Rea und Davies feilen an Rennpace: Das sagen die Favoriten

Die WM-Favoriten schenken sich schon beim Trainingsauftakt nichts: Davies und Rea analysieren ihre Rennpace und erwarten extrem schnelle Superpole-Zeiten

(Motorsport-Total.com) - Das erwartete Duell zwischen Kawasaki und Ducati, Jonathan Rea und Chaz Davies bestimmte schon den ersten Trainingstag der neuen Saison der Superbike-WM. Mit 1:30.189 Minuten blieb Davies nur eine Zehntelsekunde über dem Phillip-Island-Rekord mit Qualifying-Reifen. Weltmeister Rea war nur den Hauch von 0,066 Sekunden langsamer und meint: "Ich will gar nicht daran denken, wie die Superpole mit Qualifyers wird! Man wird auf jeden Fall 1:29 fahren müssen, um die Pole zu erobern." Aber die Rennpace ist eine andere Geschichte.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Weltmeister Jonathan Rea präsentierte sich am Freitag im Longrun stark Zoom

Die meisten Topfahrer konzentrierten sich im Nachmittagstrainings auf Longruns. Davies fuhr niedrige bis mittlere 1:31er-Runden. Rea war konstanter bei niedrigen 1:31er-Zeiten und fuhr auch ein paar hohe 1:30er-Runden. Mit Blick auf die Analyse muss Davies eingestehen: "Wir können unsere Rennpace noch verbessern. Seit dem ersten Test haben wir über den Winter sehr methodisch gearbeitet und nicht zu radikale Änderungen vorgenommen. Diese Strecke ist für uns etwas schwieriger, aber heute fanden wir schon ein besseres Setup."

Knapp hinter Davies und Rea belegten ihre Teamkollegen Tom Sykes und Marco Melandri die Plätze vier und fünf. Lediglich Xavi Fores sorgte mit der Barni-Ducati als Drittschnellster für eine Überraschung. Die Pace von Melandri war nicht so konstant wie bei Davies, er fuhr aber einige schnellere Runden. Sykes zeigte am Nachmittag keinen Longrun am Stück. In der Superpole wird mit ihm aber auf jeden Fall zu rechnen sein.

Chaz Davies

Chaz Davies war am Freitag auf eine Runde der schnellste Mann Zoom

"Ich schätze, für die Renndistanz sieht es okay aus, aber ich habe noch Mühe für eine schnelle Runde", fasst Sykes seinen Tag zusammen. "Morgen müssen wir noch arbeiten. Mit einem 18 Runden alten Reifen war ich nur drei Zehntel über meiner Bestzeit. Für den Wind müssen wir das Setup noch etwas verändern. Der Wind blies heute stark von vorne, das hat am Nachmittag sicher alle beeinflusst. Hoffentlich machen wir morgen Fortschritte, damit mich das nicht mehr so stark behindert."

Mit dem Wind hatte auch Melandri seine Mühe, wie der Rückkehrer berichtet: "Der starke Wind machte es deutlich schwieriger und ich musste mich erst wieder an das Bike gewöhnen. Am Nachmittag fand ich wieder ein gutes Gefühl. Die Panigale R fühlt sich sehr ausbalanciert an. Ich bin viele Runden mit dem gleichen Reifen gefahren, aber nicht am Stück. Deshalb weiß ich noch nicht, ob ich für die Renndistanz so konstant wie Davies und Rea bin." Trotzdem probierte auch Melandri verschiedene Reifen für das Rennen.

Auf dem Papier sind die Favoriten klar, auch wenn Davies die Bestzeit im Windschatten von Rea erzielte. Ein guter Saisonauftakt wird für den Ducati-Fahrer wichtig werden: "Die Leute sprechen immer meine Siegesserie vom vergangenen Herbst an. Aber ich werde die Rennen nehmen wie sie kommen. Wenn es eine Chance gibt zu gewinnen, dann werde ich es versuchen. Andernfalls will ich so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Konstanz ist der Schlüssel!"

Weltmeister Rea ist in der Kawasaki-Box gewohnt ruhig, gelassen und entspannt. Er weiß, was zu tun ist: "Morgen werde ich Gas geben, weil ich mich auf dem Bike sehr gut fühle. Trotzdem müssen wir noch etwas probieren, um die Beschleunigung zu maximieren, wenn der Reifen nachlässt. Da wir am Montag und Dienstag hier getestet haben, sollten wir bereit sein. Morgen werden wir vor der Superpole das Bike checken." Das dritte Freie Training ist mit 25 Minuten etwas länger als sonst. Ein Longrun ist dadurch möglich.