• 10.07.2010 00:34

  • von Stefan Ziegler

Stimmen zum Qualifying: Zuversicht bei Ducati

Noriyuki Haga (Ducati) gab zum Auftakt in Brünn das Tempo vor, doch die Rivalen sind dem Japaner auf den Fersen: Die Stimmen zum Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Soviel wurde schon am Freitag deutlich: Wer in Tschechien ein Wörtchen um die Vergabe der Pole-Position mitreden will, der sollte tunlichst unter der 120-Sekunden-Marke bleiben. Beim WM-Auftakt in Brünn ist dies allerdings nur drei Piloten gelungen: Noriyuki Haga (Ducati), Cal Crutchlow (Yamaha) und Michel Fabrizio (Ducati) sicherten sich am Freitag die Topränge in der ersten Qualifikation.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow war am Freitag der erste Verfolger von Topmann Noriyuki Haga

Haga, der in 1:59.277 Minuten zur Bestzeit gefahren war, zeigt sich zufrieden mit diesem Ergebnis: "Am Nachmittag hat sich das Gefühl für das Bike verbessert, denn wir konnten in Bezug auf die Federung einen weiteren Schritt nach vorne machen. Wir veränderten zudem den Reifendruck. In gewissen Abschnitten müssen wir die Bremsleistung aber noch optimieren", so der Japaner.#w1#

"Uns ist jedenfalls ein guter Start gelungen und am Samstag werden wir uns weiter steigern", kündigt der Ducati-Fahrer selbstbewusst an. Teamkollege Fabrizio stößt ins gleiche Horn: "Alles läuft prima und es gibt keine nennenswerten Probleme. Der neue Hinterreifen scheint gut zu funktionieren und ich konnte eine komplette Renndistanz darauf zurücklegen. Das verschafft mit viel Zuversicht."


Fotos: Superbike-WM in Brünn


"Überhaupt bin ich recht positiv gestimmt: Ich mag diesen Kurs und will unbedingt in die erste Startreihe vordringen", sagt Fabrizio, der sich im ersten Zeittraining noch knapp hinter Crutchlow einordnen musste. Dieser klagt im Anschluss an die beiden Auftaktsessions vor allem über zu wenig Grip: "Damit hatten wir speziell zu Beginn der Training zu kämpfen", erläutert der Brite.

Checa trotz Sturz auf Position vier

"Mit der Zeit gab sich dieses Problem allerdings. Es liegt im Hinblick auf das Chassis trotzdem noch einiges an Setuparbeit vor uns. Die Einstellungen aus Imola funktionieren hier nicht, daher brachten wir in der Qualifikation nur wenige Runden zustande - wir spielten ständig mit dem Setup herum", hält der Yamaha-Pilot fest und übergibt das Wort an Stallgefährte James Toseland auf Rang neun.

"Ich fühle mich im Augenblick nicht wohl." James Toseland

"Ich fühle mich im Augenblick nicht wohl", gesteht dieser und erklärt seinen Zustand: "Ich habe eine Brustkorbinfektion, also war es ein harter Tag für mich. Die Konstanz war da und das Bike lief prima um den Kurs. Ich mag die Strecke bei Brünn und wir scheinen hier gut unterwegs zu sein. Ich hoffe einfach nur, am Samstag besser aufgelegt zu sein", so der ehemalige MotoGP-Rennfahrer.

Althea-Ducati-Vertreter Carlos Checa durfte mit seinem vierten Rang indes sehr zufrieden sein - obwohl er einmal auf dem Hosenboden landete. "Ich verlor die Front und konnte den Sturz nicht mehr abfangen. Das war sehr schade, denn ich hatte einen guten Rhythmus aufgebaut", sagt der Spanier. "Als ich wieder auf die Strecke ging, konnte ich aber erneut eine gute Geschwindigkeit vorlegen."

Neukirchner klassiert sich auf Rang 14

Teamkollege Shane Byrne wurde 13., hadert aber mit einer Handverletzung: "Ich bin noch nicht bei einhundert Prozent, konnte aber dennoch eine ordentliche Zeit hinlegen. Unser Setup ist okay, doch wir haben noch immer einiges zu tun, um das Maximum herauszuholen. Meine Hand schmerzt nicht allzu sehr", meint der Brite und ergänzt: "Mich ärgert, dass ich nicht die volle Kontrolle besitze."

"Wir hatten einen unglaublich positiven Tag." Jonathan Rea

Freude indes bei Honda-Fahrer Jonathan Rea auf Platz acht: "Wir hatten einen unglaublich positiven Tag und konnten zahlreiche Fortschritte machen. Jetzt haben wir eine gute Ausgangsbasis für den Samstag. Wir konzentrieren uns erst einmal auf die Superpole, über die Rennen können wir uns anschließend Gedanken machen", lässt der britische Ten-Kate-Pilot am Freitag ausrichten.

"Ich habe das Fahren auf jeden Fall sehr genossen und musste nicht einmal allzu viel Druck machen, um auf gute Rundenzeiten zu kommen", sagt Rea. Teamkollege Max Neukirchner, der einzige Deutsche im Starterfeld der Superbike-WM, ordnete sich im ersten Qualifying auf Position 14 ein. "Wir haben am Freitag sehr viel Arbeit verrichtet. Wir wollten, dass das Bike besser einlenkt."

Suzuki nur am Ende des Feldes

"Weil das so langsam vonstatten geht, kann ich erst spät ans Gas und das kostet mich Zeit", meint Neukirchner. "Wir müssen einen Blick in die Daten werfen, um die beste Lösung zu finden. Mein Gefühl sagt mir, dass wir die Front etwas tiefer einstellen müssen. Chattering ist hier weniger ein Problem als in Misano oder Imola. Das liegt vielleicht am Kurs in Brünn, der sehr flüssig ist."

"Ich liebe diese Strecke, doch Platz 15 ist eine Enttäuschung." Sylvain Guintoli

Ganz und gar nicht flüssig lief es zum Auftakt indes bei Suzuki: Sylvain Guintoli kam nicht über Rang 15 hinaus und war sichtlich unzufrieden. "Ich liebe diese Strecke, doch Platz 15 ist eine Enttäuschung. Wir fanden am Freitag einfach keinen Grip. Am Nachmittag wurde es besser und ich hoffe, dass sich diese Tendenz fortsetzt. In Misano hatten wir das gleiche Problem und schon da war es frustrierend."

"Unsere Situation ist nicht gerade verzweifelt, aber doch ziemlich enttäuschend", hält der Suzuki-Fahrer fest. Stallgefährte Leon Haslam reagiert nach Rang 17 ebenfalls nicht gerade begeistert: "Das war kein einfacher Tag für uns, doch unterm Strich haben wir die Fehlerquellen erkannt. Wir wissen, was wir mit dem Motorrad anstellen müssen, um es zu verbessern. Die Daten haben es aufgezeigt."