BMW: Große Rückstände in Imola

Marco Melandri kommt nicht über Startplatz sieben hinaus - Teamkollege Chaz Davies scheidet im zweiten Abschnitt aus und startet als Zehnter

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Team hatte bei seinem Heimspiel in Imola einen arbeitsreichen Samstag. Werksfahrer Marco Melandri wird die siebte Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen. In der Superpole-Qualifikation belegte er mit seiner BMW S1000RR den siebten Rang, nachdem er am Ende des freien Trainings am Mittag gestürzt war. Sein Teamkollege Chaz Davies verpasste den Sprung in die entscheidende Superpole 3 nur knapp und qualifizierte sich für Rang zehn in der vierten Reihe.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri konnte das Tempo von Tom Sykes in der Superpole nicht mitgehen Zoom

Melandris Crew beendete die Reparaturen an seinem Bike rechtzeitig zum Start der Superpole-Qualifikation. Im ersten Teil der Session absolvierten er und Teamkollege Davies zunächst ein paar Runden auf Rennreifen, bevor sie drei Minuten vor Schluss auf den ersten Qualifikationsreifen wechselten. Melandri fuhr die zweitschnellste Zeit, Davies qualifizierte sich als Elfter ebenfalls für die Superpole 2.

In diesem zweiten Abschnitt gingen beide zunächst auf ihrem zweiten Qualifikationsreifen auf die Strecke. Melandri war Sechstschnellster, und er kehrte an die Box zurück, da sein Einzug in die Superpole 3 nicht gefährdet war. Davies kam auf die neuntschnellste Zeit und ging ein zweites Mal, nun auf Rennreifen, auf die Strecke. Er verbesserte seine Zeit, verpasste den Sprung in den letzten Abschnitt aber knapp um eine Zehntelsekunde. Die entscheidende Superpole 3 musste nach wenigen Minuten unterbrochen werden, da sich nach einem Sturz Öl und Benzin auf der Strecke befanden. Nach einer Viertelstunde konnten die Fahrer die letzten fünfeinhalb Minuten der Session absolvieren. Melandri, der auf Rennreifen fuhr, kam dabei auf die siebtschnellste Zeit.

BMW nicht schnell genug

"Es war ein schwieriger Tag. Ich bin im freien Training gestürzt, aber ich bin dabei einfach nur gerutscht", berichtet Melandri. "Unsere Jungs haben das Bike recht schnell wieder repariert, und ich selbst habe mir nicht wehgetan. Während der Superpole-Qualifikation hatten wir Schwierigkeiten mit dem Qualifikationsreifen, und leider lief es auch mit dem Rennreifen nicht so gut. Wir können noch nicht ganz das Renntempo der Spitze mitgehen, aber viel fehlt nicht. Für die Rennen müssen wir uns weiter steigern und eine Lösung finden. Der Start wird morgen entscheidend sein, denn auf dieser Strecke ist es schwierig, zu überholen. Trotzdem - ich will morgen mit um die Spitzenplätze kämpfen."

"Ich kam heute wesentlich besser mit dem Bike zurecht", bemerkt Davies. "Ich bin zufriedener damit als gestern, aber alle anderen haben sich auch verbessert, also müssen wir für morgen noch einen weiteren Schritt nach vorn machen. In der heutigen Superpole bin ich meine schnellste Runde auf einem Rennreifen gefahren. Mit dem Qualifikationsreifen wurde beim Gas geben das Heck zu sehr belastet, und ich konnte nicht besonders gut einlenken."

Chaz Davies

Chaz Davies hat sich in der Superpole gesteigert und hofft auf die beiden Rennen Zoom

"Es ist gut, zu wissen, dass ich mit dem Rennreifen eine schnelle Rundenzeit fahren kann, aber ich glaube, sie ist noch nicht schnell genug. Wir müssen unser Tempo morgen noch steigern, und dann könnte es gar nicht so schlecht laufen. Denn im Moment fühlt sich das Bike wirklich gut an. Wir machen große Fortschritte. Wir brauchen morgen nur ein gutes Aufwärmtraining und dann in beiden Rennen einen guten Start", so Davies.

Foti erwartet schwierige Rennen

"Es war ein harter Tag", bilanziert Serafino Foti, der Sportdirektor des Teams. "Wir sind mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Wir müssen noch etwas nachlegen, um die Lücke auf die Spitze zu schließen. Wir müssen eine Lösung finden, mit der wir unsere Fahrer in die Lage versetzen, ein erfolgreiches Rennen zu fahren. Marcos Rundenzeiten sind recht gut. Sie sind zwar nicht herausragend, aber ich bin bezüglich der Rennen zuversichtlich."

"Chaz hatte größere Schwierigkeiten, auch wenn er heute ein besseres Gefühl für das Bike hatte als gestern. Ich hoffe, dass wir bei beiden Fahrern den richtigen Weg finden. Die Rennen werden für alle hart. Die Strecke ist recht anspruchsvoll. Ein guter Start ist wichtig um zu verhindern, dass die Spitze davonzieht. Auf alle Fälle sind die morgigen Rennen offen bis zum Schluss, und jedes Ergebnis ist möglich", so Foti

"Es war alles andere als ein einfacher Tag", betont Andrea Dosoli, der Technische Direktor. "Wir haben nicht die Startplätze geholt, die wir uns erhofft hatten. Bei Chaz haben wir hinsichtlich der Elektronik- und Chassis-Einstellungen einen Schritt nach vorn gemacht, aber sein Gefühl für das Bike passt immer noch nicht zu 100 Prozent. Wir werden im Warmup noch ein paar andere Ideen ausprobieren und sind zuversichtlich, dass wir nachbessern können."


Fotos: Superbike-WM in Imola


"Mit Marco haben wir am Freitag gut angefangen, aber heute konnten wir uns bei höheren Temperaturen und mehr Gummi auf der Strecke nicht weiter steigern", bedauert Dosoli. "Marco war mit dem Verhalten der Front des Bikes nicht ganz zufrieden. Auch für ihn ist das Warmup als letzte Vorbereitung auf das Rennen also wichtig. Wir hoffen, dass beide Fahrer einen guten Start haben, dann ist auch auf dieser Strecke vieles möglich."