• 02.10.2019 14:08

  • von Dominik Wilde, Übersetzung: Stefan Leichsenring

GM AUTOnomy: So stellte man sich 2002 autonomes Fahren mit Brennstoffzelle vor!

General Motors sah schon im Jahr 2002 aktuelle Auto-Themen voraus - In unserer Reihe zu vergessenen Studien erinnern wir an das Wasserstoffauto AUTOnomy

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Autonom fahrende Autos und Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle sind heute topaktuell. Doch schon vor fast 20 Jahren wurden diese Themen diskutiert und flossen in Studien ein. Das zeigt der GM AUTOnomy aus dem Jahr 2002, an dem wir in diesem Teil unserer Reihe zu vergessenen Designstudien erinnern.

Name: General Motors AUTOnomy

Premiere: 2002

Daten: autonom fahrendes Auto mit Wasserstoff-Brennstoffzelle

Der Hintergrund:

Das AUTOnomy-Konzept von General Motors war, wie der Name schon sagt, ein autonom fahrendes Auto. Es hatte eine Wasserstoff-Brennstoffzelle und einen Elektroantrieb. Zumindest sagte uns GM das, als die Studie im Jahr 2002 enthüllt wurde.

Das radikale Konzept war das erste Auto, das speziell für ein Brennstoffzellen-System entwickelt wurde. Es war auch das erste Brennstoffzellenfahrzeug, das sich auf Drive-by-Wire-Technologie anstatt auf mechanisches Gasgeben und mechanische Lenkung verließ.

Es gab nicht mal Pedale und kein Lenkrad. Stattdessen hatten die Designer eine flugzeugähnliche Steuerung eingebaut, die aber normalerweise nicht gebraucht wurde, weil das Auto ja autonom fahren sollte.

Ebenfalls innovativ war das Chassis mit seinem "Skateboard"-Konzept. Dieses Skateboard beherbergte die wichtigsten Teile und konnte so als Plattform für viele verschiedene Modelle dienen.

Anders bei den meisten Wasserstoffautos wurde beim AUTOnomy die Brennstoffzelle nicht in ein Serienauto eingebaut, das für einen Verbrennungsmotor ausgelegt war. Dadurch und durch das Skateboard-Layout hatten die Designer viel Freiraum bei der Gestaltung des Interieurs.

Die Technik bestand aus dem Brennstoffzellensystemdes GM HydroGen3, einem Prototypen auf Basis des Opel Zafira A. Diese Technik wurde in das nur 15 Zentimeter dicke Skateboard gequetscht. Wobei sich die Dicke bei der Serienversion noch ändern sollte. Die Studie sollte einen Hinweis auf die Zukunft von GM geben.

Nicht voraussehen konnten die Ingenieure, dass General Motors sieben Jahre nach der Vorstellung der Studie Insolvenz anmelden würde. Seitdem ist die Wasserstoff-Forschung von GM zurückgegangen, oder es wurde wenig davon öffentlich gemacht.

In Serie gegangen ist der AUTOnomy noch nicht, außer als Spielzeugauto von der Firma Hot Wheels. Der Wagen wurde auch in der Walt Disney World in Florida gezeigt -- als Teil der beliebten Teststrecke, wo er bis 2012 stand. Die Skateboard-Architektur wurde wenig später bei der Studie GM Hy-Wire erneut verwendet.

Noch im Jahr 2003 glaubte GM, die Technik wäre im Jahr 2010 serienreif. Da hat man sich gründlich getäuscht. Wasserstoff-Autos sind immer noch nicht in den Massenmarkt vorgedrungen, um es mal dezent zu sagen. Beispiele für aktuelle Modelle sind der Toyota Mirai, der Honda FCX Clarity, der Mercedes GLC Fuel Cell und der Hyundai Nexo.

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