Mit 41 ist Schluss: Checa verkündet Rücktritt

Mit 41 Jahren hängt Carlos Checa den Helm an den Nagel, beendet seine Rennfahrer-Karriere und wird zukünftig als Markenbotschafter für Ducati tätig sein

(Motorsport-Total.com) - Aus und vorbei. Bei einer Pressekonferenz am Rande des Saisonfinales der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 in Jerez hat Carlos Checa heute seinen Rücktritt vom aktiven Motorsport verkündet. Mit 41 Jahren hängt der Spanier den Helm an den Nagel und wird zukünftig als Markenbotschafter für Ducati tätig sein. "In diesem Jahr feiere ich mein 20-jähriges Jubiläum im Motorrad-Rennsport auf Weltmeisterschafts-Niveau", sagt Checa. "Ich bin sehr stolz auf diese lange Sport-Karriere, von der ich viele Erinnerungen an all die Teams, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, mitnehmen werde."

Titel-Bild zur News: Carlos Checa, Rücktritt

Carlos Checa verkündete heute in Jerez seinen Rücktritt vom Motorradsport Zoom

Im Jahr 1993 - der designierte MotoGP-Weltmeister Marc Marquez war gerade erst geboren - bestritt Checa beim Großen Preis von Europa in Barcelona sein erstes Rennen in der 125ccm-Klasse. Es sollte zugleich sein letztes sein, denn schon beim nächsten Grand Prix wechselte er in die 250ccm-Kategorie, in der er bis Mitte 1995 insgesamt 27 Rennen bestritt. Am 23. Juli 1995 ging der Spanier in Donington dann erstmals in der 500ccm-Klasse an den Start.

Bis Ende 2007 sollten 191 weitere Starts folgen. Checa fuhr in den 13 Saisons unter anderem für die Werksteams von Yamaha und Ducati, gewann allerdings nur zwei Rennen - die jedoch in seinem Heimatland. Einem Sieg beim Großen Preis von Katalonien in seiner Heimatstadt Barcelona im Jahr 1996 folgte ein Triumph beim Großen Preis vom Madrid 1998 in Jarama. Insgesamt 24 Mal stand Checa in der größten WM-Klasse auf dem Podium, drei Mal startete er von der Pole-Position.

Große Erfolge am Ende der Karriere

Carlos Checa

2011 dominierte Carlos Checa die Superbike-WM und wurde Weltmeister Zoom

2008 folgte der Wechsel in die Superbike-WM, wo Checa zwei Jahre lang für das Ten-Kate-Honda-Team fuhr und ein Rennen gewann. 2010 folgte der Wechsel zu Althea-Ducati, mit dem im Alter von immerhin schon 37 Jahren die erfolgreichste Phase in der Karriere des Katalanen begann. Nach dem dritten Gesamtrang 2010 dominierte Checa die Saison 2011, gewann 15 von 26 Rennen und war im Alter von 39 Jahren am Ziel angekommen: Weltmeister. Ein Jahr zuvor war Checa als Ersatzmann von Mika Kallio bei Pramac noch einmal zu zwei Einsätzen in der MotoGP gekommen.

Die Saison 2013, die seine letzte werden sollte, stand jedoch unter einem unglücklichen Stern. Mit der neuen Ducati 1099R Panigale verfügte Checa beim neuen Ducati-Team Alstare nicht über konkurrenzfähiges Material. Zudem nahm die Saison ein vorzeitiges Ende. Nach einem Sturz im Training von Istanbul, bei dem er sich die Hüfte brach, muss Checa auf ein Abschiedsrennen verzichten.

"Ich hatte die Gelegenheit auf höchstem Niveau anzutreten, die besten Motorräder zu fahren und gegen die besten Rivalen zu gewinnen", blickt Checa auf seine Karriere zurück. "Mein Ziel war immer, meinen Grenzen herauszufinden, damit ich weiter lerne, wachse und zu einem besseren Fahrer und Mensch werde. Das wäre ohne diesen Weg, der voller Risiken war und auf dem ich vielen Herausforderungen, Gegnern und Emotionen begegnet bin, nicht möglich gewesen. Es war ein langer Aufstieg, der im Jahr 2011 in meiner besten Saison gipfelte."

Checa bleibt Ducati erhalten

Carlos Checa

Mit der Panigale konnte Checa nicht mehr um Siege kämpfen Zoom

"Irgendwann im Leben eines Sportlers kommt immer der Punkt, an dem man sagt: Es reicht. Dieser Tag ist heute für mich gekommen. Es war keine einfache Entscheidung, ich habe lange und intensiv darüber nachgedacht. Ich danke der gesamten Motorrad-Familie und vor allem denjenigen, die mich von Anfang an unterstützt haben, die mir ermöglichten, meinem Traum zu verfolgen und ein Leben zu leben, welches ich gegen kein anderes eintauschen möchte", so der 41-Jährige.

Die Verdingung zu Ducati bleibt jedoch bestehen, Checa tritt zukünftig als Markenbotschafters des Herstellers aus Bologna auf. "Ich werde nun neue Dinge über mich kennenlernen, da eine neue und anregende Phase mit Ducati beginnt. Ich werde einige Zeit brauchen, um mich daran zu gewöhnen, aber ich blicke voller Zuversicht auf meine Zukunft, die sicherlich weiterhin sehr befriedigend sein wird. Ich danke allen, die mich an diesem besonderen Tag unterstützt haben, der für mich sehr emotional, aber zugleich unvergesslich ist."

"Carlos hat eine sehr wichtige Entscheidung getroffen. Er hat in den vergangenen Jahren wichtige und konstruktive Arbeit für uns gleistet", sagt Ernesto Marinelli, Technischer Direktor Superbike von Ducati. "Der Gewinn der Weltmeisterschaft im Jahr 2011 war der Beweis dafür, dass wir gemeinsam wichtige Ziele erreichen können. Wir sind ihm dafür sehr dankbar und halten es für wichtig, ihm unsere Anerkennung zu zeigen. Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen. Ihn als Markenbotschafter zu gewinnen, ist eine Ehre und wird sicherlich allen Ducatistas gefallen. Daher ist es für mich nicht das Ende des Buches, sondern der Anfang eines neuen Kapitels."

Unglückliches Ende einer großen Karriere

"Carlos' Entscheidung markiert den Abgang eines der wichtigsten Protagonisten der Meisterschaft in den vergangenen Jahren. Er wird eine Lücke hinterlassen, die nur schwierig zu füllen sein wird", sagt Alstare-Teamchef Francis Batta. "In diesem Jahr hatte ich die Gelegenheit, Carlos besser kennenzulernen und kann daher bestätigen, dass er sehr menschlich und ein wirklicher Profi ist, der immer 100 Prozent gibt."

"Gemeinsam mit Ducati haben wir uns auf einen neuen Weg begeben. Leider war es nicht einfach, da wir mit Verspätung gestartet sind. Ich bin aber davon überzeugt, dass Carlos uns noch große Freude bereitet hätte, wäre er nicht zurückgetreten. Für die Superbike-Szene tut es mir leid, aber ich freue mich, dass er Ducati als Markenbotschafter erhalten bleibt und wünsche ihm alles Glück der Welt", so Batta.

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