Stuck: "War nur noch Passagier"
Nordschleifen-Spezialist Hans-Joachim Stuck über seinen Unfall beim fünften VLN-Rennen des Jahres - Größere Verletzungen bleiben aus
(Motorsport-Total.com/SID) - Hans im Glück: Der frühere Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck hat sich bei einem Unfall beim fünften Saisonlauf der Deutschen Langstrecken-Meisterschaft (VLN) auf der Nürburgring-Nordschleife eine schwere Gehirnerschütterung und eine schwere Rippenprellung zugezogen. Stuck konnte das
Krankenhaus in Neuwied nach den Untersuchungen aber wieder verlassen. Ihm wurden zwei Wochen absolute Ruhe verordnet.

© Volkswagen
Hans-Joachim Stuck hatte wieder einen Unfall auf der Nürburgring-Nordschleife
"Ich habe wegen der hohen Geschwindigkeit, die man an dieser Stelle draufhat, Glück, dass sich die Geschwindigkeit durch einen Dreher im Kiesbett noch stark reduziert hat und die Leitplanke durch einen Reifenstapel geschützt war", sagt Stuck, der nach dem Einschlag erst im Medical Center an der Strecke wieder zu Bewusstsein kam.#w1#
Der 59-Jährige war mit einem werksunterstützten Phoenix-Audi R8 bei einsetzendem Regen im Streckenabschnitt "Schwedenkreuz" nach der Fahrt über eine Kuppe von der Fahrbahn abgekommen und mit dem Heck zuerst in eine Leitplanke geprallt. "Mit Tempo 260 rase ich auf die Kuppe am Schwedenkreuz zu und traue meinen Augen nicht, als dahinter die Fahrbahn völlig nass war", berichtet Stuck.
"Ab diesem Moment war ich nur noch Passagier und habe mich von der Strecke gedreht", so der Nordschleifen-Routinier. Stuck und sein Partner Frank Stippler lagen zum Zeitpunkt des Unfalls auf Gesamtrang zwei. Das Rennen wurde sofort abgebrochen und nicht neu gestartet. Aufgrund der bereits zurückgelegten Distanz von fast vier Stunden wurde das Rennen gewertet, wodurch Stuck/Stippler sogar noch als Zweite in die Wertung kamen.
Für den VW-Motorsport-Repräsentanten Stuck war es der dritte schwere Unfall auf seiner geliebten Nordschleife innerhalb von fünf Jahren. Beim 24-Stunden-Rennen 2006 war er in einen Massenunfall verwickelt, nachdem mehrere Fahrzeuge auf einer Ölspur ins Schleudern gekommen und zusammengeprallt waren. "Ich habe erstmals in meiner 37-jährigen Rennfahrer-Karriere dem Tod wahrhaftig in die Augen gesehen", hatte Stuck damals gesagt.
"Ein Audi-Pilot verfehlte mich nur ganz knapp und schlug neben mir derart hart in ein anderes Auto ein, dass dabei Motor samt Getriebe herausgerissen und anschließend durch die Luft gewirbelt wurden", sagt Stuck. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Ein knappes Jahr später, am 28. April 2007, erwischte es "Striezel" dagegen bei einem Rennen der Langstrecken-Meisterschaft ganz böse.
Nach einem heftigen Unfall musste er mit einem Hubschrauber in die Klinik geflogen werden, wo ein Bruch des zweiten Lendenwirbels, zahlreiche schwere Prellungen - unter anderem des Brustbeins - sowie eine Herzquetschung festgestellt wurden. Beim schwersten Unfall seiner Karriere habe er großes Glück gehabt, räumt er später ein.

