Maximale Ausbeute: Chaz Davies siegt auch am Sonntag

Ducati-Pilot Chaz Davies ist in diesem Jahr in Imola nicht zu schlagen - Jonathan Rea setzt sich im Kawasaki-Duell durch - Markus Reiterberger Elfter

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-Fans in Imola erlebten am Sonntag ein verhältnismäßig unspannendes Rennen. Bei guten Bedingungen gelang Ducati-Werkspilot Chaz Davies ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Über Nacht regnete es in Imola, das befürchtete Regenrennen blieb allerdings aus. Davies konnte die Dominanz aus den Trainings und Lauf eins fortführen und kassierte beim Ducati-Heimspiel die Maximalpunktzahl von 50 Zählern. Damit verringerte der Brite den Rückstand in der Fahrerwertung auf 35 Punkte.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies, Jonathan Rea

Chaz Davies (7) machte in Imola zehn Punkte auf WM-Leader Jonathan Rea gut Zoom

Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna und Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti waren live vor Ort und freuten sich über den Erfolg beim Heimspiel. Davies jubelt: "Was für ein Wochenende! Ich wusste, dass es ein schwieriges Wochenende wird, weil die Kawasakis und Jonathan hier erfahrungsgemäß sehr stark sind", bemerkt der Brite, der wie in Aragon beide Läufe gewann.

"Ich bin so stolz auf die Arbeit von Ducati. Sie stellen mir ein sehr starkes Paket bereit, mit dem ich auf allen Strecken um Siege kämpfen kann. Wir verfügen über ein sehr ausgewogenes Paket. Zwei Siege, die schnellste Runde und die Pole-Position - und das beim Ducati-Heimspiel", fasst der Vizeweltmeister das fünfte Rennwochenende der Saison zusammen.

Rea mit Schrecksekunde

Die Kawasaki-Werkspiloten Jonathan Rea und Tom Sykes duellierten sich um Platz zwei. Weltmeister Rea setzte sich knapp gegen Sykes durch. Im Ziel lag die Startnummer 1 etwa eine halbe Sekunde vor Sykes. "Wir änderten ziemlich viel am Motorrad und verwendeten die Motoreinstellungen des Vorjahres", berichtet Rea, der in Imola zwei zweite Plätze einfuhr und zehn Punkte auf Davies einbüßte.

"Ich fühlte mich mit dem harten Reifen ganz wohl. Dann ging auf einmal auf der Geraden im fünften Gang mein Kombiinstrument aus und ich dachte, dass mein Rennen beendet ist. Als ich zurück in den vierten Gang schaltete, erweckte das Motorrad wieder zum Leben. Die Lichter blinkten wieder. Vermutlich genehmigte sich die Motorsteuerung eine kurze Pause (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt Rea.

Jonathan Rea, Tom Sykes

Jonathan Rea behauptete sich vor Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes Zoom

"Ich konnte später meinen Rhythmus nicht wiederaufnehmen", gesteht Rea, der beim Herausbeschleunigen aus der letzten Kurve eine Schrecksekunde erlebte, als er einen Highsider geradeso verhindern konnte. "Bei der Schrecksekunde verbog ich den Fußbremshebel", erklärt er. "Ich muss Chaz gratulieren. Er war hier sehr stark und uns fehlten die Antworten darauf."

Sykes kann Rea nicht unter Druck setzen

Teamkollege Sykes lag das komplette Rennen in Schlagdistanz, konnte Rea aber nicht richtig unter Druck setzen. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil wir schnell genug waren für Platz zwei", ärgert sich der Ex-Champion. "Ich hatte in ein paar Kurven Schwierigkeiten, als ich mich mit Jonathan duellierte. Sein Motorrad stand mir immer im Weg."

Tom Sykes

Bitter: Tom Sykes hat in der Fahrerwertung bereits 67 Punkte Rückstand Zoom

"In der letzten Runde lag ich eine halbe Sekunde zurück und ich konnte mein Motorrad dort platzieren, wo ich wollte. Ich konnte eine gute Rundenzeit fahren. Das ist gerade mein Problem. Im Kampf kann ich nicht so fahren, wie ich fahren würde, wenn ich eine freie Strecke hätte. Ich denke, wir wissen, woran wir für die kommenden Rennen arbeiten müssen", schildert Sykes.

Platz vier ging an Ducati-Werkspilot Davide Giugliano, der ein einsames Rennen fuhr. Für eine Überraschung sorgte MV Agusta. Leon Camier sicherte sich mit seiner F4 Platz fünf. Camier ging wenige Runden vor Rennende an der Yamaha R1 von Alex Lowes vorbei, der immerhin Sechster wurde und sich im Vergleich zum ersten Lauf deutlich steigern konnte. Am Samstag verpasste Lowes als Elfter die Top 10. Yamaha-Teamkollege Sylvain Guintoli konnte nach seinem Highsider am Samstag nicht starten.


Fotos: Superbike-WM in Imola, Rennen


Reiterberger fällt zurück

Platz sieben ging an BMW-Pilot Jordi Torres, der sich erneut gegen Markus Reiterberger durchsetzen konnte. Reiterberger lag lange Zeit in den Top 10, fiel aber bis auf Position zwölf zurück. Im Ziel hatte der Deutsche 38 Sekunden Rückstand. Die Positionen acht bis elf gingen an das Honda-Duo Nicky Hayden und Michael van der Mark sowie Ducati-Pilot Xavi Fores und Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori.

Savadori fuhr in der Startphase in den Top 4 und rutschte im Laufe des Rennens bis auf Position acht zurück. Der Ioda-Pilot rollte mit einem technischen Defekt ins Ziel und verlor drei weitere Positionen. Aprilia-Teamkollege Alex de Angelis kassierte als 14. nur zwei WM-Punkte. Ebenfalls Punkte holen konnten BMW-Pilot Josh Brookes als 13. und Dominic Schmitter, der als 15. ins Ziel fuhr. Karel Abraham, Josh Hook und Gianluca Vizziello stürzten im Rennen. Das nächste Rennwochenende der Superbike-WM findet in zwei Wochen in Sepang (Malaysia) statt.