Michele Pirro: Zukunft in der Superbike-WM?

(Motorsport-Total.com) - Ducati schickte beim Heimrennen in Misano drei Werksmaschinen an den Start. Neben den Stammpiloten Chaz Davies und Davide Giugliano erhielt Luca Scassa die Chance, sein Können zu demonstrieren. Doch durch einen Sturz im Freien Training war das WM-Abenteuer für den Routinier schnell beendet. Ducati griff spontan auf Allzweckwaffe Michele Pirro zurück, der zuletzt in Mugello die MotoGP-Ducati fuhr und somit am Samstag ins kalte Wasser sprang.

© Ducati

Michele Pirro musste in Misano mit der Startnummer 55 an den Start gehen Zoom

Trotz der wenigen Fahrzeit schaffte es Pirro ins Q2 und qualifizierte sich für Startplatz zehn. Damit stand der Ducati-Testpilot vor Werkspilot Davies. In den Rennen holte Pirro zwei achte Plätze. In Lauf eins lag er 18 Sekunden zurück. Im zweiten Rennen trennten ihn nur zehn Sekunden von Sieger Jonathan Rea. Die Leistung des Italieners begeisterte auch Ducati-Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli.

"Michele leistete gute Arbeit, wenn man bedenkt, dass er erst am Samstag ins Wochenende startete. Er hatte bei den Starts einige Schwierigkeiten. Es war schade, was Luca Scassa passierte. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung", so Marinelli. Pirro selbst genoss das Superbike-Event. Das V2-Bike und die Pirelli-Reifen bereiten Pirro Spaß.

"Ich möchte dem Team und Ducati danken. Ich fühlte mich sehr heimisch. Es ist immer eine tolle Erfahrung, das Superbike in Misano mit den Pirelli-Reifen zu fahren. Ich bin etwas enttäuscht, dass ich mir beide Rennen durch meine Starts erschwert habe. Mit besseren Starts wären bessere Ergebnisse möglich gewesen. Das ist etwas schade, weil ich weiß, dass wir ein hohes Potenzial hatten", bemerkt der Ducati-Pilot.

"Doch man muss bedenken, dass ich erst Samstag die Arbeit aufnahm und nie vorher mit den Superpole-Qualifying-Reifen fuhr. Ich denke, die Ergebnisse können sich sehen lassen", so Pirro. Seit 2013 ist der ehemalige Gresini-CRT-Pilot bei Ducati Testfahrer. Abgesehen von einigen Wildcard-Starts und Ersatzeinsätzen nahm der Italiener nicht regelmäßig an Rennen teil. Die Verträge von Davies und Giugliano laufen Ende der Saison aus. Noch ist unklar, auf welche Fahrer Ducati in der kommenden Saison setzt.