• 25.07.2023 11:29

  • von Roland Hildebrandt

70 Jahre Subaru: Im Zeichen der Plejaden

Im Juli 1953 entstand in Japan der Konzern Fuji Heavy - Besonders bekannt wurde seine Autoabteilung: Subaru - Wir blicken auf die Geschichte der Allrad-Pioniere

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die Marke Subaru gilt gemeinhin als Allrad-Vorreiter, besonders in der Rallye-WM sammelte man viele Lorbeeren. Doch die Geschichte reicht noch viel weiter zurück. Jetzt feiert man den 70. Geburtstag.

Titel-Bild zur News:

70 Jahre Subaru Zoom

Am 15. Juli 1953 wurde in Japan Industriegeschichte geschrieben, als sich fünf bedeutende Technologieunternehmen unter dem Dach des neu gegründeten Konzerns Fuji Heavy Industries Ltd (FHI) zusammenschlossen. Darunter ein Pionierunternehmen der Luftfahrtindustrie, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1917 zurückreichen, vor allem aber die neu gegründete Automobilsparte Subaru, die sich zum weltweit größten Hersteller von allradgetriebenen Pkw entwickelte. Auch auf dem deutschen Markt ist Subaru seit über 40 Jahren erfolgreich aktiv.

Heute firmiert die ehemalige Fuji Heavy Industries Ltd. als Subaru Corporation, die Umbenennung erfolgte 2017 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Luftfahrtsparte, da das Automobilgeschäft mittlerweile die tragende Säule des japanischen Industrie- und Mobilitätskonzerns darstellt.

Ein Sternbild stand Pate

Der Markenname Subaru (japanisch für "sich vereinen") symbolisiert den Zusammenschluss der fünf Technologieunternehmen der FHI-Gruppe im Jahr 1953. Zum anderen bezeichnet Subaru im Japanischen das helle Sternbild der Plejaden.

Während die Plejaden in Deutschland auch als "Siebengestirn" oder "Sieben Schwestern" bekannt sind, zählen in Japan nur die sechs hellsten Sterne zum Sternbild der Plejaden - und diese Zahl entspricht den fünf Gründungsunternehmen der FHI, ergänzt um die Muttergesellschaft FHI. Die sechs Plejaden-Sterne prägen daher bis heute das Subaru-Logo, das bereits auf Anregung von Kenji Kita, dem ersten Präsidenten von FHI, entstand.

Bereits 1954 präsentierte der junge Automobilhersteller seinen ersten Pkw, den Subaru P-1 beziehungsweise 1500. Obwohl im progressiven Ponton-Design gestaltet und als erstes japanisches Automobil mit einem innovativen Monocoque ausgestattet, wurden von der Limousine nur 20 Vorserienexemplare gebaut.

Subaru 360 wird als "Ladybug" in den USA Kult

Das erste Subaru-Serienmodell mit dem Sternen-Logo wurde deshalb der im Frühjahr 1958 vorgestellte Subaru 360. Der winzige Zweitürer mit den knuddeligen Formen schrieb als erstes in Serie produziertes Familienfahrzeug der damals neuen Kei-Car-Klasse japanische Automobilgeschichte.


Fotostrecke: 70 Jahre Subaru: Im Zeichen der Plejaden

Ein von der Politik definiertes Kleinwagensegment, das zunächst Modelle mit bis zu 360 Kubikzentimetern Hubraum und maximal drei Metern Länge unter anderem steuerlich privilegierte, um die Motorisierung der Bevölkerung zu beschleunigen. Unter dem Kosenamen Marienkäfer ("Ladybug") erreichte der Subaru 360 eine beispiellose Popularität, sogar in den USA.

Zum Allradantrieb bei Subaru kam es, als der Stromversorger Tohoku Electric Supply Company 1971 den Gewinner eines Großauftrags für Allrad-Pkw bekannt gab. Der Energiekonzern verlangte damals ein wintertaugliches und sicheres Fahrzeug.

Pionier im Bereich der Allradantriebe

Eine Herausforderung, auf die Subaru bestens vorbereitet war. So hatten die Subaru-Ingenieure bereits seit 1969 mit dem Modell 1000 Station Wagon erfolgreich Allrad-Tests durchgeführt, gerade den Prototyp Subaru 1300 G 4WD vorgestellt - und mit diesem Know-how gewannen sie nun die Ausschreibung für den neuen Leone Station Wagon 1400 AWD.

Subaru WRX STI

Subaru WRX STI Zoom

Es ist dieser Subaru mit dem kompakten 1,4-Liter-Boxer-Benziner, der als erstes Automobil den Allradantrieb aus dem rustikalen Offroad-Segment in die Großserie der Personenwagen brachte. Die Allrad-Modellpalette von Subaru wuchs rasch, schon 1975 folgte die Limousine Leone, 1977 der sportlich-schicke Pickup Brat für den US-Markt, bis Subaru in den 1980er-Jahren fast alle Segmente abdeckte und gleichzeitig statt des anfangs zuschaltbaren Allradantriebs den permanenten Allradantrieb einführte.

Mit den bei Subaru seit 1966 in Großserie gebauten und konsequent längs eingebauten Boxermotoren wurde der für Subaru markentypische symmetrische Allradantrieb möglich.

WRX mit Boxermotor wurde zur Rallye-Legende

Vom tief im Fahrzeug eingebauten Boxermotor über das Getriebe, die Kardanantriebswelle bis zum Hinterachsdifferenzial verläuft der gesamte Antriebsstrang in einer Linie exakt entlang der Mittelachse des Fahrzeugs für ein sicheres, von perfekter Harmonie und Kontrolle geprägtes Fahrerlebnis. Dieser "Symmetrical AWD" wurde zum zweiten Markenzeichen von Subaru.

Mit dem Subaru 1800 4WD startete man 1981 auch in Deutschland, es folgten der Minibus Libero (1983), der kleine Justy (1984) oder auch der sportliche XT (1985) und der SVX (ab 1991). 1989 begann der Erfolg des Legacy, der mit über fünf Millionen Einheiten bis heute die Poleposition des weltweit meistverkauften Allrad-Pkw hält. Ab 1993 überraschte der Impreza als erster in der Kompaktklasse mit serienmäßigem Allradantrieb und etablierte sich unter dem legendären Typenkürzel WRX STI mit insgesamt sechs WM-Titeln als jahrelang nahezu unschlagbarer Champion in der Rallye-Weltmeisterschaft.

Mehr von Subaru:

Subaru BRZ (2023) im Test: Leichtes Spiel
Neuer Subaru Impreza im ersten US-Fahrbericht: Aktiv-Posten

1995 startete der Subaru Outback als erster Crossover-Kombi und zwei Jahre später der beliebte Forester als Vorreiter des SUV-Trends. Mehr als 23 Millionen Allrad-Pkw hat Subaru in über vier Jahrzehnten bereits verkauft (Stand: Juni 2023) und damit seine Position als Nummer eins unter den 4x4-Herstellern gefestigt.