Titel fix: Marschall zum dritten Mal Supercopa-Meister
"Mister Markenpokal" Thomas Marschall hat sich in Dijon vorzeitig seinen dritten Meistertitel im SEAT Leon Supercopa gesichert
(Motorsport-Total.com) - "Mister Markenpokal" Thomas Marschall machte seinem Spitznamen wieder einmal alle Ehre. Im französischen Dijon-Prenois sicherte sich der 45-Jährige mit seinem fünften Saisonerfolg am gestrigen Samstag vor Damian Sawicki und dem Südafrikaner Shane Williams sowie den Punkten für Rang drei im 14. Wertungslauf am heutigen Sonntag vorzeitig den Titel des SEAT Leon Supercopa Meisters 2009. Marschall holte sich damit nach 2005 und 2007 bereits zum dritten Mal den Supercopa-Gesamtsieg.

© SEAT/Urner
Thomas Marschall hat seiner Sammlung einen weitern Titel zugefügt
Der Routinier profitierte auf dem 3,8 Kilometer langen Kurs in Burgund auch vom Pech seines Teamkollegen Christer Jöns. Der Zweitplatzierte und vor den beiden Rennen in Frankreich aussichtsreichste Verfolger von Marschall erlebte nach einem Unfall am Samstag und einem technischen Defekt am Sonntag ein rabenschwarzes Wochenende und ging bis auf zwei Punkte für die Pole Position und der schnellsten Rennrunde heute leer aus.#w1#
Spannung beim Saisonfinale in Hockenheim verpricht jetzt nur noch der Kampf um die Vizemeisterschaft. Der Pole Damian Sawicki, Zweiter am Samstag und Sieger des Sonntags-Rennens vor Alex Plenagl und dem schwedischen Gaststarter Felix Rosenquist, verkürzte in Dijon-Prenois den Rückstand auf den Gesamtzweiten Christer Jöns auf nur noch zwei Zähler.
Nach seinem Sieg vom Vortag ging Marschall am frühen Sonntagmorgen im nebelverhangenen Dijon aus der dritten Startreihe und mit einem beruhigenden Polster von 35 Punkten auf Christer Jöns in den drittletzten Wertungslauf der Saison 2009. Wie schon gestern wurde Jöns auch am heutigen Sonntag vom Pech verfolgt. Bereits vor dem Start musste der 22-Jährige aus Ingelheim mit einer undichten Servoleitung die Box ansteuern. Damit war das Rennen für den Teamkollegen von Marschall bereits gelaufen, bevor es überhaupt begonnen hatte.
Marschall, als Sieger des Vortages aus der dritten Reihe gestartet, behielt auf feuchter Strecke kühlen Kopf und kehrte als Sechster aus der ersten von 17 Runden zurück. In der sechsten Runde profitierte der Routinier von einem Fahrfehler von Philipp Leisen und machte eine Position gut. Auch für den Sprung auf Position vier musste Marschall selbst nichts unternehmen. Diesmal riskierte Shane Williams auf Rang zwei liegend bei der Verfolgung von Alex Plenagl zuviel und fiel auf Rang sieben zurück. Das reichte Marschall, zumal der vor ihm auf Platz drei platzierte schnelle Schwede Felix Rosenquist als Gaststarter keine Punkte erhielt.
Den Kampf um den Sieg im 14. Wertungslauf entschied am Ende die Stallregie. Rookie Plenagl, der das Rennen vom Start weg elf Runden lang angeführt hatte, machte in der zwölften Runde seinem Teamkollegen Damian Sawicki bei GAG Racing Platz, der nun mit der Ausbeute von insgesamt 38 Punkten aus Dijon gute Chancen besitzt, in 14 Tagen in Hockenheim noch Supercopa- Vizemeister zu werden.
Dabei schien vor der Supercopa-Premiere in Burgund am Samstag der Zweikampf zwischen den Black Falcon-Teamkollegen Marschall und Jöns an Dramatik noch zuzunehmen. Jöns hatte sich in einem spannenden Qualifying am Freitag die Pole-Position gesichert, während sich Marschall mit Startplatz neun begnügen musste. 24 Stunden später allerdings wendete sich das Blatt. Bei einsetzendem Regen erwischte Jöns einen miserablen Start und kollidierte zu allem Übel noch in der ersten Runde mit Heiko Hammel. Beide mussten mit verbogener Spurstange die Box anlaufen und sich am Ende mit den Plätzen 20 und 21 begnügen.
