels von 2004. Es war für Toseland eine schwere Zeit, wie er in einem Interview mit 'SpeedTV.com' erzählte.

Titel-Bild zur News: James Toseland

James Toseland: Die Rückkehr mit Honda wurde für ihn zum Triumph

"Ende 2005 verließ ich den Paddock mit Tränen in den Augen. Ich hatte meinen Weltmeistertitel verloren, nachdem ich zuvor mit 24 Jahren der jüngste Superbike-Champion der Welt geworden war", so Toseland. "Ich beendete die Saison nur als vierter und das war schrecklich für mich. Wenn ich dritter geworden wäre, hätte ich mich besser gefühlt, doch Ducati feuerte mich und ersetzte mich durch Lorenzo Lanzi. Ich hatte keinen Sattel und keine Zukunft. Niemand bot mir mehr was an."#w1#

Die Reise schien am Ende

Doch bald schon sollte Hoffnung und Hilfe nahen: "Ich flog mit dem Helekopter wieder nach England zurück, weil den Abend einen Auftritt mit meiner Band haben sollte. Ich glaube, ich habe die Nacht nicht gut gesungen oder gespielt. Dann rief mich mein Manager Roger Burnett an und sagte, er hätte ein Angebot von Ten Kate vorliegen, weil sich Alex Barros entschieden habe, in die MotoGP zurück zu wechseln. Er wollte mir gerade die Details des neuen Vertrages erklären, da unterbrach ich ihn und sagte 'Unterzeichne es. Es ist mir egal, was drinnen steht. Schick mir den Vertraf rüber und ich unterschreibe ihn.' Ich sah Ten Kate als eine Chance an, mich zu rehabilitieren und diese Jungs glaubten an mich."

Doch der Neueinstieg gestaltete sich schwieriger, als für Toseland erwartet: "Dann kam der erste Test mit Honda, welcher ohne Traktionskontrolle ein vollständiges Desaster war. Mein Hinterrad drehte sich um 100 Meilen in der Stunde schneller als mein Vorderrad. Ich fuhr praktisch nur seitwärts. Ich weiß nicht, was zur Hölle los war, nachdem ich die Ducati gefahren bin, aber wir sind fünf Tests gefahren und haben das erste Rennen der Saison in Katar gewonnen."

Toselands Revanche an seinen Gegnern

Wie im Abschlusszitat des bekannten Films 'Casablanca' ging es weiter: "Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zu diesem Team und zu Honda. Es bedeutete mir so viel, dass ausgerechnet Honda mich zurück willkommen hieß. Ich bin schon 1997 für Honda gefahren, damals auf einer 600er. Ich machte weiter mit Ducati und HM Plant, dann mit Fila und Xerox beim Werksteam."

Toseland ist sehr glücklich darüber, diese neue Chance erhalten zu haben und es allen Zweiflern und Kritikern gezeigt zu haben: "Jetzt hatte ich diese großartige Gelegenheit, wieder mit Honda zu arbeiten. Ich fühlte mich ein bisschen, als würde ich zu Hause ankommen, weil ich noch mit Honda unterwegs war, als ich sehr jung war. Und dann all diese Bekannten Gesichter von Honda Großbritannien, die mich zurück willkommen hießen - sie alle sagten, sie wäre glücklich mit mir wieder zusammen zu arbeiten."