• 30.12.2021 11:24

  • von Filippo Einaudi, Übersetzung: Manuel Lehbrink

Rover 3500 SD1 (1976-1987): Kennen Sie den noch?

Rover führte den SD1, der in Anlehnung an den Hubraum als 3500 bezeichnet wurde, Mitte der 70er-Jahre ein und legte den Schwerpunkt auf ein moderneres Design

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wenn man ihn heute betrachtet, ist man versucht, den Rover 3500 SD1 als einen der inoffiziellen Vorfahren der modernen Limousinen-Coupés zu betrachten, die seit dem Mercedes-Benz CLS so beliebt sind.

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Rover 3500 SD1 Zoom

Es ist sicherlich ein etwas gezwungener Vergleich, denn die britische Limousine von 1976 war in der Tat ein besonders rassiger und stromlinienförmiger Fünftürer, aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Wirkung, die er bei seinem Debüt auf das Publikum und die Kritiker hatte, sich nicht so sehr von der Wirkung der heutigen "komfortablen" Coupés unterschied. Vor allem in Anbetracht des konservativen Images, das die Marke Rover bis dahin gepflegt hatte.

Doch was war die Motivation für die Geburt eines so unkonventionellen Modells? Nach dem Beitritt zur British Leyland Group Mitte der siebziger Jahre stellte Rover seine Rolle auf dem Markt in Frage und versuchte, einen neuen Stil zu finden, der sein Image verjüngen und den Absatz ankurbeln würde. Bis dahin war man geschmacklich eher auf eine Kundschaft der "alten Schule" ausgerichtet.

Eine Revolution ... aber nur ästhetisch

Aus diesem Grund wurde das Modell, das die klassische Flaggschiff-Limousine P6 ablösen sollte, vor allem im Hinblick auf ein neues Design konzipiert. Das technische Layout ohne besondere Raffinesse mit Frontmotor und Hinterradantrieb wurde also einem Entwicklungsteam anvertraut, das der neue Konzern aus den Kompetenzen der Marken Rover, Triumph und Jaguar gebildet hatte und das Specialist Division genannt wurde.


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Der Name SD1 stammt daher, da es sich um das erste Projekt dieser Abteilung von British Leyland handelte. Eigentlich wurde das Modell als 3500 vorgestellt. Diese Bezeichnung bezieht sich auf den 3,5-Liter-V8-Motor von Buick, der bereits für den P6 und den Range Rover angeboten wurde und anfänglich 155 PS leistete.

Beim Styling fiel die Wahl dagegen weniger klassisch aus. Man entschied sich für die Form einer langgestreckten Schrägheck-Konfiguration mit großer Heckklappe. Eine Lösung, die damals nur von innovativen Marken wie Citroën verwendet wurde (von der auch die Idee des Einspeichen-Lenkrads stammt). Dazu kam eine spitz zulaufende Front samt Scheinwerfern, die an Sportwagen wie den Ferrari Daytona erinnerte.

Er gefällt, wurde aber kein Hit

Dieses bahnbrechende Design, angewandt auf eine 4,75 Meter lange Karosserie, reichte aus, um den 3500/SD1 zu einem der interessantesten Autos in der Szene zu machen. Von den Kritikern wurde er zum Auto des Jahres 1977 gekürt und auch in der Öffentlichkeit erhielt er viel Beifall.

Rover 3500 SD1

Rover 3500 SD1 Zoom

Die Wahl des Motors mit einem so großen Hubraum schränkte jedoch seine Verbreitung in Ländern ein, in denen die Besteuerung große Brennräume benachteiligte. Darüber hinaus hatte das Aggregat mit seiner Zuverlässigkeit zu kämpfen.

Im Jahr 1979 kam die 160 PS starke S-Variante auf den Markt, die besser verarbeitet und ausgestattet war, während 1980 eine Reihe von Verbesserungen an allen Modellen vorgenommen und schließlich andere Motoren eingeführt wurden. Dazu kamen ein 2,3- und ein 2,6-Liter-6-Zylinder, die auch von Land Rover verwendet wurden - mit 126 und 138 PS.

Verbesserungen, Verbesserungen, Verbesserungen

Das eigentliche Facelift erfolgte 1982. Erkennbar ist es an den neu gestalteten, bündig abschließenden Scheinwerfern, dem Frontspoiler, der großen Heckklappe und den neuen Leuchtengruppen hinten. Außerdem gab es neue Stoßstangen und Chromdetails sowie ein neues Armaturenbrett und eine elegantere Innenausstattung. Die Palette wurde um eine 2-Liter-Version mit rund 100 PS und einen 2,4-Turbodiesel mit 94 PS erweitert, der von VM Motori geliefert wurde.

Der 3,5-Liter-V8 wurde mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung auf 192 PS aufgerüstet und in zwei verschiedenen Versionen angeboten: dem eleganten Vanden Plas (der Name einer historischen Konzernmarke, die zur Luxusmarke herabgestuft worden war) und dem sportlichen Vitesse, der noch heute als eine der erfolgreichsten Versionen in der letzten Phase der Karriere des SD1 gilt, die 1987 mit etwas mehr als 303.000 produzierten Einheiten endete.

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