Stimmen zur turbulenten Superpole in Brünn

Tom Sykes überstrahlte in der Superpole in Brünn wieder alle - Max Biaggi verpokerte sich in Superpole 1 mit den Reifen und landete in der vierten Startreihe

(Motorsport-Total.com) - Die Superpole in Brünn war nach Stürzen einige Zeit unterbrochen. Dazu fing es immer wieder an zu tröpfeln. Am Ende hatte wieder Kawasaki-Pilot Tom Sykes die Nase vorne. Der Qualifying-Spezialist steht am Sonntag zum siebten Mal in dieser Saison auf dem besten Startplatz. Über eine Runde war der Brite wieder einmal unantastbar. Sykes hielt das Althea-Ducati-Duo in Schach. Weltmeister Carlos Checa und speziell Davide Giugliano präsentierten sich in den Trainings stark. Während Checa Startplatz zwei eroberte, wurde es für Giugliano Rang vier. Zwischen die beiden Ducati schob sich Aprilia-Pilot Eugene Laverty als Dritter.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Zum siebten Mal eroberte Tom Sykes in der Superpole die Pole-Position

Dessen Teamkollege Max Biaggi verpokerte sich bei den Reifen und schied bereits in Superpole 1 aus. Somit wartet auf den Römer von Startplatz 14 eine Aufholjagd. Nach der Superpole, die inklusive der Unterbrechung zwei Stunden dauerte, stand Sykes das Strahlen im Gesicht. "Ich finde, dass es generell nicht schlecht für Sonntag aussieht. Ohne Zweifel haben die Kawasaki und ich den Speed für eine Runde", so der 26-Jährige. "Bei der Race-Performance werden wir sehen, aber ich bin für die Rennen recht zuversichtlich."

"Wir haben drei verschiedene Reifen probiert und viele Informationen an diesem Wochenende gesammelt. Hoffentlich können wir die Pole-Position umsetzen, aber das war in diesem Jahr bisher schwierig." Wahrscheinlich werden am Sonntag Regenreifen die erste Wahl sein, denn über die Nacht hatte es geregnet und die Strecke war am Vormittag nass. Von Startplatz zwei rechnet sich auch Checa einiges aus, denn er muss Punkte aufholen, wenn er noch eine Chance auf die Titelverteidigung haben will.


Fotos: Superbike-WM in Brünn, Samstag


"Wir haben an diesem Wochenende bisher gut gearbeitet", lobt der Weltmeister aus Spanien. "In Aragon haben wir eine gute Abstimmung gefunden, mit der wir hier weitergearbeitet haben. Ich würde sagen, dass wir im Moment an einem guten Punkt angelangt sind." Für Aufregung in der Superpole sorgte sein Teamkollege Giugliano, denn ein Stein traf seinen Kühler. Dadurch trat Flüssigkeit aus, auf der nicht nur er, sondern auch einige andere Fahrer zu Boden gingen.

Das sorgte für die lange Unterbrechung. "Es ist schade was Davide passiert ist", meint Checa. "Aber am Ende war es ein starkes Resultat für uns beide, obwohl die Gefahr auf Regen bestand. Es ist ein signifikantes Ergebnis für das Team, denn unsere Performance zeigt, dass wir auf dieser Strecke konkurrenzfähig sind. Es wird am Sonntag ein harter Kampf, aber ich bin zuversichtlich, dass es gut laufen wird."

Davide Giugliano

Die Althea-Mechaniker arbeiteten emsig an Davide Giuglianos Ducati Zoom

Und was sagt Giugliano zu dem Missgeschick? "Es tut mir sehr leid, was passiert ist und dass es die Superpole anderer Fahrer beeinflusst hat. Ich hörte, wie etwas mein Motorrad traf, aber ich habe nicht sofort bemerkt, dass ich Öl verlor", berichtet der Italiener. "Beim Sturz habe ich mir den linken Unterarm angeschlagen, aber es ist nichts Ernstes. Es war toll, dass Carlos Mechaniker meinen Jungs geholfen haben, das Motorrad zu reparieren."

"Ich bedanke mich dafür beim Team, denn dadurch konnte ich wieder auf die Strecke gehen. Es war ein emotioneller Tag, aber mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein. Zum ersten Mal konnte ich es auf dieser Strecke umsetzen und bin für die Rennen zuversichtlich." Neben Giugliano sorgte auch Laverty als Dritter wieder für ein starkes Ergebnis. Die Formkurve des Nordiren zeigt klar nach oben.

"Bisher war es ein gutes Wochenende für uns. Ich war vom ersten Training an schnell unterwegs. Der positive Trend von Aragon setzt sich hier fort", sagt Laverty zufrieden. "In den Rennen können wir uns gut schlagen, aber so wie alle sind wir uns bei der Reifenwahl noch unschlüssig, weil die Strecke nicht viel Grip bietet. Hoffentlich steigt die Temperatur etwas, aber ich werde in jedem Fall hundert Prozent geben." Die Temperaturen sind am Sonntagmorgen deutlich gefallen und es regnete.

Falsche Reifenwahl bei Biaggi

Die Reifen spielten auch bei seinem Aprilia-Teamkollegen Biaggi eine Rolle. Der Routinier verwendete in Superpole 1 nur einen Rennreifen und wollte sich die beiden Qualifyer für die nächsten beiden Abschnitte aufheben. Da die meisten Konkurrenten gleich auf die weiche Mischung setzten, schied Biaggi aus. "Dieser Fehler hat uns einiges gekostet. Wir hätten sicher weiter vorne starten können, wenn wir so wie unsere Gegner gleich einen Qualifyer verwendet hätten."

Jonathan Rea

Honda-Pilot Jonathan Rea konnte sich am Samstag deutlich steigern Zoom

"Wir haben trotzdem das gesamte Wochenende zu kämpfen. Das ist merkwürdig, weil ich sonst hier immer schnell bin. Der Sonntag wird schwierig werden. Auf einer Strecke wie dieser ist ein Startplatz in der vierten Reihe nicht der beste Platz", macht sich der elffache Brünn-Sieger Gedanken. Dagegen lief es bei Jonathan Rea besser. Am Freitag hatte der Honda-Pilot noch Probleme gehabt, aber am Samstag war er deutlich stärker unterwegs. Im Jahr 2010 hat er in Brünn den ersten Lauf dominiert.

Am Sonntag wird Rea hinter BMW-Pilot Marco Melandri als Sechster starten. "Ich bin sehr zufrieden damit, speziell nach dem Freitag. Im letzten Superpole-Abschnitt hatte ich nur noch einen Rennreifen zur Verfügung. Deshalb machte ich mir Sorgen, denn andere Fahrer hatten noch Qualifyer", schildert Rea. "Trotzdem brachte ich eine gute Runde zusammen. Ich bin zufrieden mit meiner Position, aber mit dem Motorrad bin ich noch nicht ganz glücklich."

"Wir müssen noch einige Veränderungen vornehmen, die wir dann im Warmup probieren. Zumindest bin ich in den ersten beiden Reihen und meine Pace ist gut. Wir müssen aber unseren Speed noch für die ersten fünf oder zehn Rennrunden verbessern, aber wir arbeiten daran."

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