• 17.03.2009 16:54

  • von Britta Weddige

Finanzkrise: Keine Schnellschüsse in der Superbike-WM

Paolo Flammini möchte nur mit gut durchdachten und vernünftigen Änderungen in der Superbike-WM auf die weltweite Wirtschaftskrise reagieren

(Motorsport-Total.com) - Das Gespenst Finanzkrise geistert durch den Motorsport: Überall wird diskutiert, geändert, gespart. Doch Paolo Flammini, der Chef der Superbike-WM, hält nichts von unüberlegten Schnellschüssen. Wenn in seiner Serie Änderungen vorgenommen werden sollen, müssen siese wohl durchdacht und vernünftig sein.

Titel-Bild zur News: Paolo Flammini

Paolo Flammini will Änderungen in der Superbike-WM erst gut überdenken

"Die WSB ist schon jetzt sehr kostengünstig und es wird schwierig, die Kosten weiter zu reduzieren", wurde Flammini von 'MCN' zitiert. "Unsere Entscheidungen über das zukünftige Reglement dürfen wir nicht von Panik ergriffen treffen, sondern wir müssen uns rationale Lösungen ausdenken. Wir haben die Kosten bereits dramatisch reduziert. 2002 hat ein Suberbike-Motorrad mehr als eine Million Euro gekostet, heute kostet es 100.000 Euro."#w1#

Eine erste Reaktion auf die Wirtschaftskrise gab es jedoch schon in der Superbike-WM. Die Rennwochenenden beginnen nun erst am Freitagnachmittag und nicht schon am Freitagmorgen. In allen Klassen außer bei den Superbikes wurde die Tracktime reduziert. Damit sollen die Teams bei Reise- und Unterbringungskosten sowie bei den Kosten für Reifen und Benzin, Motoren und eventuellen Unfallschäden sparen. Der neue Zeitplan gilt ab dem dritten Rennwochenende Anfang April in Valencia.

"Der Kalender für 2009 ist fix." Paolo Flammini

Weitere Änderungen sind für 2009 vorerst nicht vorgesehen. Auch Spekulationen, dass die beiden Überseerennen in den USA und in Südafrika gestrichen werden, wies Flammini zurück: "Der Kalender für 2009 ist fix", betonte der Superbike-Chef. "Gemeinsam mit den Teams und der FIM möchten wir alle Möglichkeiten erörtern, mit denen wir Kosten sparen, ohne dass die Serie an Wert und Glanz verliert." Damit habe man bereits begonnen. Erste Lösungsansätze erwartet sich Flammini für Mitte des Jahres.

Vorschläge für 2010 gibt es bereits einige. So könnten die Rennwochenenden auf zwei Tage komprimiert, ein Testverbot ausgesprochen oder die Laufzeit der Motoren verlängert werden. Flammini äußert sich dazu nur vage: "Es liegen zu viele Vorschläge auf dem Tisch um über einzelne zu sprechen. Bisher haben wir die Teams gebeten, uns ihre Ideen zu unterbreiten. Wir stehen allem offen gegenüber. Sobald wir die Ideen gesammelt haben, werden wir sie analysieren und eine Entscheidung treffen, was wir ändern müssen."