Sykes stolz auf 21. Superpole seiner Karriere

Weltmeister Tom Sykes bricht in Misano den Rundenrekord von Troy Corser und schnappt sich seine 21. Superpole - Die Stimmen zur Qualifikation

(Motorsport-Total.com) - Die italienischen Fans freuten sich in der Superpole auf einen spannenden Kampf zwischen Aprilia und Ducati um die besten Startplätze, doch dann schlug der Weltmeister zu. Tom Sykes brannte kurz vor Ablauf der Zeit die schnellste Runde in den heißen Asphalt an der Rimini-Küste und schnappte sich die Pole-Position. Nach Aragon steht der Brite zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem besten Startplatz. Zum insgesamt 21. Mal in seiner Karriere gewann Sykes die Superpole.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Weltmeister Tom Sykes ist einer der besten Superpole-Fahrer der Geschichte Zoom

Damit ist er auch ein heißer Anwärter für den Sonntag, denn im Vorjahr gewann Sykes beide Rennen in Misano. "Die Unterstützung der italienischen Fans war schon immer fantastisch", schwärmt der Brite von der italienischen Atmosphäre. "Ich bin auch mit meiner Pace für die Renndistanz zufrieden, aber ich wusste, dass ich für eine schnelle Runden diesen Kurs attackieren muss."

"Meine Leute sind ganz besonders und konnten das Motorrad richtig einstellen. Dann montierten wir den Qualifikationsreifen und ich konnte mir die Superpole schnappen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Charakter des Motorrades und konnte jeden Scheitelpunkt wie gewünscht treffen. Wir lernen immer weiter und ich glaube, wir haben gute Arbeit geleistet. Dass ich außerdem den Rundenrekord eines meiner Helden, eines sehr talentierten Fahrers wie Troy Corser knacken konnte, macht mich sehr stolz."

Davide Giugliano

Ducati-Pilot Davide Giugliano freute sich über den zweiten Startplatz Zoom

Der erste Geschlagene war Davide Giugliano, der unter dem Strich um 0,196 Sekunden langsamer als Sykes war. Der Ducati-Werksfahrer war in den Trainings stark und galt als heißer Kandidat für die Superpole. Trotzdem war der Italiener nicht enttäuscht: "Ich genieße es, hier in Misano zu fahren und freue mich sehr über den zweiten Platz, weil meine Runde relativ einfach zustande gekommen ist."

"Wir müssen trotzdem noch einige Anpassungen vornehmen, vor allem im Abschnitt vor der langen Kurve. Wir haben diesbezüglich aber schon Fortschritte geschafft. Ich bin sehr glücklich und werde alles geben, damit ich vor meinen Fans zwei starke Ergebnisse hole", kündigt Giugliano an. Noch wartet der Italiener auf seinen ersten Sieg in der Superbike-WM. In dieser Saison stand er in Assen schon einmal auf dem Podest.

Die erste Startreihe komplettierte Aprilia-Werksfahrer Sylvain Guintoli. "An diesem Wochenende haben wir viele Abstimmungen getestet, um die richtige Balance zu finden", berichtet der Franzose. "Am Ende waren wir damit erfolgreich, denn ich fühle mich auf dem Motorrad wohl, obwohl mir in meiner schnellen Runde einige Fehler unterlaufen sind. Es hätte besser laufen können, aber der Platz in der ersten Reihe ist wichtig, weil der erste Abschnitt nach dem Start sehr kurvig ist."


Fotos: Superbike-WM in Misano, Samstag


Die Aprilia RSV4 ist an diesem Wochenende im Design von 1987 gehalten, denn damals gewann die italienische Marke in Misano zum ersten Mal einen WM-Lauf. Marco Melandri verpasste die erste Startreihe und wird am Sonntag von Position fünf angreifen. "Es war ein guter Tag für mich. Leider konnte ich aus dem Qualifikationsreifen im letzten Sektor nicht alles herausholen", bemerkt der Sepang-Doppelsieger.

Sylvain Guintoli

Die Aprilia RSV4 ist in Misano im Retro-Design von 1987 gehalten Zoom

"Die zweite Startreihe ist aber nicht schlecht. Die Spitzenfahrer können alle eine gute Pace fahren. Ich brauche einen guten Start und muss dann in meinen Rhythmus finden. Morgen wird wichtig, dass ich keine Fehler mache und überhole, wenn es wichtig wird." Keine Fehler darf sich auch Loris Baz nach dem Startcrash in Sepang erlauben. Der zweite Kawasaki-Fahrer qualifizierte sich als Vierter.

"Wir sind nicht so weit weg", sieht Baz sein Ergebnis positiv. "Ich wusste, dass die Superpole schwierig sein würde, weil ich an diesem Wochenende mit neuen Reifen Mühe habe. Bei der Rennsimulation heute Vormittag war ich am Ende schnell - schneller als am Anfang. Das ist mir zum ersten Mal seit Jahren gelungen! Ich wusste, dass es in der Superpole mit neuen Reifen schwierig werden würde, also bin ich mit Platz vier zufrieden. Für die Rennen bin ich zuversichtlich, denn meine Pace sieht gut aus."

Honda ist frustriert

Die zweite Reihe komplettierte Aprilia-Kundenfahrer Toni Elias, der über die Bestzeit in Superpole 1 in den entscheidenden Abschnitt eingezogen war. Chaz Davies (Ducati) führt als Siebter die dritte Reihe an. Daneben werden sich Jonathan Rea (Honda) und Eugene Laverty (Crescent-Suzuki) aufstellen. Honda und Suzuki hatte in Misano keine Chance auf einen der vorderen Startplätze. Der Rückstand betrug zwischen sieben Zehntelsekunden und einer Sekunde.

Jonathan Rea

Jonathan Rea hat große Mühe mit der Einstellung der Motorbremse seiner Honda Zoom

"Ich bin sehr frustriert, denn wir dachten, dass uns Misano liegen würde", bringt Rea seine Gemütslage zum Ausdruck. "Wenn der Grip aber nachlässt, dann haben wir mit der Motorbremse große Probleme. Wir müssen das System derzeit für jede Strecke neu einstellen, weil wir keine gute Basiseinstellung haben. Für die Rennen bin ich etwas optimistischer, aber Platz acht scheint unsere Position an diesem Wochenende zu sein. Ich möchte morgen aber nicht auf diesem Platz herumfahren."

"Wir müssen uns aus dieser Position herausarbeiten und eine feinere Balance zwischen dem Zudrehen des Gasgriffs bis zum Scheitelpunkt finden. Der Crash am Ende des Vormittagstrainings zeigte dieses Problem auf den Daten. Wir holen an diesem Wochenende nicht das Beste aus dem Motorrad heraus, aber wir werden alles geben." Sein Teamkollege Leon Haslam rutschte in der Superpole gleich zweimal aus und wurde Zwölfter.