Die Fankurve diskutiert: "Superbike oder MotoGP?"

(Motorsport-Total.com) - Motorradrennen standen schon seit jeher im Ruf, dass es spektakulär zugeht und Entscheidungen oft erst in der letzten Runde fallen. In den vergangenen Jahren sind diese Rennen in der MotoGP zur Seltenheit geworden. Oft sind die Plätze nach einigen Runden bezogen und es passiert bis ins Ziel nicht mehr viel. Von der Hubraumerhöhung auf 1.000 Kubikzentimeter hatten sich die Macher und die Akteure eine bessere Show versprochen, doch Gravierend hat sich nichts verändert. Im Gegensatz dazu waren die Läufe der Superbike-WM in diesem Jahr enger umkämpft. Es gab sechs verschiedene Sieger und fünf verschiedene Hersteller haben gewonnen.

© Bridgestone

Casey Stoner und Jorge Lorenzo dominieren derzeit die MotoGP

Die Moto2 hat sich den Ruf erworben, dass es eine große Spitzengruppe gibt und um jeden Millimeter gekämpft wird. Die neue Moto3 entwickelt sich in eine ähnliche Richtung, aber da es keine Einheitsmotoren gibt, sind die Abstände nicht ganz so eng. Letztlich wollen die Fans auf den Tribünen und vor den TV-Geräten unterhalten werden und spannende Rennen sehen. Im Forum von 'Motorsport-Total.com' gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, welche Motorrad-Serie am interessantesten und unterhaltsamsten ist.

"Ich verfolge die SBK als auch die MotoGP schon über Jahre hinweg, schon als Scott Russell usw. in der SBK fuhren, sowie Mick Doohan usw. in der 500er.", schreibt "horstq". "Es gibt kein Rennen, das ich auslasse. Für mich war die SBK schon immer unterhaltsamer als die MotoGP, was sich die letzten paar Jahre verstärkt hat. Mein sehnlichster Wunsch wäre noch Rossi in der SBK, wo er mit Ducati noch Erfolge feiern könnte, anders als in der MotoGP."

"Bin kein Fan von Rossi, aber das wäre die Krönung, Biaggi, Melandri, Rossi, Checa, sowie Haslam, Sykes, Rea usw. in der SBK zu sehen. Dann könnte die MotoGP abstinken." Auch "Mel Burn" sieht es ganz ähnlich: "Da es der MotoGP in den letzten Jahren leider an Spannung fehlt, bin auch ich immer mehr zum SBK-Fan geworden. Die Krönung wäre jetzt noch der Wechsel von Rossi in die SBK, dann kann die MotoGP zusperren!!! Moto2 ist nicht schlecht, die Rennen sind einigermaßen spannend und abwechslungsreich."

Die Superbike-WM hat auch aufgrund der abwechslungsreichen Rennen viele Befürworter. "SBK ist eindeutig im Moment die beste Serie - Spannung pur und volle Starterfelder. Gewinnen können viele, offenes Fahrerlager, super Rahmenprogramm - was willst du mehr", schreibt "andy3". Auch "hanper.5" hat einen eindeutigen Favoriten: "Ich finde auch, dass die Superbike die bessere Serie ist. Ich verfolge SBK schon seit Biaggi dort fährt. Viele Hersteller und sehr gute Fahrer machen die Rennen immer spannend. Bei der MotoGP gibt es drei Fahrer, die gewinnen können.

"Der Eintritt ist wesentlich billiger und die Leute im Fahrerlager sind freundlich", streicht "hanper.5" einen Unterschied zur MotoGP heraus, denn in der Superbike-WM können die Fans ins Fahrerlager hinein. Auch "TR" outet sich als Supberike-Fan: "Ich verfolge zunehmend die Superbike-WM. Die Markenvielfalt macht es einfach aus. Dazu kommen alte Haudegen wie Biaggi, Checa und Melandri, die der Serie die nötige 'Größe' verleihen."

Dagegen hat die MotoGP für "TR" ihren Reiz verloren. "Zu wenig Action, zu große Abstände und wenn mal ein bis zwei Fahrer ausfallen, wird es richtig mau. Da nützen auch hoffnungslos unterlegene CRT-Bikes nichts, um ein künstlich volles Feld zu erzeugen, wenn diese nach wenigen Runden aus jeglicher Sichtweite verschwunden sind."

