• 27.04.2025 11:25

  • von Roland Hildebrandt

75 Jahre VW Bulli: Das sind die drei ältesten Fahrzeuge

Zum Maikäfertreffen in Hannover bringt VW Nutzfahrzeuge die drei ältesten erhaltenen Bulli der Baureihe T1 mit - Wir haben die Details

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Volkswagen Nutzfahrzeuge feiert 75 Jahre Bulli auf dem diesjährigen Maikäfertreffen in Hannover. Er ist der Begründer des Segments und das am längsten gebaute Nutzfahrzeug Europas. Am 8. März 1950 fuhr der erste Transporter - kurz T1 genannt - in Wolfsburg vom Band.

Titel-Bild zur News:

Trio der drei ältesten bekannten VW Busse Zoom

Seitdem folgten ihm - ab 1956 in Hannover produziert - mehr als 12,5 Millionen weitere Bulli. (Auch wenn der Bulli lange nicht offiziell so heißen durfte.) Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer präsentiert auf dem diesjährigen Maikäfertreffen am 1. Mai 2025 die drei ältesten bekannten VW Busse der Welt. Das ist eine Weltpremiere, denn die drei Bullis waren bisher noch nie gemeinsam zu sehen.

Alle drei Fahrzeuge auf dem Stand von VWN Oldtimer stammen aus den ersten Produktionsmonaten des T1 und werden mit ihren großen Türen an der Seite umgangssprachlich auch "Barndoor" (Scheunentor) genannt. Sie sind Zeitkapseln, die jeden beim Anblick in eine längst vergangen Zeit versetzen und zum Träumen anregen. Wie in den letzten Jahren sind die Stände von VWN Oldtimer, Volkswagen Classic und Volkswagen Classic Parts in direkter Nachbarschaft zueinander.

Die drei Fahrzeuge in chronologischer Reihenfolge:

Bulli #1 - Fahrgestellendnummer 10:

Der VW-Lieferwagen Typ 29 wurde als zehntes "Serienfahrzeug" der am 8. März 1950 anlaufenden Serie produziert. Optisch unterschied sich die Version vom Prototyp zum Beispiel durch die nun waagerecht verlaufenden Lüftungsschlitze im Heckbereich und den in den Motorrraum verlegten Tankeinfüllstutzen.

Es gab damals noch keine Vorserien und so wurden die ersten Fahrzeuge für die interne Nutzung verwendet. Dieses Exemplar war bis 1964 im Werkseinsatz und wurde während dieser Zeit auch aus Sicht der Nutzer optimiert, was heute noch an der - damals nicht erhältlichen - Heckscheibe zu erkennen ist. Der Bulli blieb nach seiner aktiven Zeit im Werk als Zeitdokument im Unternehmen und zog 1985 in das AutoMuseum an der Dieselstraße in Wolfsburg, wo das Fahrzeug bis heute ausgestellt ist.

Bulli #2 - Fahrgestellendnummer 1502:

Am 11. Juli 1950 lief dieser Transporter vom Band. Schon in den ersten Jahren erlitt das Fahrzeug in seinem Einsatz einen massiven Unfallschaden und wurde damals "zeitgenössisch" mit den zu dem Zeitpunkt erhältlichen Teilen wieder instandgesetzt. Dabei ging es scheinbar nicht um eine hundertprozentige Reproduktion des Auslieferungszustandes des Modells von 1950, sondern darum, dass Fahrzeug möglichst bald wieder auf die Straße zu bekommen. Denn es war ja ein Nutzfahrzeug, welches möglichst schnell wieder seinen Dienst verrichten sollte.


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Nach einer langen nicht dokumentierten Laufbahn bekam der auffällige Bulli zur Expo 2000 in Hannover eine aufwändige Restaurierung, die dem Zeitgeist der 2000er entsprach. Somit wurde Wert auf eine saubere handwerkliche Arbeit gelegt, aber es stand nicht im Vordergrund den Zustand von 1950 exakt wieder herzustellen. Aus Zeitgründen wurden bei der Restaurierung nicht alle Reparaturspuren, die sich seit 1950 angesammelt hatten, beseitigt.

Original nachgebildet wurde aber die frühe Sinalco-Lackierung und Beschriftung in Zusammenarbeit mit dem Limonadenhersteller und so leuchtet weiterhin dieses historische Werbedokument auf dem Bulli.

Das Fahrzeug befindet sich in der Sammlung des Zeithaus der Autostadt und wird dort immer wieder ausgestellt.

Bulli #3 - Fahrgestellendnummer 1880:

Produziert wurde der Bulli am 5. August 1950 und anschließend ausgeliefert nach Hildesheim, um dort im gewerblichen Dienst seinem Bestimmungszweck, Waren von A nach B zu bringen, nachzukommen.

Nach diesem Einsatz verschwindet der VW-Bus fast zwanzig Jahre in privaten Sammlungen, bevor er erst Anfang der 90er Jahre durch einen Bulli-Liebhaber aus Dänemark wieder in den Verkehr gebracht wird. In Anlehnung an den ersten T1 der je nach Dänemark ausgeliefert wurde, tauft er sein Schmuckstück "Sofie". Denn dieser hieß ebenfalls so.

Seit 2014 ist der taubenblaue Kastenwagen in der Sammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer. Sofie ist zwar die Jüngste im Trio, aber der älteste bekannte VW Bus mit Straßenzulassung. Und so fährt sie heute noch immer mal wieder durch die Gegend und erfreut die Menschen am Straßenrand.

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