Analyse: Hätte Rowe bei VLN5 ohne Reifenschaden gewonnen?

Der Reifenschaden beim Rowe-BMW hat das VLN-6-Stunden-Rennen zu Gunsten des Black-Falcon-Mercedes entschieden - Doch wer war stärker?

(Motorsport-Total.com) - Den VLN-Fans ging beim 6-Stunden-Ruhr-Pokal-Rennen ein packender Kampf um den Sieg durch die Lappen als beim Rowe-BMW #99 (Blomqvist/Eng) nach zweieinhalb Stunden der rechte Hinterreifen den Geist aufgab. Der Spannungsbogen flachte für die verbleibenden 210 Minuten deutlich ab und der Black-Falcon-Mercedes #6 (Christodoulou/Metzger/Piana/Haupt) gewann den VLN-Saisonhöhepunk mit einem Polster von knapp zwei Minuten.

Titel-Bild zur News: Gabriele Piana

Die Hetzjagd dauerte nur 13 Runden, wie schauen auf die Zahlen Zoom

Natürlich bleibt die berühmte Gretchenfrage: Was wäre wenn...? Sicher ist, dass Black Falcon ohne den Rowe-Reifenschaden deutlich mehr hätte kämpfen müssen. Die ersten 13 Runden über jagte der BMW den Mercedes-AMG vor sich her. Auf der Strecke kam der M6 aber nicht vorbei, sodass sich Rowe zum Untercut entschloss. Weil ein eine Runde kürzerer Stint eine 23 Sekunden kürzere Boxenstandzeit nach sich zieht, ging der BMW in Führung und hatte nun erstmals freie Fahrt.

Doch bevor das Duell richtig heiß werden konnte, kam der Reifenschaden dazwischen und Black Falcon hatte leichtes Spiel. So bleibt es rein hypothetisch, aber Philipp Eng glaubt schon, einen Sieg verloren zu haben: "Es wäre einfach zu sagen, dass wir gewonnen hätten, aber ich glaube das auf alle Fälle schon ein bisschen", sagt der DTM-Pilot.


Fotos: VLN: 6-Stunden-Ruhr-Pokal-Rennen


"Rowe war in Sachen Strategie perfekt, zum Beispiel wie wir mit dem Undercut in Führung gegangen sind", so der 28-Jährige weiter. "Dann ist der Tom raus und dann hatten wir den Reifenschaden. Das hat viel Zeit gekostet. Wir waren ganz gut unterwegs und das Auto sehr konstant. das hat mir extrem viel Spaß gemacht."

Natürlich sieht man das beim siegreichen Team etwas anders. "Es wäre wahrscheinlich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen geworden, aber ich denke, dass wir es auch so gepackt hätten", findet Manuel Metzger. "Der Undercut (von Rowe; Anm. d. Red.) hat für uns nichts geändert. Das war kein Beinbruch."

Gabriele Piana

Für Christodoulou und Metzger war der Sieg eine Genugtuung für das 24h-Rennen Zoom

Die Zahlen in der Analyse sprechen klar für Black Falcon: Der Mittelwert der besten zehn Runden errechnet für den Mercedes #6 eine Zeit von 8:10.425 Minuten. Der BMW #99 kommt auf 8:10.921 Minuten. Ein knappes Rennen. Deutlicher sieht der Unterschied bei den besten 15 Runden aus: 8:13.797 Minuten für Black Falcon, 8:18.188 Minuten für Rowe. Der Mercedes kam also deutlich besser durch den Verkehr. Bei der schnellsten Runde wiederum hat Rowe die Nase deutlich vorn: 8:02.174 zu 8:05.420 Minuten. Und der BMW hing mehr als ein Drittel des Rennens hinter dem Mercedes fest.

Ebenfalls interessant: Black Falcon änderte die Strategie nach dem Rowe-Reifenschaden: Statt 8-Runden-Stints und einem kurzen Stopp vor Schluss verkürzten die Strategen die Stints auf sechs bis sieben Runden. Metzger erklärt: "Meinen ersten Stint haben wir beispielsweise verkürzt, weil viel Code 60 draußen war. So haben wir gehofft, dass die Code 60 für die Gegner noch draußen bleiben, während wir an der Box stehen."

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