Davies holt ersten BMW-Sieg der Saison

Chaz Davies profitiert in Aragon von den Ausfällen von Eugene Laverty und Tom Sykes und gewinnt den ersten Lauf vor Sylvain Guintoli und Marco Melandri

(Motorsport-Total.com) - BMW-Pilot Chaz Davies hat BMW in Aragon den ersten Sieg der Saison beschert. Im ersten Lauf des zweiten Rennwochenendes der Saison gewann der Brite souverän vor Aprilia-Pilot Sylvain Guintoli und Teamkollege Marco Melandri. Nach einer spannenden Startphase mit vielen Dramen war im Kampf um den Sieg recht schnell die Luft raus. Mehr als fünf Sekunden betrug Davies' Vorsprung nach 20 Runden.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Chaz Davies nutzte die Chance und holte sich in Aragon seinen ersten BMW-Sieg Zoom

Doch der Reihe nach: Beim Start kam es zu Verzögerungen, weil Ducati-Pilot Mark Aitchison Probleme mit seiner 1098R hatte und aus der Startaufstellung geschoben werden musste. Den Sprint zur ersten Kurve entschied Aprilia-Pilot Eugene Laverty für sich, der mit seiner RSV4 knapp vor Tom Sykes (Kawasaki) in die Linkskurve bog. Die Reihenfolge nach Runde eins: Laverty, Sykes, Davies, Guintoli.

In Runde zwei duellierten sich Davies und Sykes im Kampf um Position zwei. Auf der Geraden konnte der BMW-Pilot die Leistung seiner S1000RR nutzen und an Sykes' ZX-10R vorbeiziehen. Der Vizeweltmeister von 2012 konterte aber auf der Start/Ziel-Geraden und schob sich wieder auf Platz zwei. An der Spitze nutzte Laverty die Chance und fuhr eine kleine Lücke heraus.

Favoritensterben nach wenigen Runden

Doch in Runde vier dann der Schock für die Aprilia-Fans: Laverty verlässt vor der langen Geraden die Strecke und signalisiert, dass er Probleme mit seiner Maschine hat. Ende der Runde steuerte er die Box an und schilderte seinen Mechanikern, dass er Elektronikprobleme hat. Die Freude bei Sykes währte aber nicht lange: Eine Runde später musste der Kawasaki-Pilot ebenfalls die Box ansteuern, weil er technische Probleme mit seinem Motorrad hatte.

Tom Sykes

Tom Sykes musste seine Kawasaki ZX-10R nach wenigen Runden abstellen Zoom

Durch die Probleme der Konkurrenz erbte Davies in Runde fünf die Führung. Guintoli war erster Verfolger, lag aber nicht in Schlagdistanz zur führenden BMW. Nach zehn Runden lautete die Reihenfolge Davies vor Guintoli, Melandri, Loris Baz, Jonathan Rea, Jules Cluzel, Davide Giugliano, Carlos Checa, Leon Haslam, Michel Fabrizio, Ayrton Badovini und Max Neukrichner.

An der Spitze sortierten sich die Positionen, doch um Platz vier tobte ein Kampf zwischen Baz, Rea, Cluzel und Giugliano, die mehrmals die Positionen wechselten. BMW-Pilot Melandri fuhr nach der Halbzeit deutlich schneller als Guintoli vor ihm und schloss auf den Franzosen auf. In Runde 13 war es dann soweit: Melandri geht vorbei und sicher BMW eine Doppelführung.

Melandri verschenkt Platz zwei

Drei Runden später war in der BMW-Box der Traum vom ersten Doppelsieg ausgeträumt. Melandri musste die Strecke nach einem Fahrfehler verlassen und fiel auf Platz fünf zurück. In einer Gruppe mit Giugliano und Rea wurde der Kampf um den dritten Platz ausgetragen. Auf den Geraden konnte Melandri die Leistung seiner BMW nutzen und innerhalb von zwei Runden an den beiden vor ihm Fahrenden vorbeigehen.

Die Reihenfolge zwei Runden vor Rennende: Davies, Guintoli, Melandri, Giugliano, Rea, Baz, CLuzel, Fabrizio, Haslam. Während Davies einem entspannten Sieg entgegen fuhr, endete das Rennen von Giugliano kurz vor dem Ziel: Auf der langen Gegengeraden wurde die Aprilia des Althea-Piloten langsamer. Vermutlich ging dem Italiener der Sprit aus.


Fotos: Superbike-WM in Alcaniz


"Ich wusste, dass wir hier stark sein können. Ich habe hart gearbeitet, um mit dem Motorrad vertrauter zu werden", freut sich Sieger Davies. Auch Guintoli war nach dem Rennen zufrieden. "Ich bin sehr zufrieden", betont der Aprilia-Pilot. "Es ist nicht meine Lieblingsstrecke, doch wir haben sehr hart gearbeitet. Mein Tempo zu Rennbeginn war besser als ich dachte und ich konnte mit den Führenden mithalten. Ich bin jede Runde wie eine Qualifying-Runde gefahren. Dabei habe ich die Reifen wohl zu stark beansprucht."

Melandri hingegen wirkte nach Platz drei nicht so zufrieden. "Wir haben nach dem Qualifying gute Arbeit geleistet, das Motorrad zu verbessern. Doch ich hatte dennoch Probleme mit der Front und habe einen Fehler gemacht, als ich den Fahrer vor mir einholen wollte", schildert der Drittplatzierte.
Ebenfalls nicht zufrieden wird man bei Ducati sein. Ex-Weltmeister Checa kam nicht über Platz sieben hinaus und verlor mehr als 24 Sekunden auf den Sieger. Noch schlimmer traf es Markenkollege Neukirchner, der nur Elfter wurde und mehr als 50 Sekunden auf den Sieger verlor.