VLN-Drama: Falken verliert Sieg zehn Minuten vor Schluss

Ganz bittere Pille für Falken Motorsport: Kurz vor Schluss fliegt Laurens Vanthoor in die Leitplanke - Manthey Racing schnappt sich den Sieg vor Bentley und Audi

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Drama um den VLN-Auftaktsieg! Nach einer dominanten Fahrt verloren Martin Ragginger, Jörg Bergmeister und Laurens Vanthoor einen sicher geglaubten Sieg bei der 63. Westfalenfahrt. Das Rennen stand fest im Zeichen des türkis-blauen Heckmotor-Boliden, bis es bei einer Überrundung in der Hohenrain-Schikane zum Unglück kam. Nach dem Ausfall von Falken Motorsport holten sich Romain Dumas, Frederic Makowiecki und Patrick Pilet den Gesamtsieg. (Ausführlicher Bericht mit Stimmen)

Titel-Bild zur News: Romain Dumas, Patrick Pilet

Manthey Racing erbte nach den Falken-Drama den VLN-Sieg Zoom

Über drei Stunden lang hielt die Mannschaft aus Butzbach die Spitze, bis es zu einer Überrundung im Bereich Tiergarten kam: Laurens Vanthoor, der den Schlussstint fuhr, wollte einen BMW links überholen. Dem Belgier zufolge hatte das überrundete Fahrzeug den Blinker nach rechts gesetzt. Vanthoor erwartete, dass der BMW nach rechts rüberzieht, was aber nicht geschah. So musste er mit zwei Rädern durchs Gras anbremsen, was nicht für ausreichend Verzögerung sorgte. Der Porsche schoss quer über die Grünfläche der Hohenrain-Schikane, kreuzte die Strecke und schlug seitwärts ein. Da Manthey auf Rang zwei lag, geht der Sieg weiterhin an Porsche.

Schon das Qualifying stand im Zeichen der Zuffenhausener: Drei 911er starteten von den ersten drei Plätzen, angeführt vom Manthey-Fahrzeug #911. Die Polezeit betrug 8:01.661 Minuten. Fred Mako führte auch das Rennen in den ersten Minuten an, bis unterschiedliche Strategien ins Spiel kamen: Obschon der Manthey-Renner eine Runde vor dem Falken-Porsche reinkam, fiel der "Dicke" auf die fünfte Position zurück. Falken übernahm die Spitze und gab sie bis kurz vor Schluss nicht mehr ab.

Land verpatzt letzten Boxenstopp

Als schärfste Verfolger des Falken-Porsche kristallisierte zu Rennmitte sich die Mannschaft von Land Motorsport #28 (Mies/de Phillippi/Winkelhock) heraus. Der Abstand betrug vor dem letzten Boxenstopp weniger als zehn Sekunden, da unterlief der Land-Truppe ein Fehler beim Service. Die Mindeststandzeit wurde um vier Sekunden unterschritten, sodass der Audi R8 LMS zu einem Extra-Stopp von vier Sekunden an die Box kommen musste. Das warf das Team bis auf Platz vier zurück, der schließlich noch Platz drei wurde.

Auf die zweite Position kam der Abt-Bentley #38 (Jöns/Brück/Pepper), der sich unauffällig durchs Feld nach vorn fuhr. Zu Beginn mischte auch das Schwesterfahrzeug #37 (Mamerow/Verdonck/Pepper) in der Spitzengruppe mit, fiel jedoch im Laufe des Rennens auf Rang zwölf zurück. Hinter dem Bentley #38 lief eine ganze Audi-Armada ein. Besagtem Land-Audi #29 auf Rang drei folgten die beiden WRT-R8 #50 (Stippler/Rast/Vervisch) und #49 (Fässler/Frijns/Rast) sowie das Phoenix-Fahrzeug #5 (Stippler/Möller-Madsen/Busch).

Hinter der Audi-Armada landete die Mercedes-Fraktion: Platz sieben für den Black-Falcon-Mercedes #7 (Haupt/Al Faisal/Juncadella/Stolz) vor dem Haribo-AMG (Alzen/Arnold/van der Zande), dem zweiten Black-Falcon-Benz (Engel/Christodoulou/Metzger/Buurman) und dem HTP-Boliden #47 (Baumann/Buhk/Mortara/Sandström). BMW hielt sich beim Saisonauftakt auffällig zurück. Der WTM-Ferrari schied auf Rang drei liegend bei einem Unfall im Bereich Pflanzgarten II/Sprunghügel aus.


Fotos: VLN: 63. Westfalenfahrt