Jonathan Rea entdeckt in Jerez die Freude am Fahren neu
In Jerez profitiert Jonathan Rea von einem Defekt bei Ducati - Bei der Jagd riskiert der Weltmeister viel und nimmt einen Ausfall in Kauf, um endlich in Jerez zu siegen
(Motorsport-Total.com) - Nach einer dramatischen Schlussphase gelang Jonathan Rea (Kawasaki) der erste WSBK-Sieg in Jerez. Der Weltmeister profitierte von Marco Melandris Ausfall und übernahm kampflos die Führung. Bei der Aufholjagd riskierte der Kawasaki-Pilot viel und blendete die Meisterschaft aus. Nach dem vorzeitigen Gewinn in Frankreich hatte Rea keinen Druck.

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Jonathan Rea riskierte einen Sturz, um endlich in Jerez zu gewinnen Zoom
"Ich wollte es unbedingt schaffen, bereits bevor Marco das Problem bekam. Ich fuhr über meinem Limit und versuchte, Marco einzuholen", berichtet Rea. "Die Lücke wurde langsam kleiner. In einigen Runden blieb sie gleich, doch Zehntelsekunde für Zehntelsekunde kam ich näher. Ich war aufgeregt. Schlussendlich hatte er ein Problem. Das tut mir sehr leid für ihn, weil er es nicht verdient hat."
"Wir hatten es verdient, bis zum Ende zu kämpfen", bemerkt Rea. "Zu Beginn wollte ich mir das Rennen ein bisschen einteilen, weil ich gestern keinen Longrun fahren konnte nach meinem schweren Sturz. Ich war mir nicht sicher, wie sich die Reifenwahl auswirken wird."
"Ich verlor zu viel, als Marco an mir vorbei ging. Doch am Ende haben wir es doch noch geschafft. Ich riskierte in diesem Rennen sehr viel", betont der Weltmeister und fügt hinzu: "Durch die Situation in der Meisterschaft riskierte ich es. Es machte Spaß, so zu fahren."

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Tom Sykes stieg als Dritter aufs Podium, verlor aber das Duell gegen Chaz Davies Zoom
Teamkollege Tom Sykes kam mit eineinhalb Sekunden Rückstand ins Ziel. Der Ex-Champion verlor das Duell gegen Chaz Davies (Ducati) knapp und büßte vier wichtige Punkte ein beim Kampf um den Vizetitel. Unzufrieden war Sykes aber nicht. "Wir hatten eine gute Abstimmung für das Rennen. Mit gebrauchten Reifen lief es im zweiten und dritten Freien Training gut. Ich war bei diesen hohen Temperaturen ziemlich zufrieden", erklärt er.
"Das Tempo war sehr konstant. Am Ende lief es gut. Zu Beginn des Rennens konnte ich nicht meinen gewohnten Rhythmus fahren und verlor etwas Zeit. In den ersten drei Runden hatte ich ein kleines Problem mit dem Getriebe und verschaltete mich auf der Geraden. Ich verlor Positionen, doch ich holte wieder auf. Die Zeiten waren okay. Chaz steigerte sich im Vergleich zum Training. Doch die Top 4 beziehungsweise Top 5 waren ähnlich schnell. Wir konnten einfach nicht die Lücke zur Spitze schließen", so Sykes.

