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Daniil Kwjat: Formel-Comeback scheitert an Visaproblemen
Ex-Formel-1-Fahrer Daniil Kwjat stand kurz vor einem Comeback im Formelsport, doch die große Chance ließ sich wegen bürokratischer Probleme nicht lösen
(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat wäre 2025 beinahe in der japanischen Super Formula gelandet, wie das Team mitteilt. Der ehemalige Formel-1-Pilot, der heute als Werksfahrer für Lamborghini in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) antritt, hätte ab dem vierten Rennen für das ehemalige Team Goh Motorsport (TGM) Grand Prix fahren können.
© Alexander Trienitz
Daniil Kwjat hätte schon dieses Jahr Super Formula fahren können Zoom
Das Team hatte die Saison mit dem ehemaligen Formel-2-Piloten Nobuharu Matsushita im Fahrzeug #55 begonnen, die #53 ist ganzjährig für Juju Noda reserviert. Doch nach drei Rennen musste er seinen Platz wegen fehlender Sponsorengelder räumen.
Kwjat war nun einer der möglichen Ersatzkandidaten und wäre der einzige internationale Fahrer in der Serie gewesen, nachdem Theo Pourchaire nach nur einem Rennen aufgrund des IndyCar-Angebots von McLaren ausgestiegen war. Kwjat konnte jedoch kein entsprechendes Arbeitsvisum erhalten. Stattdessen verpflichtete TGM den Japaner Hiroki Otsu, der bereits Erfahrung mit dem Team hat.
TGM-Teamchef Kazuhiro Ikeda spricht mit Motorsport.com Japan, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com und Motorsport.com Deutschland im Motorsport Network, über die Probleme:
"Als japanisches Team konnten wir ihn nicht verpflichten. Er kann ein Visum für Japan bekommen und einreisen, aber er kann hier nicht arbeiten. Das Team kann ihn nicht direkt bezahlen. Und er sagt, wenn er nicht bezahlt werden kann, gibt es keinen Grund, hier zu fahren. Das war das Problem. Ich habe ihn noch gefragt, ob er das mit seinen Sponsoren besprechen kann, aber die Hürden waren zu hoch."
Russland-Sanktionen machen Geschäfte schwierig
Kwjat erzählt die Geschichte jedoch anders: "Nichts hindert mich daran, in Japan zu arbeiten, vorausgesetzt, ich bekomme einen ordentlichen Arbeitsvertrag. Es war eine gescheiterte Verhandlung zwischen einem Sponsor und dem Team, die mich davon abgehalten hat. Ich würde immer noch gerne in der Super Formula fahren und bin offen für weitere Gespräche."
© Masahide Kamio
Juju Nodas TGM-Bolide Zoom
Laut Kwjat ist seine russische Staatsbürgerschaft also kein Problem, aber die gescheiterten Verhandlungen könnten mit den Sanktionen gegen die Russische Föderation zusammenhängen. Geschäfte mit russischen Unternehmen sind seit dem Ukraine-Krieg äußerst schwierig. Hinzu kommt ein seit dem Zweiten Weltkrieg bestehender Territorialkonflikt zwischen Japan und Russland um die südlichen Kurilen-Inseln.
Otsu sprang 2023 bei zwei Rennen für Toshiki Oyu ein und hinterließ einen guten Eindruck bei TGM, das seinerseits in diesem Jahr nur beim Saisonauftakt in Suzuka mit Matsushita in die Punkte fuhr. "Wir glauben, dass wir bei der Abstimmung etwas vom Weg abgekommen sind", erklärt Ikeda.
"Wir haben Otsu-san zurückgeholt, um wieder auf das Niveau zu kommen, das wir Mitte letzten Jahres hatten. Er weiß, wie sich das Auto anfühlt, diese Erfahrung wollen wir nutzen. Und wir wollten nicht bei jedem Rennen den Fahrer wechseln, das ist weder für die Fans noch für die Meisterschaft gut.
In der Super Formula 2024 stehen noch vier Rennen an zwei Wochenenden auf dem Programm. Am 12. und 13. Oktober geht es nach Fuji, das Finale findet am 9. und 10. November wieder in Suzuka statt.
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