BMW-Piloten senden Liebesgrüße nach Moskau
Der "Moscow Raceway" sorgt bei Marco Melandri und Chaz Davies für Entzücken - Imola-Test brachte Fortschritte bei der Abstimmung der RR
(Motorsport-Total.com) - BMW reist in den Osten Europas und startet in Russland in die zweite Hälfte der Superbike-Weltmeisterschaft 2013. Am kommenden Wochenende wird auf dem "Moscow Raceway" die achte Saisonrunde ausgetragen. Die Strecke befindet sich in der Nähe der Stadt Wolokolamsk westlich der russischen Hauptstadt Moskau. In der Herstellerwertung ist BMW aktuell Dritter mit 237 Zählern. In der Fahrerwertung belegen die beiden Werksfahrer Marco Melandri und Chaz Davies die Plätze vier und fünf. Melandri hat mit seiner BMW S 1000 RR in dieser Saison bisher 182 Punkte eingefahren, Davies 154 Punkte.

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Chaz Davies und Marco Melandri freuen sich auf die Rennen in Russland Zoom
Die Superbike-Weltmeisterschaft gastiert zum zweiten Mal auf den neuen "Moscow Raceway", der erst vor einem Jahr, im Juli 2012, eröffnet wurde. Das Russland-Debüt der Serie im vergangenen Jahr verlief für BMW äußerst erfolgreich. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz übernahm Melandri die Führung in der Fahrerwertung. Dies war ein weiterer Meilenstein, denn damit war der Italiener der erste BMW Fahrer, der sich an die Spitze dieses Klassements setzen konnte.
Die schnellste Runde wurde in beiden Rennen mit einer RR gefahren: In Lauf eins sicherte sich der damalige Werksfahrer Leon Haslam diese Trophäe, in Lauf zwei ging sie an Melandri. Der Italiener fuhr zudem mit 315,1 km/h die höchste in den Rennen gemessene Geschwindigkeit. Auch Davies, seit dieser Saison BMW-Werksfahrer, verbindet mit Russland sehr schöne Erinnerungen. Er hat auf dem "Moscow Raceway" seine erste Podiumsplatzierung in der Superbike-WM gefeiert.
Gute Erinnerungen an den "Moscow Raceway"

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Chaz Davies fuhr im vergangenen Jahr in Moskau aufs Podium Zoom
"Die Superbike-WM ist im vergangenen Jahr zum ersten Mal in Moskau gefahren. Es war ein gelungenes Debüt, und ich hatte auch eine Menge Spaß", erinnert sich Melandri. "Die Strecke ist recht flüssig, man muss nie extrem bremsen oder beschleunigen. Man muss versuchen, so viel Tempo wie möglich mit in die Kurven zu nehmen. Ich erwarte keine Geschenke, aber ich bin zuversichtlich, dass wir gute Rennen haben und mit zu den Hauptdarstellern gehören werden." Davies stimmt seinem Teamkollegen zu: "Ich mag die Strecke in Moskau. Sie ist recht interessant, und anders, als die Leute erwartet hatten."
"Es ist ein recht kleiner und körperlich sehr anstrengender Kurs. Im ersten Teil hat man keinerlei Möglichkeit, sich kurz auszuruhen. Das ist erst auf der langen Gerade vor der letzten Kurve möglich. Somit muss man fast die ganze Runde über körperlich hart arbeiten. Der erste Streckenteil ist zudem sehr technisch, vor allem der Abschnitt ab der sehr langen Rechtskurve Kurve drei, wenn es wieder bergauf geht und dann die Linkskurve mit doppeltem Scheitelpunkt folgt. Hier ist es sehr wichtig, die richtige Linie zu finden, denn alle Kurven gehen ineinander über", analysiert der Brite den Kurs.
"Es hat mir dort vergangenes Jahr gut gefallen. Ich hatte ein gutes Wochenende. Im ersten Rennen war ich schnell unterwegs, und ich habe den Führenden eingeholt. Dann allerdings hatte ich ein Getriebeproblem, doch ich denke, dass ich das Rennen hätte gewinnen können. Im zweiten Lauf bin ich als Dritter auf das Podium gefahren, auch wenn ich sagen muss, dass etwas Glück dabei war, da zwei andere Piloten vor mir gestürzt sind", erinnert sich Davies an das Vorjahr. "In diesem Jahr wird es wie immer wichtig sein, gleich im ersten Training eine gute Abstimmung zu finden, auf die wir dann aufbauen können."
Imola-Test war ein Schritt nach vorne