Obwohl sich zahlreiche Forumsmitglieder klar zur Superbike bekennen, gibt es auch die starken Befürworter der MotoGP: "MotoGP ist und bleibt einfach die Königsklasse. Die haben die schnellsten Motorräder und vor allem die besten Fahrer. Und auch wenn die sich an der Spitze nicht alle 10 Sekunden gegenseitig überholen, macht es mir viel Spaß, Fahrern wie Stoner oder Lorenzo zuzuschauen. Das ist Motorradfahren in Perfektion", schwärmt "uncleDavid".

"HAGA" stimmt voll und ganz zu: "Genau so ist es. Hatte schon überlegt wie ich es beschreiben soll." Dennoch findet "uncleDavid": "SBK ist manchmal ganz lustig. Aber auch da gibt es oft Saisons in denen ein Fahrer gnadenlos überlegen ist, wie letztes Jahr Checa oder vor drei Jahren Spies. Außerdem kommt mir die Serie ein bisschen wie die WTCC vor. Teams kommen und gehen. Dauernd wird an den Regeln gebastelt, um diesen oder jenen Hersteller zufrieden zu stimmen. Und das vollständige Fehlen von Yamaha missfällt mir besonders."

User "Querdynamik" wirft eine andere Thematik in den Raum: "Auch für mich liegt die Definition der 'besten Rennserie' nicht darin, dass es an der Spitze spannend zugeht oder nicht, sondern einzig und allein, dass die besten Fahrer auf den besten 'Mopeds' gegeneinander fahren. Und wenn das bedeutet, dass Stoner und Lorenzo dabei meilenweit vor dem Rest liegen, dann ist das eben so."

"Überhaupt scheint das ne allgemeine 'Volkskrankheit' geworden zu sein...alles muss immer spannend, sensationell, einzigartig und nach Möglichkeit doch bitte noch mit Überraschungen am laufenden Band gespickt sein. Dazu Überholmanöver bis zum Abwinken. Nein danke, kann ich dazu nur sagen. Sowohl in der F1, wie auch im Motorradsport", bezieht "Querdynamik" klar Stellung.

© BMW

In der Superbike-WM können mehrere Hersteller Rennen gewinnen Zoom

"apriliacube" kann sich nicht ganz festlegen, zeigt aber eine andere Problematik der zahlreichen Motorradserien auf: "Schwierig zu sagen. Die SBK Vermarktung ist ein Witz. Wann gibts mal beide Rennen live im Free-TV? Soll ich noch zahlen ? Werbung machen da doch schon genug auf Mopeds, Kombis und Strecken plus Erwähnung durch die Sprecher."

"Und das Reglement ist genauso lustig. Die alten Ducs sind noch immer Konkurrenzfähig dank dem lächerlichen Hubraum-Vorteil.....nicht mein Ding, sorry. Aber trotzdem teilweise geile Rennen, nur mittlerweile auch nicht mehr ganz so spektakulär wie einst Haga auf der R7. Aber immer noch besser als die abgewirtschaftete MotoGP mit ihren winzig schnelleren, aber vermutlich viermal teureren 'Prototypen' und maximal fünf Siegfahrern und den Hilfs-Superbikes."

"Aber drei Klassen würden heute völlig ausreichen, die meisten Jugendlichen haben heute andere Hobbys und Interessen. Aber Dank der Sportfunktionäre und den Geschäftemachern erfindet eher noch jemand die endgültige Formel 1 auf zwei Rädern - was aber eh nie klappen wird", findet "apriliacube".

Neben den internationalen Weltmeisterschaften, gibt es auch nationale Serien. So bevorzugt "Riki Masorati" eine Deutsche Meisterschaft: "Die IDM ist die beste Serie. In allen Klassen volle Starterfelder, es wird um jeden Zentimeter gekämpft. Als Fan kann man noch ganz nah ran. Und man sieht in den unteren Klassen die Talente heranreifen, die dann später in der MotoGP fahren."

Was ist Ihre Meinung? Die Fankurve wird das Thema sicherlich genau verfolgen und im Forum von 'Motorsport-Total.com' über die weiteren Entwicklungen diskutieren. Wäre das auch etwas für Sie? Dann schauen Sie doch mal rein!