Top-Ergebnis für Xaus, Horrorcrashs für Corser

(Motorsport-Total.com) - Mit einem siebten Platz im ersten Rennen bescherte Ruben Xaus dem Team BMW Motorrad Motorsport heute in Monza das bisher beste Ergebnis. Mit Platz neun im zweiten Durchgang komplettierte er sein bisher erfolgreichstes Wochenende der ersten fünf WM-Runden in diesem Jahr und zeigte, dass er und das Motorrad mit jedem Einsatz mehr Fortschritte machen.

© BMW Motorrad

Ruben Xaus hatte in Monza das bisher erfolgreichste Wochenende der Saison

Sein Teamkollege Troy Corser wurde in Runde eins des ersten Laufs in einen fürchterlichen Unfall verwickelt und dabei von der Maschine eines gestürzten Fahrers an Nacken und Hinterkopf getroffen. Corser wurde von den Sanitätern zunächst auf der Trage abtransportiert, konnte aber schließlich aus eigener Kraft an die Box zurückkehren. Trotz Prellungen und Quetschungen entschied sich Corser beim Restart des Rennens anzutreten, stürzte jedoch dann in der ersten Runde eingangs der Parabolica. Glücklicherweise blieb er zwar nahezu unverletzt, doch gingen er und das Team auf Nummer sicher und verzichteten auf einen Start im zweiten Rennen.#w1#

"Ich bin sehr glücklich, dem Team hier unser bisher bestes Ergebnis beschert sowie im zweiten Lauf ein weiteres Top-10- Ergebnis geschafft zu haben", sagte Xaus. "Mein siebter Platz geht auch an Troy und an das Team, denn alle haben sehr hart dafür gearbeitet. Mein Resultat im zweiten Lauf hätte sogar noch besser ausfallen können, aber ich bin am Start sehr schlecht weggekommen, und dann hat mich in der Schikane noch irgendjemand touchiert. Ich habe den Anschluss aber wieder herstellen und dann mit Smrz, Parkes und Laconi um Platz acht kämpfen können. An Smrz bin ich aber leider nicht mehr vorbeigekommen."

"Grundsätzlich war meine Performance im Rennen heute gut, und ich denke dass unsere Ergebnisse angesichts der kurzen Zeit für Training und Qualifying absolut in Ordnung gehen", bilanzierte Xaus. "Wenn wir weiterhin solche Fortschritte machen, werden wir bald um noch bessere Platzierungen kämpfen."

Corser: Von einem Horrorcrash zum nächsten

Corser schilderte den verheerenden Crash beim ersten Start: "Gleich in der ersten Schikane nach dem Start des ersten Laufs wurde ich bei einem schweren Crash hinter mir von einem Motorrad getroffen und konnte von Glück sagen, dass ich nicht verletzt wurde. Mich hat ein Motorrad am Hinterkopf erwischt und ich bin mit dem Helm auf dem Asphalt aufgeschlagen. Ich konnte mich noch von der Strecke ins Gras retten, aber mir blieb die Luft weg, und ich konnte erstmal nicht aufstehen. Ich sah, dass Strohballen um einige andere gestürzte Fahrer herumgelegt wurden und ging davon aus, dass die rote Flagge geschwenkt wird. Ich wollte eigentlich nur kurz liegen, doch die Streckenposten verfrachteten mich auf eine Trage und brachten mich zum Krankenwagen. Als ich wieder Luft bekam, stand ich auf und ging zur Box zurück, um mich für den Restart vorzubereiten."

Das Team machte Corser keinen Druck, erneut zu starten, "doch ich fühlte mich okay und entschied, das Rennen nochmals aufzunehmen. Unglücklicherweise fuhr ich innerhalb eines Pulks von vier oder fünf Fahrern etwas zu hart in die Parabolica ein. Ich wollte wie üblich bremsen und in einem etwas weiteren Bogen driften, doch da kam mir Muggeridge in die Quere, und ich musste mich entscheiden, entweder ihn zu treffen oder härter zu bremsen und möglicherweise zu stürzen. Ich bremste also stärker, und ich wette, Sie wissen, was dann passierte! Genau, ich stürzte."

Seinen zweiten Crash beschrieb Corser so: "Erst ging es über den Asphalt und anschließend ins Kiesbett, dann folgten ein paar Salti, und ich konnte von Glück sagen, dass ich mich nicht nochmals dabei verletzte. Ich trug einige Quetschungen und Prellungen davon, und schließlich entschieden wir, einen Start im zweiten Rennen nicht mehr zu riskieren. Das war jammerschade, denn ich war fest davon überzeugt, dass wir heute gute Ergebnisse einfahren würden. Auf jeden Fall aber herzlichen Glückwunsch an Ruben zum siebten Platz. Er hat gezeigt, dass wir uns ständig verbessern."

Berti Hauser, der Leiter BMW Motorrad Motorsport, erlebte ein Wochenenden mit Höhen und Tiefen: "Aber ich bin in erster Linie froh, dass Troy diesen Horrorcrash im ersten Rennen weitgehend unverletzt überstanden hat und anschließend wieder starten konnte. Mehr als froh bin ich auch, dass er sich beim zweiten Sturz nicht schwer verletzt hat, und die Entscheidung, im zweiten Durchgang nicht zu starten, war definitiv die richtige. Er ist ja bereits das ganze Wochenende über mit einer lädierten Hand gefahren (ein Haarriss in einem Handwurzelknochen links), und so gab es keinen Grund, ein weiteres Risiko einzugehen."

"Das Hoch an diesem Wochenende war zweifellos Rubens siebter Platz im ersten Lauf sowie der neunte im zweiten Durchgang", fuhr Hauser fort. "Er verbessert sich ohne Frage, und es zeigt, dass es vorwärts geht und wir mehr und mehr wettbewerbsfähiger werden. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Max Neukirchner meine besten Genesungswünsche zu übermitteln und hoffe, dass er sich nach diesem fürchterlichen Unfall schnellstmöglich erholt."