Sven-Müller-Kolumne: Ein super Wochenende
"Irgendwann werde ich auch den größten Pokal mit nach Hause nehmen", schreibt Sven Müller nach zwei Podestplätzen im Porsche Carrera Cup auf dem Norisring
Liebe Motorsport-Freunde,

© Porsche
Der Norisring war mit zwei Podestplätzen auf jeden Fall eine Reise wert Zoom
was für ein super Wochenende! Ich war auf dem Norisring zweimal auf dem Podium. Juhu! Am Samstag wurde ich Zweiter, am Sonntag in einem Wahnsinns-Regenrennen Dritter. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich alles erlebt habe. Der Norisring ist immer ein besonderer Anziehungspunkt für Fans und Sponsoren und ich hatte richtig viele Termine. Neben dem Fahren gehören so viele Dinge zum Job eines Rennfahrers.
Am Freitagabend war ich mit dem Motorsport-Pressechef Oliver Hilger von Porsche und den anderen Junioren bei der Auto Bild motorsport Lounge am Dutzendteich. Dort wurden wir Journalisten vorgestellt und konnten uns mit vielen wichtigen Leuten aus dem Motorsport unterhalten. Teamchefs, Sponsoren, Medien, Organisatoren und Fahrer - das war eine interessante Veranstaltung. Allzu lange konnten wir nicht bleiben, denn vor dem Quali- und Rennsamstag braucht man genügend Schlaf, um fit zu sein.
Erste Pole-Position im Porsche Carrera Cup
Am Samstag lief es dann richtig gut bei mir. Im Qualifying passte alles zusammen und ich fuhr eine sensationelle Zeit. Meine erste Pole-Position im Porsche Carrera Cup! Alle klopften mir auf die Schulter und gratulierten mir. Das war ein echt schönes Gefühl, besonders wenn man weiß, wie hart beim Team alle für diesen Erfolg arbeiten.
Ich versuche als Fahrer natürlich immer das Beste zu geben, aber was wäre ich ohne Mechaniker, Renningenieure, Teamchef und all die anderen guten Geister, die mein Team Project 1 erst zu dem machen, was es ist. Deshalb habe ich meinen Pokal vom Sonntagsrennen auch meinem Mechaniker Peppi geschenkt. Der hat sich gefreut und ich mich auch.
Porsche Carrera Cup am Norisring
Am Rennwochenende kann ich mich übrigens komplett auf den Motorsport konzentrieren, aber unter der Woche arbeite ich ja auch selbst an unseren Autos. Als gelernter KFZ-Mechatroniker nehme ich meinen Porsche 911 GT3 Cup komplett auseinander, reinige zusammen mit den anderen in der Werkstatt in Lohne die Teile und schaue, was erneuert werden muss. Das macht mir Spaß, und nach dem Regenrennen am Norisring haben wir einiges zu tun.
Übrigens war das mein erstes Regenrennen im Porsche. Gerade zu Beginn des achten Laufs, in dem ich von der Pole gestartet bin, fuhr ich wie auf Schmierseife. Im Auto war es heiß und schwül. Auf dem glitschigen Asphalt rutschte ich ganz schön, das Heck brach aus und ich hatte einige Quersteher. So verlor ich Platz eins, aber dies ist ja auch meine erste Saison als Porsche-Junior. Einige Dinge lehrt einen erst die Erfahrung. Zweiter und Dritter von insgesamt 36 Fahrern, die alle richtig gut sind, das passt schon. Irgendwann werde ich auch mal den größten Pokal mit nach Hause nehmen.
Begegnung mit Kollegen aus China

© Porsche
Die Bedingungen waren schwierig: Es regnete am Norisring in Nürnberg Zoom
Was ich an diesem Wochenende noch interessant fand, war meine Begegnung mit vier chinesischen Fahrern aus dem Porsche Carrera Cup Asia. Die kamen mit ihrem Instruktor Christian Menzel, um sich mal anzuschauen, was wir hier in Europa machen. Gemeinsam haben wir am Freitagmorgen die Streckenbegehung absolviert und wir waren Samstagabend in der Business Lounge der Deutschen Post essen.
Es war echt spannend, als sie von dem Fahrerandrang in ihrer Serie erzählt haben. Dort dürfen nur 28 Piloten im Cup starten, und die anderen Interessenten kommen auf eine Warteliste. Die ist total lang und alle wollen unbedingt Porsche fahren. Momentan scheint das echt gut zu laufen, denn alle haben gemerkt, dass Porsche seine Werksfahrer aus den Markenpokalen holt. Natürlich ist das auch mein Traum!
Aber zum Glück habe ich in meinem ersten Jahr noch etwas Zeit, um Erfahrung zu sammeln. Hier lest ihr wieder von mir, wenn wir mit dem Porsche Carrera Cup Deutschland in Spielberg gefahren sind. Vom 1. bis 3. August sind wir auf dem Red-Bull-Ring.
Bis dahin,
Euer Sven

