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Kawasaki/Ducati-Dominanz: Ein-Motorrad-Regel abschaffen?

Aprilia-Pilot Eugene Laverty plädiert dafür, die Ein-Motorrad-Regel in der Superbike-WM wieder abzuschaffen und erklärt, welche Vorteile er sich davon erhofft

(Motorsport-Total.com) - Aus Kostengründen dürfen die Teams in der Superbike-WM im Gegensatz zur MotoGP nur ein Motorrad pro Fahrer einsetzen. Diese Regel stößt im Fahrerlager nur selten auf Begeisterung. Stürzt ein Fahrer in einer Session, dann bedeutet das oft das Aus für die verbleibende Zeit. Und besonders für die Verfolger-Teams ist die Ein-Motorrad-Regel hinderlich: Durch die begrenzte Zeit kann in den Freien Trainings nicht besonders intensiv experimentiert werden. Lediglich kleine Änderungen sind möglich, um nicht zu viel Zeit in der Box zu verlieren.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

An den WSBK-Wochenenden hat jeder Fahrer nur ein Motorrad zur Verfügung Zoom

Aprilia-Pilot Eugene Laverty schimpft: "Die Organisatoren denken über Wege und Möglichkeiten nach, damit die anderen Hersteller den Anschluss finden, um den Wettbewerb wieder spannender zu machen. Die Zwei-Motorrad-Regel wäre etwas, das den anderen Herstellern helfen würde. So würden wir aufholen, da wir mehr experimentieren können", ist der Nordire überzeugt.

"Beim Test auf dem Lausitzring hatten wir zwei Motorräder. Damit gelangen uns wirklich spürbare Fortschritte. Durch die Ein-Motorrad-Regel werden wir extrem hart zurückgeworfen, denn wir können nicht viele Dinge testen", berichtet Laverty im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und fügt hinzu: "Man kann nicht riskieren, den falschen Weg einzuschlagen."

"Mit einem Motorrad hat man extrem begrenzte Möglichkeiten. Wenn ich einen Vorschlag äußern würde, dann wäre ich dafür, diese Regel abzuschaffen. Es wäre deutlich einfacher, den Anschluss zu finden", betont der Milwaukee-Pilot, der in den beiden vergangenen Jahren in der MotoGP zwei Motorräder zur Verfügung hatte.

Eugene Laverty

Eugene Laverty möchte in den Trainings mehr experimentieren Zoom

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass keine TV-Zeit verloren geht, sollte ein Fahrer im Laufe einer Session stürzen. Beim aktuellen Format bleibt der Gestürzte meist in der Box, ohne wieder ins Geschehen eingreifen zu können.

Im Fall von Milwaukee-Aprilia bestätigte uns ein Teammitglied, dass es pro Fahrer zwei Motorräder gibt, die bei Tests zum Einsatz kommen. Zudem hat das Team bei jedem Rennen Ersatzteile für drei bis vier weitere Motorräder pro Fahrer dabei. Das Reglement gestattet demnach, die Motorräder in Einzelteilen mit an die Strecke zu bringen, doch der Zusammenbau und die Verwendung sind untersagt.