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  • 31.03.2012 15:34

  • von Roman Wittemeier

VLN-Saisonauftakt: BMW siegt beim Abbruchrennen

Regen und Nebel verkürzen den ersten VLN-Lauf des Jahres um gut eine Stunde: Adorf/Müller/Müller siegen im Schubert-BMW vor dem neuen Timbuli-Porsche

(Motorsport-Total.com) - Die Eifel hat ihrem Ruf beim Auftakt der neuen VLN-Saison gleich alle Ehre gemacht. Die auf vier Stunden angelegte 59. ADAC-Westfalenfahrt musste aufgrund von Regen und Nebel nach knapp drei Stunden abgebrochen werden. Als erste Sieger des Jahres dürfen Jörg Müller, Dirk Adorf und Dirk Müller mit Champagner spritzen. Das Trio im BMW Z4 des Schubert-Teams hatten das Feld zum Zeitpunkt des Abbruchs recht deutlich angeführt.

Titel-Bild zur News:

Dirk Müller, Jörg Müller und Dirk Adorf siegten im BMW Z4 von Schubert

Zum Startschuss in die neue VLN-Saison waren am Samstagmittag zwar dichte Wolken über dem Nürburgring, aber die Schleusen hielten anfangs noch dicht. Als das Feld nach der Einführungsrunde pünktlich um 12:00 Uhr auf die Reise gschickt wurde, konnte sich zuerst Porsche bestens in Szene setzen. Wolf Henzler (Falken) behauptete die Spitze vor seinen Werksfahrerkollegen Romain Dumas (Nadelstreifen-Porsche) und Marco Holzer (Wochenspiegel-911er) von Manthey.

Hinter dem schnellen Trio reihte sich Christopher Brück mit dem einem weiteren Porsche von Frikadelli ein, dahinter platzierte Rene Rast den besten Audi R8 von Phoenix. Die Mannschaft von Ernst Moser hatte gleichzeitig mit dem zweiten Auto viel Pech. Frank Stippler drehte sich in der ersten Runde ausgangs der Mercedes-Arena und konnte sich erst am Ende der ersten Startgruppe wieder einreihen. Dirk Müller machte es sich nach einem vorsichtigen Start zunächst auf Platz sechs gemütlich.

Der erfahrene BMW-Werkspilot fuhr klug und souverän. Er hielt sich aus allen Rangeleien heraus und legte somit den Grundstein für den späteren Erfolg. Dahinter fuhr Marc Hennerici im Porsche des neuen Timbuli-Teams mit der gleichen Taktik. Der gebürtige Eifelaner spielte seine gesamte Erfahrung aus und übergab den 911er nach einem bärenstarken Auftakt an seinen Kollegen Marc Busch, der den sensationellen zweiten Rang bis zum Abbruch halten konnte.

Überraschungen auf dem Podest

Den dritten Gesamtrang dürfen Christian Menzel und Wolfgang Kohler im Cup-Porsche von Manthey feiern. Das Duo war unter anderem aufgrund einer klugen Taktik nach vorne gespült worden. Allerdings profitierten Menzel/Kohler auch von den zahlreichen Problemen anderer Teams. Zunächst war es der Pole-Position-Porsche von Falken, der sich mit einem Schaden an der Antriebswelle aus der Spitze verabschiedete. Dem Frikadelli-911er wurde eine Runde abgezogen, weil man Flaggensignale missachtet hatte.

Ein ähnliches Schicksal ereilte auch das Black-Falcon-Team. Edwards/Metzger/Schall waren lange Zeit das bestplatztierte Team mit einem AMG SLS, sie übernahmen zeitweise sogar die Gesamtführung. Doch die Rennleitung stufte auch sie um eine Runde zurück. Nach rund einer halben Stunde ruderten die Offiziellen wieder zurück. Man hatte sich bei der Beurteilung der fraglichen Szene offenbar etwas vertan. Der Black-Falcon-SLS bekam die Runde zurück, lag aber nicht mehr ganz vorne. Am Ende blieb Rang sechs.

Perfekte Auftakt für das neue Timbuli-Porsche-Team: Rang zwei in der Eifel Zoom

Ohnehin war es nicht der Tag von Mercedes. Nach nicht einmal einer Stunde verabschiedete sich der ROWE-SLS mit der prominenten Besetzung Thomas Jäger, Klaus Graf und Alexander Roloff mit einem mechanischen Defekt aus dem Rennen, kurz vor dem Ende ging das Schwesterauto mit Edwards/Plesse/Rösler/Bracke bei einem Crash im Bereich der Hohen Acht verloren. Der Regen hatte für gefährliche Bedingungen in einigen Streckenteilen gesorgt.

Viel Pech für Audi und McLaren

Auch Audi litt darunter erheblich. Eine knappe Stunde vor dem Rennabbruch fiel der Phoenix-R8 von Stipller/Haase/Winkelhock bei einem Unfall - zu jenem Zeitpunkt in Führung liegend - im Metzgesfeld aus, wenig später schleppte Oliver Jarvis das schwer an der Front beschädigte Schwesterauto langsam zurück zur Box. Der Brite war mit seinem Audi R8 LMS direkt nach dem großen Sprunghügel eingeschlagen. Das beste Ingolstädter Auto war schließlich ein TT RS von Raeder auf Rang acht.

Auch andere Mannschaften erlebten einen wenig erfolgreichen Auftakt in die neue VLN-Saison. Das Vita4-One-Team von Michael Bartels hatte einen rabenschwarzen Tag beim ersten Einsatz mit dem BMW Z4 auf der Nordschleife. Pedro Lamy kam mit seinem Wagen gerade einmal eine komplette Runden weit, das zweite Auto des Teams fiel nach nicht einmal vier Umläufen ebenfalls aus. Die McLaren MP4-12C von Dörr waren früh in Unfälle verwickelt.


Fotos: VLN: 59. ADAC-Westfalenfahrt


Der erste Lauf der diesjährigen VLN-Saison bot viel Spektakel und reichlich der Action mit den Autos verschiedener Marken. Als der Regen gegen 14:45 Uhr jedoch immer heftiger wurde, sich die Ausrutscher und Unfälle häuften, ergriff die Rennleitung eine konsequente Maßnahme: Abbruch. Die Sichtverhältnisse vor allem im Bereich der Döttinger Höhe waren nicht mehr zu vertreten. Da mehr als 160 Minuten absolviert waren, gibt es für die erfolgreichten Teams und Fahrer die volle Punktzahl.