• 28.07.2009 12:41

Siedler: "Einmal tief durchatmen"

Der Österreicher Norbert Siedler über das Porsche-Supercup-Wochenende in Ungarn und den schweren Unfall von Felipe Massa

(Motorsport-Total.com) - Norbert Siedler fuhr am Hungaroring mit gemischten Gefühlen auf Platz sieben, während sein Vorbild Felipe Massa bei einem bizarren Unfall alle Schutzengel Ungarns brauchte. Es gibt Tage, da muss der sportliche Wettbewerb für einen Moment in den Hintergrund treten, wie am Wochenende in Budapest, als Vizeweltmeister Felipe Massa im Qualifying von einer 800 Gramm schweren Radfeder getroffen wurde und nur knapp einer Katastrophe entging.

Titel-Bild zur News: Norbert Siedler

Für Norbert Siedler rückten die eigenen Probleme in den Hintergrund

Der Brasilianer wurde mit einem Bruch am Schädelknochen ins Krankenhaus geflogen, operiert und vorübergehend in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Für Norbert Siedler, der mit seinen Supercup-Kollegen für die übliche Abwechslung im Rahmenprogramm sorgte, war dieser Unfall jedenfalls der Hauptgrund, die kleinen Probleme, die ihn an diesem Wochenende quälten, einmal nicht ganz so eng zu sehen.#w1#

"Ich bin am Freitag und Samstag einfach nicht mit meinen Bremsen zurecht gekommen, was einerseits an der Hitze, andererseits aber auch an mir selbst gelegen sein mag. Mehr als der siebte Platz im Rennen war nach dem enttäuschenden zehnten Startplatz einfach nicht mehr drin. Während ich mich noch grün und blau darüber geärgert habe, dass ich meine viertschnellste Zeit aus dem ersten Qualifying nicht wiederholen konnte, sahen wir beim Mittagessen dann die Bilder von Felipe Massas Unfall", so Siedler nach dem Wochenende.

Der 26jährige Tiroler und der um zwei Jahre ältere Brasilianer waren sich vor Jahren einmal von ihrem gemeinsamen Freund, Joe Leberer, bei Testfahrten in Imola vorgestellt worden: "Felipe ist seither irgendwie ein Vorbild für mich. Er kam von ganz unten und hat dann, wie ich, die Formel 3000 gewonnen, von wo ihn Peter Sauber damals direkt in sein Team geholt hat. Eine Wahnsinnsgeschichte", meint der Österreicher.

"Ich habe sogar noch letztes Jahr mit seinem ehemaligen Renningenieur Andrea Mancini zusammengearbeitet, was natürlich auch eine besondere Motivation für mich war", erklärt Siedler weiter. "Mein Formel-1-Traum ist inzwischen leider ausgeträumt, aber Felipe wünsche ich, dass er möglichst bald wieder zurückkommt und mit Ferrari möglichst Weltmeister werden kann."