Chaz Davies gesteht: Aragon-Sieg hing am seidenen Faden

Am und über dem Limit: Chaz Davies eilt der Ruf voraus, nicht besonders sattelfest zu sein - Auch beim Rennen in Aragon erlebte der Brite diverse Schrecksekunden

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren warf Ducati-Werkspilot Chaz Davies einige Spitzenergebnisse weg, weil er über dem Limit unterwegs war und stürzte. Bereits beim Saisonstart in Australien verlor Davies wichtige Punkte, als er nach dem Pflicht-Boxenstopp im zweiten Lauf zu stark pushte. Und auch in Aragon hing der Sieg im Sonntagsrennen am seidenen Faden. Nach dem zweiten Sieg der Saison gestand Davies, dass er in der Schlussphase einige gefährliche Momente erlebte.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Dieses Mal wurde Chaz Davies für sein Risiko belohnt Zoom

"Ich fuhr absolut am Limit. Ich pushte meine Front sehr stark. Ich hatte viele Schrecksekunden in den finalen fünf Runden", berichtet Davies nach dem sechsten Rennen der Saison 2018. Er lieferte sich erneut ein packendes Duell mit Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki). "Ich spürte Johnnys Atem in den finalen Runden und versuchte, sauber zu fahren", bemerkt Davies.

Nach dem zweiten Platz am Samstag ließ Davies die Abstimmung der Panigale ändern. Zudem setzte er auf einen anderen Hinterreifen. Damit war er einen Tick konkurrenzfähiger als am Samstag. Der Erfolg in Aragon war Davies' siebter Triumph auf der fünf Kilometer langen Piste in Nordspanien.

Chaz Davies

Schmaler Grat: Chaz Davies belastet das Vorderrad seiner Ducati stark Zoom

"Es ist beeindruckend. Meine Glückszahl sieben", freut sich der Ducati-Pilot. "Es war ein toller Kampf. Ich habe mich richtig reingehangen. Zu Beginn fühlte ich mich nicht besonders wohl. Ich hatte das Gefühl, Probleme zu haben. Ich verwendete hier einen anderen Vorderreifen als sonst. Mir ging vieles durch den Kopf. Ich wollte ruhig bleiben und mir die nötige Zeit nehmen. Gegen Ende kam das gute Gefühl zurück. Ich konnte härter pushen und mir überlegen, wo ich überholen kann. Es war nicht einfach. Ich musste viele Überholvorgänge durchdrücken."


Fotos: Superbike-WM in Aragon


Der finale Showdown fiel aus, weil sich Rea verbremste und außer Reichweite war. Davon bekam Davies aber nichts mit und pushte bis ins Ziel. "Nein, das habe ich nicht mitbekommen. Meine Boxentafel signalisierte mir, dass er direkt dran ist. Ich wusste es nicht. Ich versuchte, meine Referenzpunkte zu erwischen und verfehlte meine Linie an ein oder zwei Stellen. Zwei Runden vor Schluss kam ich in Kurve 7 von der Linie. Das ermöglichte es ihm, wieder aufzuschließen. Er war nicht direkt dran, sonst hätte er mich überholt."

Vor der Reise nach Assen ist Davies nun erster Verfolger von Rea. Lediglich zwölf Zähler trennen die beiden Briten. "Ich habe das Gefühl, dass wir sehr viel aus dem Vorjahr gelernt haben. Wir versuchen, alles bestmöglich zusammenzubringen", freut sich Davies, der Rea für das Rennwochenende in Assen den Kampf ansagt.

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