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Die Testergebnisse aus Imola sorgen für Zuversicht bei BMW Zoom
An der Abstimmung der RR hatte das Team zuletzt auch beim Test in Imola gearbeitet, der am Montag nach den Rennen in Italien stattfand. "Beim Dorna-Test in Imola haben wir verschiedene neue Abstimmungslösungen ausprobiert, die recht gut funktioniert haben. Natürlich müssen wir uns auf einer anderen Strecke erst wieder eine gute Abstimmung erarbeiten, aber wir werden dabei nicht komplett bei null anfangen", sagt Melandri. Und auch Davies meint: "Alles in allem freue ich mich darauf, und ich hoffe, dass die Lösungen, die wir am Montagstest in Imola gefunden haben, uns in Russland helfen werden."
"Der Testtag nach den Rennen in Imola hat uns wirklich geholfen, uns auf die weitere Saison vorzubereiten", erklärt auch Sportdirektor Serafino Foti. "In den vier Stunden, die uns auf der Strecke zur Verfügung standen, haben wir viele verschiedene Ideen ausprobiert, die gut funktioniert haben und die bei unseren Fahrern auf positives Feedback gestoßen sind - auch wenn wir bei jeweils zwei Stunden Testzeit am Vormittag und Nachmittag nicht alles ausprobieren konnten. Marco und Chaz waren mit dem Test zufrieden und gehen optimistisch in die nächsten Rennen."
"Moskau markiert die Halbzeit dieser Saison, die besonders lang und anspruchsvoll ist. Deshalb setzen wir unsere harte Arbeit fort. Marco hat im vergangenen Jahr in Moskau eine starke Leistung gezeigt. Er mag die Strecke wirklich, und sie kommt seinem Fahrstil sehr entgegen. Chaz ist dort im vergangenen Jahr ebenfalls auf das Podium gefahren, und er hat bewiesen, wie gut ihm der Kurs liegt", so Foti. "Der erste Teil der Strecke ist sehr technisch, im zweiten Teil gibt es eine lange Gerade, auf der wir unseren kraftvollen BMW-Motor zu unserem Vorteil nutzen könnten. Die Eigenheiten der Strecke passen gut zu unserer RR. Wir sind zuversichtlich, dass wir ein positives Wochenende haben werden."
Zweites Superbike-Gastspiel in Russland

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2012 fuhr die Superbike-WM zum ersten Mal auf dem "Moscow Raceway" Zoom
"Wir freuen uns schon alle auf die Veranstaltung in Russland, die nicht nur für die Meisterschaft wichtig ist, sondern für den Motorsport allgemein", sagt Andrea Dosoli, Technischer Direktor des Teams. "Es ist schön, den 'Moscow Raceway' und Russland zum zweiten Mal zu besuchen, und es ist von großer Bedeutung für die Superbike-WM und den Motorsport, die eigenen Grenzen zu erweitern. Bei der Premiere im vergangenen Jahr hatten die Crews ein schwieriges Wochenende, auch wenn wir auf dieser neuen Strecke ein sehr gutes Ergebnis geholt haben."
"Denn wir hatten zunächst keinerlei Daten oder Anhaltspunkte zur Verfügung. In diesem Jahr sollten wir besser vorbereitet sein, denn wir können auf die Daten zurückgreifen, die wir 2012 gesammelt haben. Die Rennstrecke erfordert aufgrund ihrer engen Abschnitte ein gutes Handling. Gleichzeitig ist in der Kurve nach der über 900 Meter langen Gerade aber auch eine gute Bremsstabilität gefragt. Auf dieser Gerade ist die Motorleistung wichtig - nicht nur hinsichtlich der Höchstgeschwindigkeit, sondern auch für die Beschleunigung", erläutert der Technische Direktor.
"Unsere beiden Fahrer haben sich 2012 sehr gut auf die Eigenheiten der Strecke eingestellt, und im zweiten Rennen standen sie zusammen auf dem Podium. Basierend auf unseren Erkenntnissen aus dem Imola-Test bekommt unsere RR ein paar kleinere Updates in den Bereichen Chassis, Motor und Elektronik. Wir sind optimistisch, dass wir gut gerüstet in die zweite Saisonhälfte starten", so Dosoli.

