Chaz Davies jubelt über Sieg: "20 Punkte sind nicht genug"

Mit dem Sieg im zweiten Aragon-Rennen zeigt Chaz Davies, dass er dem Druck gewachsen ist - Nach dem totalen "Desaster" macht er am Sonntag alles richtig

(Motorsport-Total.com) - Chaz Davies hat eindrucksvoll zurückgeschlagen. Nachdem er im MotorLAnd Aragon (Spanien) im ersten Rennen den möglichen Sieg durch einen Sturz weggeworfen hat, holte sich der Ducati-Fahrer am Sonntag die wichtigen 25 WM-Punkte. "Es gibt keine bessere Möglichkeit, um das vergessen zu machen", lacht der Brite nach dem Rennen. "Gestern war ein Desaster und auch das gesamte Rennwochenende war von der ersten Trainingsrunde bis zur letzten Runde im zweiten Rennen ein Desaster."

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Der erste Saisonsieg ist in der Tasche: Chaz Davies hat zurückgeschlagen Zoom

Am Freitag konnte Davies im ersten Training kaum fahren, weil gleich in der Aufwärmrunde ein Problem am Motor aufgetreten war. Das kostete wertvolle Zeit für das Set-up. Während Konkurrent Jonathan Rea am Freitagnachmittag eine Rennsimulation abspulte, musste Davies noch an grundlegenden Dingen arbeiten. Die Pole-Position am Samstag zeigte, dass er dennoch Kawasaki herausfordern kann.

Mit dem wichtigen Sieg beendete Davies nicht nur den Erfolgslauf von Rea, sondern hielt den WM-Rückstand in Grenzen. "Gestern war ich sehr enttäuscht, weil es nie schön ist, wenn man im Kiesbett landet. Wir müssen 25 Punkte mitnehmen, denn Jonathan ist in einer komfortablen Situation. Wir müssen um den Sieg kämpfen und alles versuchen, weil 20 Punkte nicht genug sind", sagt Davies mit Blick auf den WM-Stand. Schon 50 Punkte beträgt sein Rückstand nach drei Rennwochenenden.


Fotos: Superbike-WM in Aragon


Davies ging am Sonntag Risiko ein. Von Startplatz zehn fand er rasch den Anschluss an die Spitzengruppe. In der achten Runde überholte der 30-Jährige seinen Teamkollegen Marco Melandri für Platz zwei. In Umlauf 13 schnappte sich Davies erstmals die Führung von Rea. "Es war ein hartes Duell. Der Wind war heute auch extrem. Es fühlte sich manchmal so an, als würde dich jemand aus der Kurve drücken, während du einlenken willst", schildert Davies die schwierigen Umstände. "Durch den Wind konnte man schnell einige Zehntelsekunden verlieren. Vor allem als ich in Führung lag, hat der Wind so stark gedrückt, dass du den Schwung verloren hast."

In der vorletzten Runde fuhr Davies die schnellste Runde des Rennens und setzte sich leicht von Rea ab. Doch wenige Kurven später waren die beiden wieder beisammen und es entbrannte das Duell um den Sieg. "In der vorletzten Runde habe ich alles zusammengebracht, aber in der letzten Runde war der Wind in Kurve 5 wieder sehr stark. Dadurch habe ich einen Schaltpunkt verpasst", ärgert sich Davies, der schließlich alle Angriffe von Rea abwehren konnte.

"Ich bin sehr glücklich mit diesen 25 Punkten", atmet Davies erleichtert durch und betont: "Das war heute sehr wichtig." In Aragon war die Panigale R der Ninja ZX-10R ebenbürtig. Trotzdem erkennt Davies noch einen Vorteil bei der Kawasaki. "Wir müssen arbeiten. Wir sind vorne dran, aber wir brauchen mehr. Der Test am Montag wird sehr wichtig, wir werden viel probieren. Wir müssen noch deutliche Fortschritte machen, aber jetzt werde ich diesen Sieg genießen."