• 02.11.2009 10:57

  • von Kay Siecken

Reas rasantes Rookiejahr

Jonathan Rea spricht über sein erstes Jahr bei den Superbikes, die härtesten Gegner und seinen Status als Star in Nordirland

(Motorsport-Total.com) - Jonathan Rea ist beinahe mit dem ceasaristischem Motto "ich kam, ich sah, ich siegte" in seine erste Superbike-Saison gestartet. Erstes Podium im zweiten Rennen, erster Sieg in Misano, am Ende Fünfter der Gesamtwertung und bester britischer Fahrer der Meisterschaft - für einen Rookie durchaus beachtliche Zahlenwerte. Dabei sollte der Zweite der britischen Superbike Weltmeisterschaft eigentlich bereits 2008 auf einer Ducati in der Superbike-WM teilnehmen.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Rea gibt immer 110 Prozent und schlägt auch bei Junk-Food gerne zu

"Ich habe bei Ducati nichts schriftlich bekommen. Dann kam Ten Kate auf mich zu und sie machten mir das Angebot, zunächst ein Jahr in der Supersport- und den zwei Jahre in der Superbike-WM fahren zu können. So konnte ich ohne großen Druck im Rahmen der Supersportserie die Strecken lernen und hatte auch deshalb ein gutes erstes Jahr in der Superbike-WM", sagte Rea. #w1#

Noriyuki Haga

Haga ist "Mr. Smooth" mit dem Hang zum dichten Auffahren, sagt Jonathan Rea Zoom

"Als ich das erste Mal auf das Superbike gestiegen bin, war die Maschine noch nicht gut austariert. Ich sagte, dass wir so gut wie alles ändern müssen. Das haben wir gemacht - und Woche für Woche ist es besser gelaufen", beschreibt Rea seinen Einstieg. Dabei konnte er auf der Strecke bereits einige heftige Kämpfe ausfechten. Als härtesten Brocken bei Überholmanövern beschreibt Rea Max Biaggi: "Die Aprilia hatte eine derart hohe Endgeschwindigkeit, dass es schwer war, sie zu überholen. Wir haben immer darum gebetet, dass er einen schlechten Start erwischt."

Dabei beschreibt er sich selbst als Fahrer, der "immer 110 Prozent gibt. Es gibt anderen Fahrer, der einen derartigen Willen besitzt." Zumindest die Fans in seiner Heimat Nordirland honorieren das. Während hierzulande ein Max Neukirchner nur eingefleischten Fans bekannt ist, wird Jonathan Rea in Nordirland auf der Straße erkannt und angesprochen.

"Nordirland ist ein äußerst kleines Land und der Motorradrennsport ist seit der Zeit von Joey Dunlop sehr bedeutend. Zuhause werde ich wegen der Popularität des Sports überall erkannt", sagte Rea. Deshalb wird er seinen Urlaub auch nicht in der Heimat verbringen, sondern in Australien und dort auch an Motocrossrennen teilnehmen. Nach seinem erfolgreichen ersten Jahr in der Superbike-WM hat Rea vor der kommenden Saison nur ein Problem: Seine Liebe zu Junk-Food. Diese will er in der Off-Season unter Kontrolle bringen. "Ich habe nicht genug Zeit, um wieder vier Kilo abzutrainieren", sagte Rea.