Rennfahrer-Ernährung: Energydrinks oder Wasser?

Nicky Hayden, Chaz Davies und Sylvain Guintoli verraten ihre Ernährungs-Strategien für ein anspruchsvolles und kräftezehrendes Rennwochenende

(Motorsport-Total.com) - Körperliche Fitness und eine bewusste Ernährung können im Motorradsport den Unterschied ausmachen. Um zu erfahren, wie sich die Profis in der Superbike-WM an einem Rennwochenende ernähren, trafen wir uns mit Nicky Hayden, Chaz Davies und Sylvain Guintoli und erkundigten uns nach deren Strategien.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Was befindet sich tatsächlich in der Trinkflasche von Nicky Hayden? Zoom

"Ich halte mich ständig an meinen Ernährungsplan", erklärt Hayden, der seit über als 15 Jahren als Profi aktiv ist. "Meine Ernährung unterscheidet sich an den Rennwochenenden und den Trainingstagen nur bedingt. Ich führe sehr viel Flüssigkeit und Elektrolyte zu. Ich trinke Sportgetränke. Ich halte mich an eine sehr ausgeglichene Ernährung. Ich esse sehr viel Gemüse und Proteine und natürlich auch Kohlenhydrate. Zudem vermeide ich Junk-Food."

Ex-Superbike-Weltmeister Guintoli verhält sich ähnlich: "Man muss vorsichtig sein, was man während eines Rennwochenendes isst. Ich versuche, ausreichend Flüssigkeit zuzuführen", verrät der Franzose. "Ich achte auch abseits der Rennwochenenden auf eine gesunde Ernährung. Der Speiseplan muss ausgeglichen sein und man muss genug Vitamine zu sich nehmen."

Ducati-Werkspilot Davies versucht, es nicht zu wissenschaftlich anzugehen: "Ich verfolge keinen besonderen Plan. Ich versuche, es an den Rennwochenenden einfach zu halten", schildert der Brite und fügt hinzu: "Ich bevorzuge Reis mit Gemüse. Es klingt ziemlich langweilig und einfach. Ich vermeide es, Dinge zu essen, die mir schwer im Magen liegen. Ich esse nichts, das mich träge macht. Zudem versuche ich, keine Zuckerschocks zu bekommen."

Chaz Davies

Ducati-Pilot Chaz Davies nimmt keine zuckerhaltigen Energydrinks zu sich Zoom

"Mein Speiseplan ist oft wirklich ziemlich langweilig. Das ist schade, denn bei Ducati gibt es wirklich gutes Essen. Es gibt gute Steaks, Schwein und leckere Desserts. Die von mir bevorzugten Reisgerichte sind im Vergleich dazu wirklich langweilig (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt Davies, der in der Ducati-Hospitality nur eine Sünde kennt: "Kaffee", gesteht er.

Seit der vergangenen Saison finden die Rennen nicht mehr an einem Tag statt. Aus Sicht der Fahrer vereinfacht das die Ernährung. "Es gab bis zur Saison 2015 einige sehr anspruchsvolle Renntage", erinnert sich Guintoli. "Besonders die Hitzerennen wie Malaysia oder Thailand waren sehr anspruchsvoll. Während eines Rennens verliert man sehr viel Flüssigkeit. Man muss darauf achten, hydriert zu sein und seinen Körper abzukühlen."

Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli erinnert sich gut an die Hitzerennen in Asien Zoom

"Man verliert sehr viel Energie in einem Rennen. Deshalb muss man diese Energie wieder auftanken, ohne dass man durch die Nahrungsaufnahme träge wird", berichtet der ehemalige Yamaha-Pilot, der in der neuen Saison in der Britischen Superbike-Meisterschaft antreten wird.

Davies erinnert sich auch gut an die Vergangenheit und kommentiert: "Ich habe das Timing angepasst. Bis 2015 war es wirklich schwierig, die Nahrungsaufnahme richtig zu takten, denn es gab zwischen den beiden Rennen nicht viel Zeit. Meist habe ich noch während meiner Auswertung des ersten Rennens etwas zu mir genommen, weil nur zwei Stunden Zeit waren, bis das zweite Rennen gestartet wurde", so Davies.

Chaz Davies

Konsequent: Chaz Davies setzt an den Rennwochenenden auf Reis mit Gemüse Zoom

Und wie stehen die Fahrer zum Thema Energydrinks? "Ich trinke Wasser mit Mineralzusätzen. Ich vermeide zuckerhaltige Getränke", gesteht Davies, der keinen privaten Energydrink-Sponsor hat. "Ich möchte sicherstellen, dass ich die verlorenen Mineralien wieder zuführe. Hauptsächlich trinke ich Wasser", bemerkt der Ducati-Pilot.

Anders Honda-Pilot Hayden, der seit vielen Jahren von Energydrink-Herstellern gesponsert wird: "Energy-Drinks gehören zu unserem Sport. Ich werde von einem Hersteller unterstützt. Sie unterstützen viele Fahrer", kommentiert er. Was sich tatsächlich in Haydens Trinkflasche befindet, wollte uns der US-Amerikaner aber nicht verraten.