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  • 22.07.2021 11:42

  • von Filippo Einaudi, Übersetzung: Roland Hildebrandt

Fiat Argenta (1981-1986): Kennen Sie den noch?

Der Fiat Argenta löste vor 40 Jahren den 132 ab, war aber nur eine wenig beliebte Zwischenlösung bis zum neuen Chroma

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Man kennt Sie. Und irgendwie auch wieder nicht. Die Rede ist nicht von den eigenen Nachbarn, sondern von Autos, die so unauffällig blieben, dass sie heute nur eingefleischte Fans noch kennen. Solche Modelle müssen nicht zwangsläufig zu Lebzeiten Flops gewesen sein.

Titel-Bild zur News: Fiat

Fiat Argenta 1981-1985 Zoom

Aber sie liefen unter dem Radar des gewöhnlichen Autokäufers. In unregelmäßiger Folge wollen wir ab sofort unter dem Titel "Kennen Sie den noch?" Old- und Youngtimer aus dem Nebel des Vergessens holen.

Er wäre das perfekte Fluchtauto nach dem Banküberfall. Wirklich jeder Zeuge würde sagen: Eine eckige Limousine mit vier Rädern. Der vor 40 Jahren vorgestellte Fiat Argenta (argentum = silber) war womöglich der Tiefpunkt in der sowieso schon glücklosen Markenhistorie in der Mittelklasse und darüber.

Den großen Fiat haftete trotz aller Qualitäten, wie sie etwa der 130 oder der erste Croma aufwiesen, immer der Makel eines Kleinwagenherstellers an. Beim Argenta kam verschärfend ein extrem belangloses Design hinzu. Mit einem sehr großen Facelift des Vorgängers 132 wollte Fiat die Zeit bis zur Vorstellung des Croma überbrücken. Dessen Entwicklung begann schon 1979, aber er kam erst 1985 auf den Markt.

Kaum zu glauben, dass der mittelmäßige Argenta ab 1983 in einem Schauraum mit dem brillanten Uno stand. Heutzutage ist der 4,43 Meter lange Fiat praktisch nicht mehr existent, selbst in Italien ist die Zahl der überlebenden Fahrzeuge gering.

Für den mangelnden kommerziellen Erfolg des Argenta gab es mehrere Gründe: Fiat widmete seiner Entwicklung nur wenige Ressourcen, da man sich auf die Entwicklung zweier für die Marke grundlegender Modelle konzentrierte (den Uno und das zukünftige Flaggschiff Croma). Deshalb entschied man sich für einen Neustart des 132, wobei man ein tiefgreifendes Restyling vornahm, aber die grundsätzliche Karosserie und Mechanik beibehielt.


Fotostrecke: Fiat Argenta (1981-1986): Kennen Sie den noch?

Die wichtigsten Änderungen in Bezug auf das Design konzentrierten sich auf die Front- und Heckpartie, die mit schärferen, kantigeren Linien und großen, streng aussehenden Front- und Heckleuchten, umfangreichem Einsatz von Chrom und rundum laufenden großen Kunststoffleisten neu gestaltet wurden.

Das Styling war nicht besonders fehlerhaft, aber es mangelte ihm an Innovation und Modernität, ebenso wie der Innenraum, der klassisch und viel zu geradlinig war, obwohl er für die damalige Zeit voll ausgestattet war und viel Platz bot.

Auch die Technik, die in allen Belangen vom 132 abgeleitet war, brachte keine großen Neuerungen. Der Argenta hatte Heckantrieb (das letzte Mal bei einem Fiat), eine starre Hinterachse und Längsmotoren. Hier bestand das Angebot aus einem 1.6 mit 98 PS und einem 2.0 mit 122 PS und elektronischer Einspritzung. Hinzu gesellte sich ein 2.5 Diesel mit 72 PS, der aufgrund der großen Ausbuchtung auf der Motorhaube leicht zu erkennen war. Für die Benziner gab es optional auch eine Dreigang-Automatik.

1983 wurde der Argenta einem Facelift unterzogen, das sich auf die Stoßfänger und den Kühlergrill konzentrierte, wo das neue Fiat-Logo mit 5 schrägen Balken erschien. Gleichzeitig erschien der erste Turbodiesel in einem Fiat: Eine Weiterentwicklung des 2,5-Liter-Motors, der mit Aufladung eine Leistung von 90 PS erreichte.

Die einzige wirkliche Neuerung in allen Maßnahmen, die trotz der Umbenennung der Motoren mit Akronymen wie "100" für den 1.6 und 120 für den 2.0, "D" und Turbo D", nichts an der Substanz verändert hat. Im Juni 1984 kam immerhin noch der starke "SX", angetrieben von einem 2000er Twin Cam mit volumetrischem Kompressor und 135 PS.

Aber es half nichts: Der Argenta sah aus wie ein zu großer Regata. Nach dem Start des Fiat Croma endete im Januar 1986 die Produktion. Rund 120.000 Exemplare des Argenta sollen in knapp fünf Jahren entstanden sein.

Vergessene Autos von einst:

Fiat 127 (1971-1987): Kennen Sie den noch?

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