Marschall dagegen blieb vor härteren Zweikämpfen verschont und nahm hinter Shane Williams die zweite Runde bereits als Zweiter in Angriff. Allerdings musste der Südafrikaner die Führung gegen den Regenspezialisten aus dem badischen Eggenstein noch in derselben Runde abgeben. Auch der erfolgreiche Angriff von Damian Sawicki, der das Feld der 23 Supercopa von der vierten bis zur neunten Runde anführte, brachte Marschall nicht aus der Ruhe. In Runde zehn eroberte "Mister Markenpokal" Platz eins zurück und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Sawicki und Williams blieben die Plätze zwei und drei.
In der Gesamtwertung nach 14 von 16 Rennen führt Thomas Marschall nun uneinholbar mit 232 Punkten vor Christer Jöns, der auf 184 Zählern sitzen blieb. Hinter dem 22-Jährigen lauert nun Damian Sawicki mit 181 Punkten als neuer Dritter der Gesamtwertung. Heiko Hammel, der in Dijon-Prenois lediglich vier Punkte sammeln konnte, fiel mit 148 Zählern auf Rang vier zurück. Fünfter der Gesamtwertung blieb Philipp Leisen mit 129 Punkten vor Shane Williams, der sich mit 82 Punkten auf Position sechs verbesserte. Die letzten beiden Rennen finden am 24. und 25. Oktober auf dem Hockenheimring statt.
Stimmen nach dem ersten Rennen:
Thomas Marschall (Sieger): "Nach meinem verkorksten Zeittraining spielte mir heute das Wetter in die Karten. Als es zu regnen begann, wusste ich, dass dies heute mein Tag werden würde. Schon der Start hat mich in meiner Annahme bestätigt. Der Rest war dann Erfahrung und Besonnenheit. Schade natürlich, dass mein Teamkollege Christer Jöns heute leer ausging. Was die Prognose für morgen angeht, bleibe ich trotz meines Vorsprungs vorsichtig."
Damian Sawicki (Zweiter): "Der Start war nicht so optimal, aber mit dem Rest des Rennens bin ich zufrieden. Dass Marschall auf Regen eine Klasse für sich ist, habe ich gewusst. Deshalb wollte ich, nachdem er mich überholt hat, nicht zu viel riskieren."
Shane Williams (Dritter): "Das waren heute sehr schwierige Bedingungen. Vielleicht habe ich zu Beginn des Rennens zu viel riskiert. Aber mit dem Podiumsplatz bin ich absolut zufrieden, denn heute habe ich von meinen Konkurrenten viel lernen können."
Stimmen nach dem zweiten Rennen:
Thomas Marschall (Gesamtsieger/Vierter): "Natürlich freue ich mich über meinen dritten Gesamtsieg. Aber viel lieber hätte ich den Titel auf der Strecke gegen meinen Teamkollegen in Hockenheim gewonnen. Für Christer Jöns tut es mir leid, dass er durch technische Probleme entscheidend zurückgeworfen wurde, denn er war der Mann der zweiten Saisonhälfte. Dennoch glaube ich, dass ich verdient Supercopa-Meister geworden bin, denn in der ersten Saisonhälfte habe ich dominiert und jetzt die kleine Durststrecke überwunden. Ich freue moch schon jetzt auf die Saison 2010."
Damian Sawicki (Sieger): "Dafür sind Teamkollegen mitunter auch da. Alex hat sich nicht gewehrt, weil ich damit noch gute Chancen auf die Vizemeisterschaft habe."
Felix Rosenquist (Dritter): "Ich bin sehr glücklich über diesen Podiumsplatz, denn das waren meine ersten Tourenwagenrennen überhaupt."
Gesamtwertung nach 14 von 16 Rennen (Top 10):
01. Thomas Marschall - 232 Punkte
02. Christer Jöns - 184
03. Damian Sawicki - 181
04. Heiko Hammel - 148
05. Philipp Leisen - 129
06. Shane Williams - 82
07. Matthias Luger - 75
08. Patryk Pachura - 63
09. Alex Plenagl - 61
10. Andreas Simonsen - 61

