• 29.02.2020 14:53

  • von Kay MacKenneth

Opel feiert: Ascona und Manta werden 50 Jahre alt

Der Ascona setzt Akzente - der Manta wird Kult. Das rassige Coupé teilt sich mit dem Ascona die Technik. Diese Jahr feiern beide ihren 50sten

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - Ascona und Manta heißen die neuen Mittelklasse-Modelle, die 1970 ihr Debüt feiern. Der Ascona als zwei- und viertürige Limousine positioniert sich passgenau zwischen Kadett und Rekord. Darüber hinaus setzt er einen Trend: Die Caravan-Version Voyage ist der erste kompakte Lifestyle-Kombi eines deutschen Herstellers und damit seiner Zeit weit voraus.

Titel-Bild zur News: Opel Ascona und Opel Manta

Ascona und Manta - di beiden Opel-Klassiker feiern ihren 50. Geburtstag Zoom

Mit dem sportlichen Schwestermodell Manta erschließt Opel parallel dazu das wachsende Segment der familientauglichen Sportcoupés. Chassis, Fahrwerk und Antriebstechnik beider Modelle sind identisch, sowohl bei Ascona wie Manta kommen Vierzylinder-Motoren zwischen 60 PS und 105 PS zum Einsatz.

Auf Asphalt und Schotter entwickelt sich die Limousine zu einem erfolgreichen Sportgerät: Auf einem Ascona A werden Walter Röhrl und Copilot Jochen Berger 1974 Rallye-Europameister und gewinnen 1975 bei der Rallye Akropolis den ersten Rallye-WM-Lauf für Opel. 1982 werden Röhrl/Geistdörfer auf einem Ascona B 400 Rallye-Weltmeister. 691.438 Ascona A entstehen bis März 1975, vom Manta A werden im gleichen Zeitraum 498.553 Exemplare gebaut.

Der Manta macht den Anfang in Timmendorfer Strand

Das sportliche Coupé, dessen Flügelrochen-Emblem nach Fotos des Meeresforschers Jacques Cousteau entworfen wurde, feiert im September 1970 Premiere. Die Vorstellung findet passend dazu an der Ostsee in Timmendorfer Strand statt. Für Opel ist der Manta Neuland. "Das Auto, das wir Ihnen heute präsentieren, stempelt kein anderes Modell zum alten Eisen, sondern gesellt sich zu unserem bisherigen Programm als wirkungsvolle Ergänzung und zur Deckung eines neu entstandenen Bedarfs", heißt es im Pressetext von damals.

Der Manta ist neu, chic und sportlich und entspricht damit dem Zeitgeist. Attraktive, familientaugliche Coupés liegen voll im Trend. Individualismus ist gefragt, die formal eigenständige Linie des Manta kommt diesem Wunsch entgegen. Schon im ersten vollen Verkaufsjahr 1971 setzt Opel vom Manta 56.200 Einheiten allein in Deutschland ab; insgesamt entstehen 498.553 Exemplare.

Bodengruppe, Fahrwerk und Motoren teilt sich der Manta mit dem Schwestermodell Ascona. Ein neuer Vertreter der aktuellen Motorengeneration ist der 1,6-Liter-Vierzylinder mit 68 PS - in der S-Ausführung sogar mit 80 PS. Der leistungsstärkste Motor im Manta ist schließlich der 1,9-Liter-S-Vierzylinder mit 90 PS, bekannt aus dem Opel Rekord.

Den Einstieg in die Manta-Baureihe markiert ab 1972 die 1,2-Liter-Version mit 60 PS, im November des gleichen Jahres ergänzt mit dem Manta Berlinetta eine luxuriös ausgestattete Variante das Modell-Programm. Sportlenkrad, heizbare Heckscheibe, Halogen-Scheinwerfer, elektrische Scheibenwaschanlage und Vinyldach gehören beim Berlinetta zum Serienumfang.

Zahlreiche Sondermodelle ergänzen das Portfolio in der fünfjährigen Bauzeit: "Holiday", "Plus", "Swinger" und "Sommer-Bazar" kombinieren gehobene Ausstattungsmerkmale mit einem niedrigen Preis. 1974 erscheint das Topmodell Manta GT/E, dessen 1,9-Liter-Einspritzmotor mit Bosch L-Jetronic 105 PS leistet. Im Stil der Zeit verzichtet der Manta GT/E auf jeden Chromschmuck und setzt auf mattschwarzen Zierrat.

Im April 1975, kurz vor dem Debüt des Manta B, erscheint das letzte Sondermodell: Der Manta "Black Magic" basiert auf dem GT/E, ist ganz in schwarz lackiert und trägt rot-orange Zierstreifen auf den Flanken.

Der Ascona debütiert im Oktober 1970 auf dem Turiner Salon

In Ausstattung und Motorisierung sowie bei den Abmessungen schließt der Ascona als "neue Mittelklasse der ökonomischen Perfektion" nahtlos die Lücke zwischen Kadett B und Rekord C. Diese Rolle hatte bisher die luxuriöse "Olympia"-Variante des Kadett übernommen. Angeboten wird der Ascona als zwei- und viertürige Limousine in Normal- und Luxus-Ausführung. Die Vorderachse besitzt einzeln aufgehängte Räder mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern, die starre Hinterachse wird von zwei Längslenkern sowie einem Panhardstab geführt.

Als Triebwerk steht ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit 68 PS und eine höher verdichtete S-Variante mit 80 PS zur Verfügung. Wie die größeren Vierzylinder des Rekord verfügt das Ascona-Triebwerk über eine seitlich im Zylinderkopf angeordnete Nockenwelle - "camshaft-in-head" (cih) genannt. Ab März 1972 wird ein 1,2-Liter-ohv-Motor mit 60 PS angeboten und somit ein kostengünstiges Einstiegsmodell geschaffen.

Eine vielbeachtete Neuheit im Modellprogramm stellt der Ascona Voyage dar. Die zweitürige Caravan-Variante ist kein Kombinationswagen im klassischen Sinn, sondern ein Freizeitmobil, mit Platz für Gummiboot und Fahrrad - ein Wagen für die junge Familie. Kurz: ein Vorreiter heute populärer Lifestyle-Kombis. Der Voyage wird zuerst nur als L Version geliefert, erst 1974 kommt eine weniger luxuriöse Caravan-Version hinzu. Im Frühjahr 1971 ergänzen Ascona 1,9 S und Ascona SR die Modellpalette.

Motorisiert ist die SR-Variante mit einem 80 PS starken 1,6-Liter-S-Triebwerk oder dem 1,9-Liter-Aggregat mit 90 PS. In Kombination mit den beiden stärkeren Motorisierungen gibt es gegen Aufpreis erstmals eine von Opel gefertigte Dreigang-Automatik. Die SR-Ausstattung ist - ein Novum für das Segment der Kombifahrzeuge - auch für den dreitürigen Voyage lieferbar.

In der SR-Ausführung hat der Ascona auch das Zeug zum Sieger. Mit einer zweitürigen Limousine gehen Walter Röhrl und Jochen Berger 1974 in der Rallye-Europameisterschaft an den Start. Mit dem Ascona des Opel-Euro-Händler-Teams siegen Röhrl und Berger bei sechs von acht Läufen und gewinnen die Rallye-EM mit der bis dato unerreichten Maximal-Punktzahl von 120 Zählern. 1975, kurz vor der Ablösung durch den Nachfolger Ascona B, gewinnen Walter Röhrl und Jochen Berger die Rallye Akropolis und verbuchen damit den ersten Opel-Sieg bei einem Rallye-WM-Lauf.

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