• 30.11.2010 20:37

  • von Stefan Ziegler

Testfahrten: Unterschiedliches Wetterglück

Während Aprilia und Yamaha in Phillip Island beste Testbedingungen vorfanden, mussten die Superbike-Teams in Portimão Regenreifen aufziehen

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher könnten die Ergebnisse der Superbike-Testfahrten kaum sein: Weil in Portimão auch am zweiten Tag einige Regenschauer über dem Autódromo Internacional do Algarve niedergingen, konnten die dort antretenden Teams nur bedingt Rückschlüsse zum Fahrverhalten ihrer Motorräder ziehen. In Phillip Island testeten Aprilia und Yamaha indes bei besten Wetterverhältnissen.

Titel-Bild zur News: James Toseland

James Toseland und seine Kollegen erwischten kein ideales Testwetter...

Max Biaggi (Aprilia) nutzte die Bedingungen und brannte insgesamt 71 Runden in den Asphalt der australischen Rennstrecke. Der Superbike-Weltmeister 2010 klassierte sich in 1:32.4 Minuten zudem an der Spitze des nur vier Fahrer umfassenden Zeitenklassements. Eugene Laverty (Yamaha) belegte fünf Zehntel hinter Biaggi den zweiten Rang, Leon Camier (Aprilia) holte in 1:33.4 Minuten Platz drei.

Schlusslicht am ersten Testtag von Phillip Island war MotoGP-Umsteiger Marco Melandri (Yamaha), der insgesamt 1,1 Sekunden auf Biaggi einbüßte. Genau wie Camier, so verbrachte auch Melandri viel Zeit an der Box - bei beiden Superbike-Piloten stellten sich im Tagesverlauf immer wieder einige technische Schwierigkeiten ein. Einzig Biaggi und Laverty konnten ihr Programm gut abspulen.

Titelverteidiger Biaggi setzte sich in Australien mit diversen Neuerungen an seinem Aprilia-Motorrad auseinander. Unter anderem versuchte sich der Italiener an einer Motoren-Ausbaustufe sowie an einem neuen Schwungarm und weiteren Modifizierungen, die der Verbesserung der Traktion dienen sollen. Damit blieb Biaggi rund sechs Zehntel hinter der schnellsten Rennrunde 2010 zurück.

Aussagekräftige Zeiten waren beim Test in Portimão hingegen Mangelware. Wie schon beim Auftakt am Montag, so wurden die Teams auch am Dienstag von heftigen Regengüssen heimgesucht. Am zweiten Tag legten die Piloten aber dennoch einige Runden zurück - allen voran Ruben Xaus (Honda), der bei seinem Einstand bei Ten Kate 114 Umläufe absolvierte und zur Bestzeit fuhr.

Der Spanier benötigte 1:55.8 Minuten für seine beste Runde in Portugal und klassierte sich damit vor Leon Haslam (BMW) und Jonathan Rea (Honda) auf dem ersten Platz. Letzterer verzichtete im Hinblick auf seine verletzte Hand am Dienstag auf das Testen, wird im Klassement aber vor Michel Fabrizio (Suzuki), Troy Corser (BMW), James Toseland (BMW) und Noriyuki Haga (Aprilia) geführt.

Neu-Teamkollege Xaus sammelte indes viele gute Eindrücke: "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt er bei 'Motor Cycle News'. "Ich wollte viele Runden hinlegen, ohne größere Veränderungen durchzuführen. Genau das ist uns gelungen. Am ersten Tag änderten wir rein gar nichts am Bike, heute nahmen wir minimale Modifizierungen vor. Ich freue mich sehr darüber, hier zu sein, denn wir lernen sehr viel."

Die Testzeiten von Portimão (inoffiziell):

1. Ruben Xaus (Honda) - 1:55.8 Minuten (114 Runden)
2. Leon Haslam (BMW) - 1:56.1
3. Jonathan Rea (Honda) - 1:56.9
4. Michel Fabrizio (Suzuki) - 1:56.9
5. Troy Corser (BMW) - 1:57.1
6. James Toseland (BMW) - 1:58.2
7. Noriyuki Haga (Aprilia) - 1:58.2

Die Testzeiten von Phillip Island (inoffiziell):

1. Max Biaggi (Aprilia) - 1:32.4 Minuten (71 Runden)
2. Eugene Laverty (Yamaha) - 1:32.9 (86)
3. Leon Camier (Aprilia) - 1:33.4 (88)
4. Marco Melandri (Yamaha) - 1:33.5 (78)