Misano: Die Stimmen der Trainingsschnellsten

Carlos Checa war am Freitag in Misano einmal mehr der Schnellste - Max Biaggi, Marco Melandri und Michel Fabrizio lauern auf den Fersen des WM-Spitzenreiters

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Trainingstag der Superbike-WM in Misano gaben einmal mehr drei ehemalige MotoGP-Piloten den Ton an. WM-Spitzenreiter Carlos Checa fuhr im ersten Freien Training und im ersten Qualifying die Bestzeit heraus. Mit einer Zeit von 1:36.024 Minuten war der Ducati-Pilot um 0,125 Sekunden schneller als Weltmeister Max Biaggi (Aprilia). Auf dem dritten Platz folgte mit Marco Melandri (Yamaha) ein weiterer Italiener. In die provisorische erste Startreihe hat es mit Michel Fabrizio der einzige Suzuki-Pilot im Feld geschafft.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri startete sein Heimwochenende mit dem dritten Platz

"Wir hatten einen guten Start und konnten den Speed und den Rhythmus der vorangegangenen Rennen beibehalten", sagt Checa. "Ich fahre das Motorrad praktisch am Limit. Ich hatte in Miller ein gutes Gefühl für das Motorrad. Außerdem habe ich nützliche Informationen beim Misano-Test vor einem Monat gesammelt. Diese Faktoren haben mir heute geholfen. Wir hatten beim Test positive Resultate gesehen, die uns eine gute Basis ermöglicht haben."

"Es war wichtig, dass wir heute im Trockenen die Reifen getestet haben, denn für Samstag ist Regen angesagt. Wir müssen wissen, wie sich die Reifen bei allen Bedingungen anfühlen. Wir hatten heute einen kleinen Vorsprung, aber wir missen, dass Biaggi und Melandri am Sonntag stark sind. Die Rennen werden hart. Alles kann am Sonntag passieren, aber wichtig ist, dass wir konkurrenzfähig sind."

Biaggi will vor heimischen Fans seinen ersten Sieg in dieser Saison holen. Aprilia hat in den vergangenen Monaten in Misano getestet, weil die Italiener den Kurs als offizielle Teststrecke nominiert haben. "Deswegen kenne ich sie gut. Die Zeit entspricht in etwa dem, was wir uns ausgerechnet haben." Gesundheitlich geht es dem Römer seit seiner Kollision mit Jonathan Rea (Honda) in den USA etwas besser. Zum ersten Mal ist der Weltmeister mit einer neuen Lederkombi unterwegs, die mit dem Airbag ausgerüstet ist. Die angeschlagenen Rippen bereiteten keine großen Probleme.


Fotos: Superbike-WM in Misano, Freitag


Misano ist eine Strecke, die Superbike-Neuling Melandri bestens kennt. Obwohl Yamaha dort nicht im vergangenen Monat getestet hat, kam der Italiener schnell auf Speed. "Am Nachmittag ist es recht gut gelaufen. Wir haben verschiedene Abstimmungsvarianten nacheinander probiert. Stetig haben wir die Gesamtperformance gesteigert. Wir haben auch einen besseren Reifen probiert, der gute Resultate gezeigt hat."

"Hoffentlich bleibt es am Samstag trocken, damit wir die Abstimmung weiter verfeinern können. Wir müssen auch die Reifenwahl für Sonntag treffen", sagt Melandri. "Das Team hat sehr hart gearbeitet und einen tollen Job gemacht. Hoffentlich finden wir für Sonntag die perfekte Abstimmung, damit wir so konkurrenzfähig wie möglich sein können und zwei starke Rennen haben."

Michel Fabrizio

Suzuki-Pilot Michel Fabrizio kommt mit der GSXR1000 immer besser in Fahrt Zoom

Den Aufwärtstrend bei Suzuki untermauerte Fabrizio mit der viertbesten Zeit bei seinem Heimrennen. Bereits in den vergangenen Wochen hat der Italiener gezeigt, dass er mit der Alstare-Mannschaft kontinuierlich nach vorne kommt. "Es ist heute recht gut gelaufen und ich bin zufrieden, wie sich die Dinge entwickelt haben. Am Vormittag war es etwas schwieriger und ich bin Siebter geworden."

"Am Nachmittag lief es viel besser und ich konnte mich verbessern und die viertschnellste Zeit fahren. Trotz des jüngsten Regens war der Grip der Strecke nicht so schlecht. Mein einziges kleines Problem war der Gripmangel. Der Kurs ist nicht einfach. Er ist sehr technisch und für mich ist der schwierigste Teil der erste Sektor. Es gibt dort viele Richtungswechsel und es ist wichtig, dass man dafür eine gute Abstimmung hat."

"Wenn man gut durch den ersten Sektor kommt, dann schafft man auch eine starke Rundenzeit", sagt Fabrizio. "Im Moment fühlt sich der Motor sehr gut an. Wir werden am Samstag nur an der Aufhängung arbeiten. Wir versuchen die Abstimmung so zu verbessern, damit wir besser durch den ersten Sektor kommen. Platz vier ist am ersten Tag gut, aber ich wäre glücklicher, wenn ich nach der Superpole Vierter oder noch besser klassiert wäre. Das würde einen Startplatz in der ersten Reihe bedeuten."